Unser 11-jähriger Sohn ist leider ein richtiger Zappelphillip. Er kommt zwar morgens kaum aus dem Bett, aber kaum sitzt er am Frühstückstisch, da hampelt er schon so nervös mit seinem Handy rum, tippt SMS an Freunde und vergisst bei der ganzen elektrischen Aufregung das Essen. Er schafft es gerade noch, eine Tasse Kakao runterzuspülen und dann Tschüs. In der Schule wird er immer seltener gesehen, weil er ständig die Rechner irgendwelcher Freunde reparieren muss. Dabei ist er eigentlich in der Schule gar nicht schlecht! Zum Mittagessen habe ich ihm erlaubt, auch mal auswärts zu essen - das ist jetzt zur Regel geworden. Er schickt mir mittags meistens eine SMS von McDonald's oder Burger King. Frühstücken tut er jetzt gar nicht mehr - wenn er verschläft, trifft er sich mit ein paar Freunden bei McDonald's und dann isst er dort "eine Kleinigkeit" - wie er mir versichert.
Ganz schlimm ist es im letzten Urlaub gewesen. Eigentlich hätten mein Mann und ich etwas Erholung dringend nötig gehabt. Wir waren 2 Wochen im Robinson Club auf Fuerteventura - wir dachten, das wäre auch etwas für unsere Kinder. Unser Sohn hat aber an allem rumgemäkelt. Er hat dort beim Buffet, was wirklich sehr ansprechend und üppig war, meistens gar nichts gegessen sondern dauernd auf seinem Handy rumgehackt und Kartoffel-Chips mit Sour-Cream-Dip gefuttert, die mein Mann ständig für ihn am Kiosk kaufen musste. Wenn wir dann an den Strand wollten, meinte er, er hätte keine Lust, dort wäre es so langweilig. Und warum wir nicht zu Burger King mit ihm fahren würden, er hätte so einen Kohldampf. Einen Burger King gab es aber im Ort nicht, also alle Mann in den Jeep und zum nächsten Hamburger-Stand gefahren, wo mein Sohn dann wieder wie wild auf seinem Handy rumgehackt hat und kaum einen Bissen runterbekam. Das Gourmet-Essen am Abend in der Business-Lounge hat er abgelehnt. Wir also wieder zum Hamburger-Laden gefahren, wo wir für ihn einen doppelten Cheeseburger mit crisp-gebratenem Bacon und Pommes Frites mit Cola (ohne Eis) bestellt haben. Aber zu dieser späten Zeit war ihm der Hunger natürlich vergangen. Statt Strand war ab nun Play-Station angesagt, was mein Mann auch gerne spielt. Die beiden sind so richtige Zocker! Und wenn es meinem Sohn nach etlichen Stunden Elektrosmog dann doch etwas lanweilig wird, dann will er von uns bespaßt werden. Ohne Pausen und rund um die Uhr! Wir tuen unser bestes, denn wir wollen nur das beste für unseren Sohn. Schließlich hat er sich diesen Urlaub auch redlich verdient.
Zuhause ist das wesentlich einfacher. Gerade mit dem Essen. Da fährt mein Mann auch noch lange nach Mitternacht mit unserem Sohn zu Burger King, damit er dort seine Proteine bekommt.
Es ist nicht ganz einfach, wenn man Kinder hat. Oder? Was meint ihr?
Ich meine, wir wollen für unserer Kinder wirklich nur das Beste.