Hallo ihr Lieben ,
ich habe mich vor einem halben Jahr von meinem ehemaligen Partner getrennt und bin seitdem alleinerziehende Mama von einem 2-jährigen Sohn.
Dazu muss ich sagen, dass der Trennungsprozess sehr schwierig verlaufen ist, und sein Vater die Trennung auf jegliche, vorstellbare Art und Weise boykottiert hat.
Da ich mich vor der Trennung meines Ex-Partners beruflich neu orientiert habe, befinde ich mich momentan noch in einem ,,Weiterbildungsprozess". Dies bedeutet, dass ich Vorlesungen/Seminare an einer Universität besuche, und den Rest der Woche inklusive Wochenende für mein Unternehmen tätig bin. Darüber ist mein ehemaliger Partner auch informiert, sodass wir uns die Betreuung des Kindes teilen.
Unser Sohn lebt unter der Woche bei mir, Samstagsvormittags fahre ich ihn dann zu seinem Vater (Fahrtweg ca.70km), wo er dann 1,5 Tage mit seinem Papa verbringt. Dazu sei angemerkt, dass er den kleinen nur drei Wochenenden betreuut, quasi 4,5Tage im Monat!!!
In den letzten Wochen funktioniert die Betreuung bei seinem Vater jedoch überhaupt nicht. Zu Beginn einer jeden Woche, teile ich ihm mit, wann ich den kleinen Mann am Wochenende bei ihm vorbeibringe und vereinbare eine genau Uhrzeit. Das ist für mich insofern wichtig, da ich im Anschluss daran gleich weiter zur Arbeit fahre.
Leider kam es jetzt schon mehrfach vor, dass ich unseren Sohn zur verabredeten Zeit zu ihm gebracht habe (abholen tut er ihn NIE) und dann jedoch vor verschlossenen Türen stand! Meistens geht er dann gar nicht ans Telefon und ich stehe dann mit dem Auto vor seiner Haustür! Letzte Woche war es besonders schlimm, und ich habe 1,5 Stunden vor dem Haus gewartet, mit einem Kleinkind im Auto, bei satten 34 Grad!!! Und das finde ich unverantwortlich. Ich habe ja kein Problem damit, wenn man noch schnell etwas erledigen muss, oder sich durch die Verkehrslage mal etwas verspätet, aber als ich ihn anrief, teilte er mir mit, dass er meine Arbeitszeiten nicht mehr akzeptiere und ich eben solange auf ihn warten müsse, bis er zuhause sei. Er sagte er hoffe, dass mich mein Arbeitgeber demnächst endlich mal abmahnen solle, eben weil ich ja nicht pünktlich zum eigentlichen Arbeitsbeginn erscheinen kann, und ich daraufhin meine Anstellung verliere, weil ich auch immerhin 1,5 Stunden zur Arbeit erscheine, als ursprünglich vorgesehen.
Und liebe Community ich muss euch sagen, ich war einfach nur noch verzweifelt. Ich saß dort im Auto und musste bitterlich weinen, weil ich eine solche abgestumpftheit einfach nicht ertragen kann, das macht mich völlig kaputt. In solchen Momenten zweifel ich mein eigenes Leben dann immer komplett an und möchte nur noch aufgeben.
Glücklicherweise weiß ich mit Problemen offen umzugehen und habe meinen Arbeitgeber über meine persönliche Situation informiert. Dabei habe ich zur Sprache gebracht, dass ich momentan einfach kein zuverlässiger Mitarbeiter mehr sein kann, was durch die unzuverlässigkeiten meines ehemaligen Partners bedingt ist und ich deswegen entweder kündigen muss, oder jedoch Toleranz von meinem Arbeitgeber erwarte.
Ich bin momentan am Überlegen, das Jugendamt einzuschalten. Sie sitzten sowieso schon im Boot, da ich eine Beistandschaft beantragt habe, um den Kindesunterhalt einzuklagen, weil er nicht zahlen möchte und ich seit 6 Monaten alleine für unser Kind aufkomme. Ich bin ebenfalls am überlegen, ihn aufgrund dessen anzuzeigen.
Ich fühle mich einfach hilflos, und weiß mit meiner Situation nicht weiter umzugehen. Ich bin in dem Moment, wenn ich den kleinen zu ihm fahre, ja gewissermaßen von ihm abhänig, was von ihm schamlos ausgenutzt wird. Ich würde nie mein Kleinkind vor die Haustür setzen und einfach weg zur Arbeit fahren, sondern warte immer so lange, bis der feine Herr mal auftaucht. Zeit, um mich mit ihm zu Unterrhalten habe ich dann ebenfalls nicht, sondern ich übergebe ihm unseren Sohn und muss im warsten Sinne des Wortes zur Arbeit rasen.
Wie soll ich weiterhin mit ihm und der Situation umgehen? Habt ihr vielleicht einen Rat?
Liebe Grüße