alisa_12913909Vorurteil oder böse Absicht ?
Einen solchen Unsinn wie von tweetyly304 (Sandra) hat selten jemand hier verzapft. Entweder die Verfasserin hat gar keine Ahnung von Waldorfkindergärten oder sie schreibt dies aus böser Absicht.
Ich war selbst nicht in einem Waldorfkindergarten oder einer W.schule und bereue es im Nachhinein, wenn ich sehe, wie wohl sich unsere Tochter (31/2) in ihrem Waldorfkindergarten fühlt und welch wunderbares Konzept dahinter steht.
Es ist eben gerade NICHT so, daß Kinder dort nicht gefördert werden und sich selbst beschäftigen müssen - es wird ihnen halt nichts vorgebetet sondern sie werden animiert, durch Beobachtung nachzumachen. Kinder brauchen keine 'Beschäftigungskonzepte' (wer hat sich so was ausgedacht?) sondern sollen Kind bleiben und als Kind behandelt werden.
Unsere Tochter war zuvor in einer Spielgruppe des W.Kindergartens und auch in einer Spielgruppe, welche von einer 'öffentlichen' Kindergärtnerin geführt wurde. Der Unterschied war so enorm, daß uns gleich klar war, daß wir sie auch in den W.kindergarten gehen lassen möchten.
Während die Waldorfspielgruppe ein schönes, ruhiges Konzept mit viel Wiederholungen aufwies, waren die Kinder in der anderen Spielgruppe nur noch verwirrt, da die Leiterin jedesmal 2 bis 3 neue Lieder und Bewegungsspiele anbrachte. Ist dies ein sog. 'Beschäftigungskonzept' ? Kinder brauchen Struktur, Wiederholungen, müssen Lieder und Handlungen wiedererkennen.
Deshalb hat unser W.kindergarten auch eine klare Wochen - und Tagesstruktur. Jeder Wochentag ist durch ein bestimmtes Programm geprägt. Dies beginnt beim Frühstück (Montags selbstgebackene Brötchen, Dienstags Hirsebrei usw.). Die Kinder können beim Vorbereiten des Frühstücks helfen, für sich selbst spielen oder einer Erzieherin bei der Handarbeit zusehen und mitmachen. Und ich finde es wuderbar, daß nicht jedes Kind sein Frühstück selbst mitbringt. So entsteht kein Neid, keine Konkurrenz und jeder ist gesund ernährt.
Im Anschluß gibt es je nach Wochentag Singkreise, Puppenspiele (mit selbstgebastelten Puppen), Geschichten usw. Danach geht es in den Garten. Auch bei Regen und Schneefall. Die Kinder lieben das. Nach dem Garten gibt es einen kurzen Snack, danach gehen die Kleinen eine Geschichte hören und können schlafen, die Großen weiter spielen und basteln. Zu Mittag gibt es ein wechselndes Vollwertgericht,welches täglich frisch von einer eigenen Köchin zubereitet wird.
Über das Jahr hinweg gibt es viele wiederkehrende Feste. Am deutlichsten war der Unterschied zu unserem 'öffentlichen' Kindergarten zu St. Martin. Während im W.kindergarten die Erzieherinen ruhig und einfühlsam Geschichten erzählten, las besagte Erzieherin (siehe oben) aus dem 'öffentlichen' die St. Martins Geschichte von einem Zettel ab ohne Intonation und mit 'ähs' und Gestotter. Schlimm. Die Kinder hörten überhaupt nicht mehr zu.
Zum Schluß noch ein Zitat von Sandra: " ...und können mur [sic] mit Naturmaterialein [sic] spielen...". In unsererem "öffentlichen" Kindergarten sitzen die Kinder draußen im Kreis auf umgedrehten Beck's Bierkisten ! Ein hoch auf das Plastik.
Jacobi