Mein Mann und meine Tochter (3,5 Jahre) sind nur noch am streiten. Das fängt schon morgens beim Aufstehen an. Im Moment ist sie krank und kommt manchmal nachts zu uns ins Bett, da fängt er schon an zu maulen, dass sie auch allein in ihrem Bett husten kann und nicht auch noch Mama und Papa damit wachhalten muss. Beim aufstehen dann kaum, dass sie die Augen offen hat "los aufstehen, Windel ausziehen, anziehen!" in einem Ton, da würde ich an ihrer Stelle auch gleich meckern und losheulen. Auf dem Weg zur Kita gehts dann weiter (Zur Zeit bringen wir sie noch zusammen in die Kita): Heb deine Füße, schlürf nicht so, hör auf zu trödeln und komm jetzt endlich, sonst gehen wir wieder nach Hause, dann darfst du nicht mehr in die Kita (sie geht gern hin und freut sich wirklich darauf) usw. Mittlerweile geht er wieder arbeiten, aber als er jetzt 3 monate arbeitslos und nur zu hause war, hat er sich auch nicht um sie bemüht, er saß den ganzen Tag an seinem heißgeliebten Rechner und wenn die Kleine einen Mucks von sich gab, war das Gemaule groß. Mittlerweile (das Gezicke war schon immer mal wieder Thema, aber dieses Intensive sich gegenseitig provozieren geht jetzt schon seit knapp 2 Monaten) sind wir schon soweit, dass unsere Kleine nicht mal mehr das isst, was der Papa gekocht hat. Sie hängt mir wieder ständig am Rockzipfel, Mama muss alles machen. Natürlich geb ich nicht immer nach und sag ihr auch Mal, dass der Papa ihr auch helfen kann, aber so wie er sich ihr gegenüber verhält, kann ich gut verstehen, dass sie sich nicht von ihm helfen lassen will. Wir haben oft versucht darüber zu reden, aber am Ende läuft es nur wieder darauf raus, dass er beleidigt ist und sagt "Du kannst das ja offenbar eh alles besser, also halt ich mich aus der Erziehung jetzt raus, ich bin ja eh nur der Depp, egal was ich mache". Heute morgen auf dem Weg zur Kita war er dann so bockig, dass ich ihm gesagt habe, er könne mit seinem Kind nicht so umgehen, dass er nur noch meinte "Zum Glück geh ich gleich auf Arbeit, da hab ich den ganzen Stress nicht". Und auf dem Nach Hause weg hat er sich dann entschuldigt und meinte, es sei alles wieder Friede Freude Eierkuchen... Da wir nicht viel Zeit hatten, hab ich es mir gespart irgendwas dazu zu sagen.
Jetzt geh ich in 2 Wochen auch wieder arbeiten und da soll er unser Kind morgens allein zur Kita bringen. Allerdings hab ich kein gutes Gefühl dabei. Er kann nämlich für ein kleines Kind durchaus beängstigend sein, wenn er aufgebracht ist und genau darauf wird es hinauslaufen. Ich hab weniger ANgst davor, dass er handgreiflich wird, aber diese seelische 'Grausamkeit' die er der kleinen gegenüber immer wieder rauslässt macht mich nachdenklich. Als wir noch allein waren und uns für ein Kind entschieden haben, war alles noch so schön, wir hatten eine wundervolle Beziehung und in der Schwangerschaft und bei der Geburt hat er mir toll geholfen und zur Seite gestanden aber mit meinen Wochenbettdepris hat sich dann alles geändert; Ich war fertig, er war fertig und hat alle Probleme dem Kind aufgedrängt, ein Mal hat er sogar zu ihr gesagt "Du bist Schuld, dass Mama weint" (Da war sie erst wenige Wochen alt). Wahrscheinlich hatten wir uns das alles zu einfach vorgestellt. Aber er steht jetzt schon total genervt auf, sobald sie nur einen Ton von sich gibt. Ich hab das Gefühl er rechnet alles auf, tag für Tag und es beginnt für ihn kein neuer Tag, sondern der "Ärger" mit ihr geht einfach schnurlos weiter (Obwohl er ja fast nichts von ihr mitbekommt, meist ist sie schon im Bett wenn er abends nach Hause kommt). Er freut sich zwar, wenn sie sich für irgendwas interessiert, was ihn auch begeistert, z.B. Autos oder eine Kindersendung, die er früher auch geschaut hat, aber er kann sich einfach nicht für ihre Hobbies begeistern. Im Sommer war er sage und Schreibe 3 Mal mit ihr im Garten zum Ballspielen und das wars nach einer halben Stunde auch schon wieder gewesen. Manchmal habe ich das Gefühl, sie ist für ihn ein lästiges Übel. Er versteht auch nicht, dass ich mich nicht von ihm anheizen lassen will, solang das Kind noch wach ist. Sie ist jetzt über 3 Jahre alt und es ist nicht mehr so, dass sie nicht mitkriegt, was wir da machen. Und ehrlich gesagt hjab ich auch keine große Lust nach dem ganzen Theater und dann kommt wieder "Toll, jetzt versaut uns das Kind auch noch unser Sexleben". Ich hab selbst auf das Ausdiskutieren dieser Sachen keine Lust mehr, weil er sich selbst immer den schwarzen Peter zuschiebt und meint, er sei der A**** für alles. Ich bemühe mich sehr, ihm das nicht zu vermitteln, ihn aus dieser Haltung raus zu bekommen, aber das hat alles keinen SInn, er will das gar nicht glaub ich. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich mit den 2 Streithähnen noch machen soll, denn auch wenn das vielleicht so rüber kam, unschuldig ist auch meine Tochter nicht, sie legt es manchmal förmlich drauf an, dass Papa ihren Blödsinn mitbekommt und dann stinkig wird... Ich selbst bin jetzt schon soweit, dass ich mir immer öfter Gedanken darüber mache, wo das alles hinführt und auch wenn die Pubertät noch Jahre entfernt ist, hab ich jetzt schon keine Lust darauf... Dieser ganze Hick-Hack nimmt mir jegliche Vorfreude auf die Zukunft, selbst auf Wochenende hab ich keine Lust mehr, weil dann der ganze Tag so läuft...
Naja, entschuldigt diesen ellenlangen aus- :beurk: -Text, vielleicht hat ja jemand was dazu zu sagen.