Es ist nicht so ganz das richtige Forum, aber vielleicht geht es der einen oder anderen ja auch so wie mir?
Ich habe mit meiner Freundin, mit der ich auch in einem Büro gearbeitet habe, echt eine ganze Menge durchgemacht. Sie war lange in einer Beziehung, während ich mehrere Partnerwechsel durchgemacht hatte und verzweifelt auf der Suche nach einem passenden für mich war. Dann hat sich vor 2,5 Jahren ihr Freund von ihr getrennt. Wir haben uns jedes Wochenende getroffen und sind um die Häuser gezogen. Wir haben uns jeden Tag auf der Arbeit gesehen, aber wir hatten uns trotzdem immer so viel zu erzählen, daß wir uns dann abends noch lange Mails geschrieben haben.
Dann habe ich Anfang des letzten Jahres meinen Freund kennengelernt. Weil er in einer anderen Stadt gewohnt hat, bin ich am Wochenende meistens zu ihm gefahren. Okay, ich habe mich dann wohl etwas zurückgezogen, aber gerade am Anfang ist das doch eigentlich nur normal, oder?
Dann hatte ich kurze Zeit später die Vermutung schwanger zu sein (ja, ich habe gewissenhaft verhütet! ;-)). Ich sagte es meiner Freundin und sie verdonnerte mich in der Mittagspause dazu, einen Test zu machen. Dieser war negativ. Aber ich wußte, daß da etwas nicht stimmt und habe eine Woche später wieder einen gemacht - diesmal zu Hause. Dieser war positiv. Anstatt gleich bei ihr anzurufen bin ich zu meiner Nachbarin hoch gelaufen, mit der ich mich gut verstanden habe. Am nächsten Morgen bin ich vor der Arbeit zum FA gegangen und bin fast geplatzt vor Aufregung, was sie wohl für Augen macht, wenn sie das Ultraschallbild sieht. Sie hat geweint vor Freude für mich, vor allem weil ich schon einen Schwangerschaftsabbruch hinter mir hatte, unter dem ich lange litt. Aber die Freude hielt nicht lange an. Später machte sie mich regelrecht zur ... warum ich sie nicht angerufen habe anstatt zu meiner Nachbarin zu rennen und es ihr als erste zu erzählen. Ich entshuldigte mich, daß ich da nicht so drüber nachgedacht hatte in der Aufregung und ich sie mit dem Ultraschallbild überraschen wollte. Aber sie hat mir die Sache noch lange nachgetragen.
Irgendwie ging unsere Freundschaft dann langsam den Bach runter. Mein Freund und ich suchten eine gemeinsame Wohnung und sie sagte sie würde sich ja so für mich freuen, aber sie machte wirklich alles schlecht. Mein Leben sei dann vorbei und ich hätte kaum noch Zeit für mich usw.. Als wir dann endlich DIE Wohnung für uns gefunden hatte war die ja auch blöd: 3. Etage ohne Fahrstuhl, unterm Flachdach im Winter zu kalt, im Sommer zu heiß, zu weit außerhalb etc., dabei hatte sie die Wohnung nicht mal gesehen.
Mir ging es in der Schwangerschaft nicht so gut, ich mußte mich lange immer wieder übergeben, also war mit mir nicht so viel anzufangen. Ich konnte nicht mehr mit ihr um die Häuser ziehen und so lebten wir uns immer mehr auseinander und sie ging mir total aus dem Weg und hat mir nix mehr von sich erzählt. Ich hatte das Gefühl meine Schwangerschaft würde sie nicht interessieren, obwohl sie sich ja ach so für mich freute. Also habe ich ihr auch nix mehr erzählt. Sogar betriebliche Dinge hat sie mir dann vorenthalten und die Pausen verbrachten wir getrennt.
Dann habe ich sie mir irgendwann zur Brust genommen. Sie sagte das würde an dem Prüfungsstreß liegen mit ihrer Weiterbildung und würde nicht an mir liegen daß sie sich so zurückzieht.
Im Februar habe ich nun meine Tochter zur Welt gebracht und wenn ich nicht bei ihr anrufen würde, dann würde ich gar nichts mehr von ihr hören. Sie versetzt mich und hört mir gar nicht mehr richtig zu. Wenn ich sage, wir könnten ja mal wieder zusammen weggehen kommt keine Reaktion.
Ich habe es immer wieder versucht, aber komme einfach nicht mehr an sie heran. Andauernd höre ich sowas wie, daß ich mich so verändert habe. Ich hätte plötzlich eine ganz andere Ausstrahlung und ich sei viel ruhiger geworden. Das mag ja alles sein, aber es ist ja wohl klar, daß ich nicht mehr das "wilde" Leben führen kann wie sie. Aber es fehlt mir auch nicht. Trotzdem bin ich doch nicht aus der Welt und es ist nun auch nicht so, daß ich sie die ganze Zeit von meinem Kind zutexte, so daß sie das vielleicht nerven könnte. Ich vermute, sie meint es nicht böse, aber sie ist einfach neidisch, weil ich das jetzt habe, was sie sich für sich selbst am meisten wünscht.
Sie sagt immer sie meldet sich, aber sie tut es nicht. Sie fehlt mir sehr, aber ich reiße mich mittlerweile zusammen, sie nicht anzurufen.
Ich dachte immer es sei so, daß sich die zurückziehen, die die Kinder haben, aber bei mir ist es so, daß sich alle anderen von mir zurückziehen. Das macht mich ganz schön traurig und einsam vor allem. :-(
Danke fürs lesen, mußte mich mal ausheulen.
Gruß
Nixe