Pro/contra
Hallo Barbara,
Kritik und subjektive Meinungen gibt es im Netz immer. Meist werden nur die negativen Stimmen laut, da es wohl die Natur des Menschen ist sich zu beklagen. Keiner macht ein Posting weil er etwas toll findet ;)
Du musst für dich abwägen was du dir für dein Kind vorstellst. Welche Ansprüche hast du an eine Schule? Was soll dein Kind lernen, und vor allem wie?
Ich habe auf einer Waldorfschule mein Abitur gemacht. Ich persönlich kann sagen, dass ich sehr gerne in die Schule gegangen bin. Wobei ich sagen muss, dass jede Waldorfschule variiert da der Lehrplan autonom aufgestellt wird. Es gibt natürlich Grundrichtlinien an die werden sich gehalten, doch alles weitere ist "Spielraum".
Ich habe selbst als Kind die Kritik "Baumschule" gehört, da ich auch viele Freunde auf der Staatsschule hatte. Man hat sich immer aus Unwissenheit lustig gemacht, da eigentlich keiner genau wusste was "Waldorfschule" eigentlich ist. Aufhängepunkt war immer Eurythmie: "Los, Tanz mal deinen Namen" *gäääähhhhn
Ich habe "meine" Schule immer verteidigt. Das ist einer der Punkte den man lernt.
Sich selbst behaupten und für Überzeugungen einstehen. Man lernt für's Leben. Dinge die auf staatl. Schulen nicht gelehrt werden: Rücksicht, Miteinander, Selbstbehauptung, Eigeninitiative.
Und nein, ich bin kein Wollsockenträger, war auch nie einer. Ich bin der Meinung die Mischung macht es. Meine Eltern waren sehr "weltlich" eingestellt, so dass ich in kein typisches Klischee falle. Nein, ich habe auch keinen sozialen Beruf erlernt.. ;)
Und es ist auch kein Spaziergang das Abi dort zu machen, es ist das selbe Abi, wie an staatl. Schulen... nur eben 8 statt 4 Prüfungsfächer..
Mein Sohn geht ebenfalls zu Waldorfschule. Ich habe mich dafür entschieden, da ich ihm das Schubladendenken ersparen möchte. Ich möchte ihm nicht den Spass an Schule und Kindheit nehmen, auch wenn es langsamer geht. Er hat nur eine Kindheit und Leistung muss er das ganze Leben bringen. Das kommt noch früh genug. Ich widerspreche auch dem Klischee, dass Waldis nicht belastbar sind, sie sind es dauerhafter.. ;)
Ich bereue den Schritt nicht. Für meinen Sohn passt die Schule, doch nicht für alle!!
Man muss im einzelnen abwägen. Generell würde ich nicht jedes Kind in die Waldorfschule schicken. Es gibt einfach Kinder für die ist die Schule nicht geeignet.
Die Kinder werden nach Stärken gefördert.. jedes einzelne.. Sie haben keine Nummern... Man muss aber dahinterstehen. Manchmal auch mit Kritik direkt vor Ort. Es gibt von Elternseite her viel Mitspracherecht. Ich kann nur sagen, es wird grösstenteils in meinem Sinne gefördert..
Vielleicht hilft dir das ein wenig weiter.
Gruss,
Gretel