Hallo Zusammen,
Seit einiger Zeit fallen mir einige Extreme Verhaltensweisen an unserem Sohn (3,5) auf.
Morgens bringe ich ihn in den Kindergarten, schon beim Anziehen dafür geht es oft schon los (nicht immer) er braucht sehr lange, wenn ich ihn zum Zähneputzen rufe, dann fallen ihm immer noch zehn Sachen ein, die er machen oder sagen muss, bevor wir mit dem Zähneputzen beginnen können (Kuscheltier holen, Katze streicheln...), obwohl ich schon mit gerichteter Zahnbürste vor dem Waschbecken stehe. Nein sagen bringt dann meist nichts -entweder ich werde ignoriert oder es eskaliert dann wieder in einen Trotzanfall, in dem er dann das ganze Haus und wahrscheinlich auch die anderen Nachbarn darüber informiert, was für eine gemeine Mama ich doch bin. Weiter in den Kindergarten, Ausziehen mit rumgehampel, verstecken... dann rein in die Gruppe, da ist er dann wieder total anhänglich, muss aber gleichzeitig auch wieder quatsch machen und wir diskutieren oft ewig über das Guten Morgen sagen zu den Erzieherinnen.
Tag im Kindergarten: Dazu komme ich später
Mittags 14.00 Uhr holt ihn meine Schwiegermutter ab und passt bei sich zu Hause auf ihn auf. Er liebt sie - manchmal denke ich sogar mehr als mich - klar, er darf dort "alles", wird bespielt und ist der King.
Ich hole ihn nach dem Arbeiten ca. 16.30 Uhr ab.
Oft diskussionen, er möchte nicht nach Hause.
Kann ich insofern nachvollziehen, dass es ihm dort aus o.g. Gründen besser gefällt. Jedoch bin ich doch seine Mama und ich liebe ihn und ich gebe mir alle Mühe.
Zu Hause angekommen, spiele ich auch noch mit ihm Lego/Zug etc. und gehe dann kochen (oder umgekehrt).
Dann geht es wieder los. Er muss beschäftigt werden, er kann nicht alleine spielen. Dann kommt das geschrei, rumrennen, Katzen ärgern (hinterherrennen/versuchen zu streicheln obwohl sie nicht möchten) dann möchte er Malen (ok kannst du machen) baut man ihm die Malsachen auf, kurze Zeit später liegen die Sachen da und er macht längst etwas anderes. Rumtoben, auf Sofa oder Bett rumhupfen...
Dann gibt es Essen: Anfangs klappt es ganz gut, jedoch muss man ihn ständig ermahnen auch mehrmals wegen dem gleichen (Füße runter, gerade hinsetzen...) er redet dann meist auch ganz viel (eigentlich den ganzen Tag über, redeschwalle)
Fertig mit Essen geht der Lärm gleich weiter wie oben beschrieben.
Dann geht es ins Bett mit zu-Bett-geh-Ritual. Klappt auch, nur muss er demonstrativ immer nochmal aufstehen (ich hab Durst...)
Gestern hatten wir Elterngespräch im Kindergarten.
Ich muss sagen, er hatte dort keinen guten Start. Als er dort ankam war es eine Erzieherin und eine in Ausbildung (aber fast ausgelernt) für 27 Kinder. Sie hatte keine Zeit für ihn und ich hatte das Gefühl (und das habe ich auch heute noch) dass sie uns am liebsten gleich wieder los werden wollte. Er hatte am Anfang keine Lust mit ihr aufs Klo zu gehen, weil er ihr wohl nicht vertraut hat. Sie war immer ziemlich unfreundlich bzw. "Falsch freundlich"
Wir haben einen Gesprächstermin mit ihr und der Leitung vereinbart, auch aus anderen Gründen (keine Handschuhe im Garten angehabt im größten Winter/ mein kleiner hat schon vor schmerzen geheult als ich ihn mal abgeholt habe / warum er keine Handschuhe anhatte? Sie hat sie nicht gefunden (waren aber wohl da; in seiner Tasche, wo sie hingehörten). Gespräch ergab nicht viel. Wir würden uns das alles nur einbilden, Eingewöhnungszeit ist schwierig, ich wäre eine Übermutter und müsse loslassen.
So, wie gesagt, gestern das erste richtige Entwicklungsgespräch
Er ist fröhlich, aufgeweckt, macht mit alles super.
Dann sollten wir erzählen, wie er sich zu Hause verhält. Wir haben die oben geschriebenen Probleme erwähnt (Trotzphase eben)
Und auf einmal ging es los: Er ist gemein zu anderen Kindern, Spielzeug wird weggenommen, Schlagen, haare ziehen. Er sitzt nicht still im Morgenkreis, hält sich nicht an Regeln. Unkonzentriert, Motorische Schwächen (schmeißt Dinge unabsichtlich um, ist tollpatschig) Einmal hat er ein kind mit einem Stock auf den Kopf gehauen, das Kind wäre sogar umgefallen. Eltern würden sich beschweren.
Wir waren total geplättet, die haben uns nie darauf angesprochen!
Andererseits kommt er auch oft mal mit Blessuren nach Hause. Einmal ne riesen Bisswunde auf der Brust. Wenn die Kinder im Garten sind, Spielen diese, die Erzieher stehen irgendwo und quatschen. Allgemein sind die sehr Lustlos, denke ich.
O-Ton der Erzieherin zu dem Verhalten von meinem Sohn: er ist verhaltensauffällig, sie und ihre Kollegin wissen nicht wie sie damit umgehen sollen, sowas hat sie in 20 Jahren noch nicht erlebt. Da kommt bald so eine Verhaltenspsychologin, wegen einem anderen Kind. Die sollte sich meinen sohn auch mal anschauen.
Ich weiß nicht mehr weiter.
Hat die Erzieherin recht, ist das wirklich so unnormal? Was haltet ihr davon?
Danke für eure Antworten
LG Caleyla