Ich finde
Du machst Dir viel zu viele Gedanken.
Außerdem solltest Du das ganze nicht nach Schema F betrachten.
Jede Bindung ist individuell für sich zu sehen.
Wenn er doch bereits mit 20 Vater wurde, dann war er dazu gar nicht bereit. Er war zu jung.
Dann wurde er noch zur Ehe gedrängt und das zweite Kind wurde ihm quasi auch noch aufgedrängt.
Also stand er nicht wirklich hinter allem. Er war absolut fremdbestimmt.
Wie soll er denn da eine normale Bindung aufbauen und eine Vaterrolle einnehmen.
Er hat ja nichts selbst entschieden und auch nicht Vater oder Ehemann sein zu wollen.
Ich denke dass Du es ihm daher selbst überlassen solltest wie er damit umgeht.
Ich finde er ist einfach nur realistisch und ehrlich. Er spielt nicht das blöde Spiel was so manch anderer Vater abzieht um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen und dann künstlich einen auf Super Papa macht an den paar Tagen wo er die Kinder hat.
Ich finde es auch gut, dass er selbst bestimmt wie oft er die Kinder sieht und sich nicht durch äußeren gesellschaftlichen Druck dazu gezwungen sieht alle zwei Wochen ein Schauspiel abzuziehen, nur um sich besser zu fühlen.
Du trägt an allem wohl als allerletzte die Verantwortung. Bei dem Thema solltest Du Dich nicht selbst so wichtig nehmen. Da hast Du eigentlich gar keinen Einfluss drauf und musst Dich daher nicht schuldig fühlen.
Die Vergangenheit von Deinem Partner und seiner Familie ist nun mal ziemlich verkorkst und da sollte man sich selbst kein Urteil drüber bilden, sondern einfach akzeptieren dass es so ist. Es wird schon alles seine Richtigkeit haben.
Bei meinem Mann ist es auch so. Er wurde, weil ein Kind (angedreht, weil sie angeblich die Pille nahm und heimlich jedoch ein Kind plante) unterwegs war, auch zur Ehe gedrängt.
Er war todunglücklich und hat sich aus diesen Fängen befreit.
Zunächst hat er total übertrieben den liebenden Papa raushängen lassen an den Besuchswochenenden. Das war eher vom schlechten Gewissen geleitet, als von sonstwas.
LG