Hallo Ameise74
Ich kann sehr gut verstehen, daß du mit der momentanen Situation überfordert bist. Meine Kinder sind 4,5 Jahre, 2,5 Jahre und knapp 15 Monate alt. Ich weiß, daß es unmöglich ist, alles unter einen Hut zu bekommen: Haushalt, Kinder und Zeit für dich. Ich denke, du mußt für dich Prioritäten setzen und diese Tätigkeiten in Angriff nehmen, die unumgänglich sind oder dir Spaß bzw. Entlastung bringen.
Es ist völlig unrealistisch, daß du neben der Kinderbetreuung ein so großes Haus sauber halten willst. Ihr bewohnt doch sicher nicht alle Räume, also würde ich die ungenutzten auch nicht regelmäßig sauber machen.
Falls ihr kein Spielzimmer für die Kinder habt, solltet ihr eines einrichten. Wenn das Chaos zu groß wird: Tür zu! Dafür sollte dort auch so ziemlich alles erlaubt sein. Ständiges Gängeln der Kinder streßt euch doch alle und fördert auch nicht gerade den Entdeckertrieb und das Selbstvertrauen der Kleinen.
Versuch doch mal, all die täglich aufkommenden Probleme schon im Vorfeld auszuschalten. Wenn deine Kinder zum Beispiel deine Schränke ausräumen oder gerne Blumenerde im Haus verteilen, dann bring Kindersicherungen an den Schranktüren und Schubladen an und stelle die Pflanzen und Bodenvasen ins obere Stockwerk, wo die Kinder sich wenig aufhalten, etc. Das Resultat wird nicht aussehen wie einer Schöner-Wohnen-Zeitschrift entsprungen, aber es ist ja nicht für immer und du mußt nicht dauernd hinter den Kleinen herrennen und schimpfen. Oder wenn sie dir die Küche ausräumen und du keine Kindersicherungen anbringen kannst, dann richte ihnen eine Schublade her mit unzerbrechlichem Krimskrams, den sie dann nach Herzenslust ein- und ausräumen können.
Wenn dann die meisten Probleme im Keim erstickt sind, nimm dir vor, einen Tag nicht zu schimpfen und die Kinder weitgehend machen zu lassen, was sie wollen. Am Ende des Tages siehst du dann, was sie wirklich interessiert und wieweit das Ganze ausufert, wenn du nicht einschreitest. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, wie du denkst.
Allgemein denke ich aber liegt dein Problem in deiner Einsamkeit. Du hast keine Ansprache von Erwachsenen und deine Kinder haben auch keine Abwechslung, indem sie mit anderen Kindern spielen können. Du solltest dich aktiv um neue Bekannte bemühen. Mit Kindern ist das gar nicht so schwer. Viele Kirchengemeinden bieten Kinderspielgruppen an, außerdem gibt es auch Kinderturnen, Babyschwimmen etc. Du mußt halt aktiv auf die Suche gehen und darfst nicht warten, bis etwas zu dir kommt.
Ansonsten ist auch genügend Schlaf und regelmäßiges Essen wichtig für die Nerven und ich hoffe, daß du das auch hast.
LG, BQ