Ich arbeite seit meiner abgebrochenen Ausbildung zur Kinderkrankenschwester als freiberufliche Babysitterin. Habe während meiner Ausbildung viele Eltern kennengelernt, die mich dafür engagiert haben und spricht sich auch rum, da ich anscheinend sehr gut bin.
Weswegen ich schreibe: Die Eltern meiner Kids sind meist beide voll berufstätig (zumeist Akademikerberufe), wodurch die Kids teilweise den ganzen Tag nur mich sehen. Jetzt passiert es mir regelmäßig, dass die Kids zu mir "Mama" sagen, oder wenn abends oder nachts(!) dann die Übergabe ist, gar nicht mehr von mir wegwollen und ein Theater machen, weil sie jetzt zur Mutter müssen!
Jetzt ist mir neulich passiert, dass ein 4-jähriger Junge bei der Übergabe zu seiner Mutter gesagt hat: "Ich will aber bei der Mama [mir] bleiben!" Die Mutter war dann zuerst total schockiert, ich wie blöd dagestanden. Aber geändert hat sie nichts.
Ich weiß, dass ich mit meiner folgenden Meinung gegen den medialen Mainstraem spreche; auch weiß ich, dass ich von diesen Leuten lebe, und dass ich selber noch keine Kinder habe und deshalb angeblich keine Ahnung hätte. Aber ich frage mich doch, wie karrieregeil manche Eltern - und zwar Mütter UND Väter sein müssen, damit sie sowas zulassen.
Ich würde niemals meine Kinder in fremde Obhut geben, nur um noch mehr Geld zu scheffeln. Teilweise dienen diese Kinder diesen Leuten echt nur dazu, um das perfekte Bild der Bilderbuchfamilie - zu der eben auch Kinder gehören - abzugeben. Dann sollen sie doch keine bekommen, wenn sie sich nicht um sie kümmern wollen.
Inzwischen wird ja die ironisierte Bezeichnung "Rabenmutter" immer häufig in rhetorischer und sarkastischer Art und Weise gerade FÜR diesen Lebensstil genutzt, fällt mir immer wieder in seriousen Talkshowrunden auf ARD und ZDF auf. Ich kann solche Eltern - und insbesondere als Frau solche Mütter - nicht verstehen. Niemanden braucht es zu wundern, wenn solche Kinder später mal keine Wurzeln und keine Stabilität mehr aufweisen können.
LG Tanja