Hallo,
ich bin 46 Jahre alt, meine Tochter ist 17, auch habe ich noch einen Sohn von 20 Jahren, der auch noch zuhause wohnt.
Meine Tochter hat vor zwei Jahren ein schlimmes Missbrauchserlebnis gehabt, seitdem ist sie in therapeutischer Behandlung. Anfangs habe ich sie dorthin begleitet, inzwischen geht sie jede Woche allein dorthin. Nun empfiehlt ihr ihre Therapeutin, in eine betreute Wohneinrichtung für Jugendliche umzuziehen. Mit 17! Damit komme ich überhaupt nicht klar. Ich habe sie doch nie vernachlässigt oder schlecht behandelt. Ich war immer für sie da. Leider hat sie die Trennung von ihrem Vater miterleben müssen und auch den Tod ihres Stiefvaters vor drei Wochen. Das ist alles schwer zu ertragen, für uns alle. Mit mir spricht sie seit langem kaum noch, zieht sich immer mehr zurück und verbringt die Tage meist allein in ihrem Zimmer. Ich versuche immer wieder, den Kontakt zu intensivieren, zumal ich spüre, dass sie unter dem Abgeschottetsein leidet. Aber ich komme kaum an sie heran. Das habe ich teilweise auch ihrer Pubertät zugerechnet, da hat man ja mal solche Phasen, wo man sich einfach nur abgrenzen will. Aber muss man deswegen gleich raus aus der Familie??
Nun fühle ich mich wie eine Rabenmutter, der man ihr Kind wegnehmen muss, damit es nicht kaputt geht. Das ist so schrecklich.