Ich versuche mich kurz zu fassen:
Mein Mann und ich sind seit 6 Jahren zusammen, seit 2 Jahren verheiratet und seit einem Jahr haben wir ein Kind.
Nach einem halben Jahr hatte er sich damals sein Traumhaus gekauft, auf dem Land, direkt neben seinen Eltern. Wir sind zusammen hier eingezogen aber nur er hat sich eintragen lassen. Da wir erst frisch zusammen waren, hatte ich somit auch kein Mitsprache Recht. Es war alles toll, für mich die erste gemeinsame „Wohnung“, diese Harmonie zwischen uns, wir waren sehr glücklich.
Meine Arbeitsstelle lag 50km vom Wohnort entfernt, was mir dann nach einiger Zeit auf die Nerven ging (ein Wechsel in Wohnort Nähe war leider nicht möglich). Aber, da musste ich wohl durch, denn ich liebe meinen Mann und wollte bei ihm bleiben, weil wir beide als paar überglücklich waren.
Freundschaften konnte ich hier leider keine knüpfen. Auf der Straße wohnen ausschließlich ältere Menschen und das Freiteitangebot ist hier lau.
Jetzt, wo wir ein Kind bekommen haben, ändert sich natürlich die Sichtweise nochmal.
Vorweg: Ich habe wirklich Glück mit meinen Schwiegereltern. Sie helfen wo sie nur können, meine Schwiegermama war auch meine Hebamme und ich habe wirklich ein sehr gutes Verhältnis zu Ihnen.
Nun zurück: Seit mein Kind auf der Welt ist, waren meine Schwiegereltern ungelogen jeden Tag bei uns (erstes Engelchen, Euphorie , verstehe ich). Ich dachte, dass sich das mit der Zeit sicher legt, weil wir uns früher zwar regelmäßig getroffen haben aber wir hockten nicht jeden Tag aufeinander. Aber es hörte nicht auf. Also haben wir abgemacht, als die kleine 10 Monate war . Das sie einmal für ein paar Stunden rüber geht und einmal das wir uns so treffen (meine Eltern sehe ich maximal 2x im Monat, hab zwar kein gutes Verhältnis zu Ihnen, aber sie fehlen mir dennoch). Aber das funktioniert von vorne bis hinten nicht. Sie kommen immer unangekündigt (natürlich, sie wohnen nebenan) und man kann ja nicht einfach nicht die Türe aufmachen. Zudem mischen sie sich auch in die Erziehung ein und mein Mann steht hinter ihnen, nicht hinter mehr. Wenn ich es anders machen möchte, „muss“ ich es so machen wie meine Schwiegereltern, weil sie dann auf mein Mann einreden & er dann wiederum auf mich.
Zudem stört es mich extrem das es hier (steile Berge gibt), die natürlich nicht beleuchtet sind. Ein schöner abendlicher Spaziergang ist somit ausgeschlossen, zudem die Autofahrer hier die Berge auch hoch und runter rasen.
Das Freizeitangebot ist auch für die kleine hier lau, es gibt nur ein Mutter Kind turnen ab 2 Jahren ansonsten nichts. Wenn ich auf dem Spielplatz gehe, war bisher noch niemand dort.
Ich jammere meinem Mann jeden 2. Tag die Ohren voll wie einsam ich mich fühle und mich hier unwohl fühle. Habe ihn auf ein Wohnortwechsel angesprochen. Habe gefragt wie es denn ausschaut, dass man sich in der Mitte trifft , sodass die Entfernung zu seinen Eltern und Freunden die gleiche ist wie zu meinen.
Ich habe mein Auto auf finanziellen Gründen verkauft, womit ich noch mehr hier „feststecke“. Vorher bin ich regelrecht vor diesem Ort geflüchtet. Es gab keinen Tag wo wir nicht unterwegs waren. Die Busverbindungen wie man es sich auf dem Land vorstellen kann, fahren nur einmal die Stunde. Samstags und sonntags nur alle 2..
Um mal eben meine Eltern oder Freunde zu besuchen bin ich locker 2 1/2 Stunden mit 3x umsteigen unterwegs eine Strecke.
Jedenfalls, hat mein Mann gesagt, er wird hier niemals wegziehen. Nirgendwohin. Da ist er auch nicht komrpomis bereit. Er wird hier in diesem Haus alt werden. Er ist hier groß geworden und ihm gefällt es hier, er sieht es nicht ein, woanders hin zuziehen wo er ein lebenslang unglücklich ist. Wenn es mir nicht passt, soll ich mir und der kleinen eine Wohnung suchen. Ganz einfach.
Natürlich kann man jetzt sagen, dass ich mir das vorher hätte überlegen sollen, bevor man heiratet oder ein Kind bekommt. Aber wir passen so super zusammen, es ist harmonisch zwischen uns (wenn ich nicht Jammer) und wir sind glücklich MITEINANDER. Soll der Wohnort wirklich über unsere Ehe stehen?
Jetzt zu meiner Frage: Soll ich klein beigeben, obwohl ich weiß, dass ich hier nicht glücklich sein kann? Mir fehlen die Menschen um mich herum, die Freizeitangebote, das lockere spazieren gehen ohne steilen Berge. Und natürlich meine Freunde und meine Familie. Wie gerne würde ich meinen Papa oder meine Oma öfters sehen. Aber sie haben auch kein Auto und es ist wirklich eine große Tortur mit Bus und Bahn. Was also am besten machen ? Wegen einer vielleichten Fehlentscheidung (überhaupt hier her gezogen zusein) ein Leben lang einsam und unglücklich sein ? Ich brauche objektive Meinungen.
Entschuldigung das es so lang geworden ist.
kiki22444