Extrembeispiel
Was Du da beschreibst kenne ich aus der Erzählung von einer Bekannten, wo sich eine wohl fast unglaubliche Geschichte abgespielt haben soll. Das Stichwort lautet Fürsorgebeziehungen. Die Tochter spürt, das die Mutter kein eigenes Leben auf die Beine kriegt und auch niemals kriegen wird (und wohl auch nie hatte!), und kümmert sich um nichts anderes außer um die Mutter.
In dem Beispiel meiner Bekannten war das so: Tochter ist mit 18 einsam, weil sie keinen wilden (= normalen) Lebensstil vor der Mutter zugeben möchte, aus o.g. Gründen. Tochter will jedoch trotzdem Spass haben, natürlich. Außerdem will sie auch noch was erreichen im Leben, verständlich. Also sucht sie sich aus einer Menschenmenge einen Studenten (23, ebenfalls vereinsamt) heraus, und heiratet ihn zwei Jahre später.
Als er 40 Jahre alt ist, bekommen sie ein Kind, das ein Einzelkind bleibt. Sie ist bereits 35.
Als der Sohn 21 ist (Mutter zu dem Zeitpunkt 56, Vater 61, Großmutter um die sich alles dreht 86 Jahre alt) fällt ihm auf, dass die Ehe seiner Eltern alles andere als glücklich ist. Er weist seine Eltern darauf hin, und die Ehe der Eltern bricht nach 40 Jahren (!) auseinander. Die Trennung dauert, wie bei der Eheschließung, zweieinhalb Jahre!
Der Sohn hatte noch keine sexuelle Erfahrung, als er bereits weit in den Zwanzigern war. Die Großmutter war bei der Scheidung der Ehe ihrer Tochter 88 Jahre alt, die Tochter selbst war inzwischen 59, der Vater des Sohnes 64, der Sohn war 24.
Letzten Endes hatte die Absicht der Tochter, das soziale Leben vor der Mutter zu verbergen, keinen Erfolg gehabt. Sie musste ihr freizügiges Leben dennoch zugeben, über das sich die Mutter (die Älteste) in der Folge lustig machte, wie von der Tochter von Anfang an befürchtet.
Die Mutter der Tochter starb mit 91, drei Jahre nach der Trennung, die Mutter hat heute wohl einen neuen Mann, der Vater lebt in einer offenen Beziehung und der Sohn will kinderlos bleiben...
Soll so passiert sein. Was man so hört...