reetta_12161094Danke für die Antworten
Meine Tochter studiert BWL mit der Fachrichtung Tourismus. Dies ist/war ihr Traum seit 4 Jahren. Sie hat sich riesig gefreut, als die Zusage für den Studienplatz kam. Wollte nach dem Studium immer bei einem großen Reiseveranstalter arbeiten und die Welt bereisen. Ich habe ihr in keinster Weise in das Berufsziel rein geredet. Doch vor 4 Monaten hat sie sich ihr erstes Tatoo und Piercing machen lassen. Über den Beruf des Tätowierers hat sie sich nicht informiert, lediglich mit "ihrem" Tätowierer gesprochen und dieser ist selbstständig und verdienst ca. 2.300 , lt. ihren Aussagen. Zeichnen kann sie einigermaßen, aber sie ist eher grob veranlagt, wenn es darum geht z.B. Anderen die Haare zu machen, zu schminken etc.
In dieser Sparte hat sie überhaupt keine Erfahrung. Vor ihrem Studium hat sie Zeitungen (3 Wochen) ausgetragen, bei MC Donalds im Service (4 Wochen) und in einem Call-Center (5 Wochen) gearbeitet. Alles hat sie nach relativ kurzer Zeit hingeworfen, mit der Begründung, sie würde ja bald studieren.
Mit dem Geld habt Ihr natürlich Recht, aber der Ärger mit dem Vermieter und Androhung der fristlosen Kündigung war ja schon da und dieses Gespräch landete bei mir, weil sie ihrem Vermieter einfach die Tür wochenlang nicht aufmachte. Deshalb habe ich ja die Mietrückstände bezahlt. Denn der nächste Schritt wäre gewesen, daß sie mit ihren Möbeln auf der Straße steht. Das wollte ich natürlich auch nicht. Wem wäre damit auch geholfen? Die Mietrückstände müsste sie durch Erlass eines Mahnbescheides, ggfs. Abgabe der Eidesstattlichen Versicherung, irgendwann sowieso zurückzahlen. Dann hätte sie zudem noch eine schlechte Schufa-Auskunft und noch mehr Probleme. Sicherlich ist es richtig, daß Kinder für ihre Taten selber gerade stehen sollen, aber hier handelt es sich nicht um eine, durch einen Fußball, kaputte Glasscheibe. Meine Gedanken gehen viel weiter und ich denke an die Konsequenzen, die ein Nichthelfen haben könnten/werden.
Sicherlich habe ich die Handyrechnung bezahlt, mit dem Gedanken, daß sie im Notfall abends (da sie 1,5 Stunden Fahrzeit zur Uni hat)telefonieren kann. Der Strom wurde von den Großeltern bezahlt, damit sie wichtige Arbeiten mit Abgabetermin am PC für die Uni erledigen konnte.
Aber sie lernt aus solchen Situationen nichts, denn kaum hat sie Geld, muß es für Essengehen, Freunde treffen, Piercing für den Freund etc. ausgegeben werden.
Klar mache ich mit meiner Hilfe nichts besser, eher noch schlechter. Aber vielleicht könnt Ihr ein wenig meine Gründe dafür verstehen.
Gruß