Das kenne ich nur zu gut^^
Hallo zusammen =)
Die Situation, die du hier beschreibst kenne auch ich als 20-jährige Tochter sehr gut.
Ich wohne eigentlich allein mit meiner Mama in einer 2-Zimmer-Wohnung (eigentlich heißt, dass ich seit einigen Wochen gar nicht mehr zuhause bin). Seit ich angefangen habe auch unter der Woche mal bei meinem Freund zu schlafen und das Wochenende weg zu bleiben, ist meine Mutter so komisch geworden.
Vor allem der Haushalt war auch bei uns ein Thema, dabei war ich nie die unordentlichste. Als 14-Jährige war ich sicher fleißiger, aber dann als ich öfter zu tun hatte, also nachmittags für die schule gelernt habe, mit freunden unterwegs war, meinen Freund getroffen habe, und am Wochenende oft feiern war (was ich auch jetzt noch tue und vollkommen normal in einem jungen Leben ist), habe ich das Aufräumen oftmals verschoben. ABER ich hab die wichtigsten Arbeiten fast immer erledigt, wie Geschirr spülen oder meine Klamotten in den Schrank zu räumen.
Meiner Mama war das nie genug, da sie immer eine saubere Wohnung vorfinden wollte, wenn sie von der Arbeit heimkam. DABEI WAR DAS DIE ZEIT; ZU DER ICH ÜBERHAUPT ERST AUFRÄUMEN KONNTE. Ich hab also erst mit dem Putzen angefangen, wenn sie bereits zuhause war. Na und? Ich habs schließlich trotzdem gemacht^^
Und dann begann der Teufelskreis: sie hat sich beschwert, ich hab mich weiter bemüht, ihren Ansprüchen gerecht zu werden, sie hat weiter gemotzt, ich hab aus Trotz nichts gemacht, weil ich keine Lust mehr auf ihre Befehle hatte und sie hat wieder und wieder gemeckert.
Dabei hätte sie nur mal darum bitten müssen, dass ich den Müll rausbringe oder mich freundlich daran erinnern, denn oft vergisst man sowas einfach!
Also finde ich, du solltest nicht verlangen, dass sie dir im Haushalt hilft, sondern darum bitten. Wahrscheinlich klingt es komisch, aber ich denke du solltest genug Vertrauen in deine Tochter haben, dass auch sie ein Gefühl für eine gewisse Ordnung hat.
Meine Mama hat sich z.B. immer beschwert, dass meine Kleidung auf dem Bett liegt. Irgendwann habe ich dann angefangen, sie einfach in den Schrank reinzuschmeißen, wenn ich keine Zeit hatte sie ordentlich aufzuräumen (Mädels wühlen nämlich gern ewig drin rum, bis sie was passendes gefunden haben, und kaum, dass sie sich versehen, müssen sie schon wieder los zu irgendeiner Verabredung^^)
Meine Mama hat sich dann wieder beschwert, dabei schaut ja keiner in den Kleiderschrank und man kann ihn ja in einem ruhigen Moment mal wieder gründlich aufräumen.
Mach deiner Tochter den Vorschlag, bitte sie darum, dass sie auf wenigstens eine sache achtet, die dir wirklich wichtig ist (z.B. Dass nichts auf dem Bett liegt).
das restliche Chaos solltest du akzeptieren, wer viel beschäftigt ist hat nun mal nicht viel zeit zum aufräumen, es ist ihr Reich....ich bin sicher, wenn das chaos zu schlimm wird, fängt sie schon von selbst mal an aufzuräumen
Vielleicht übersiehst du auch, dass sie an einem Tag eine Aufgabe schon erfüllt hat, die aber nicht so offensichtlich ist (z.B. wenn sie ein Regal abgestaubt hat, aber am Boden ihre Bücher rumliegen, könnte man das im Bücher-Chaos übersehen, aber sie hat damit etwas getan!)
Du kannst froh sein, dass deine Tochter fleißig ihrer Ausbildung nachgeht...ist die Arbeitszeit vorüber, interessieren natürlich zuerst alle Dinge die entspannen, wie Freunde und Zeit für sich. Bedränge sie nicht, akzeptiere, dass sie erwachsen geworden ist und ihre Zeit lieber mit Freunden und Feiern verbringt. Sie ist jung und will das genießen =)
Geschirr, das sie nicht verursacht hat, lasse nicht sie spülen.
Nur bei Dingen, die auch sie was angehen, wie ihre Wäsche.
TIPPS VON MIR:
1.Bitte sie in einem stets freundlichen Ton, anstatt ihr zu befehlen
2. Sag ihr doch einfach mal, am besten wenn sie grad nach Hause kommt und dich begrüßt: Hallo Schatz, du ich vermiss dich und würde mich freuen, wenn wir mal wieder Zeit für uns hätten? Was hältst du davon, wenn wir am Wochenende zusammen ins Kino, oder in dein Lieblingsrestaurant gehen?
3. wenn du weißt, dass du beispielsweise an dem und dem Tag gestresst bist, wegen deines Berufs etc. dann bitte sie doch bereits ein paar tage zuvor, dass sie falls sie kann, an dem Tag die Zeit findet, ein wenig aufzuräumen
4. nutze die Gelegenheit des gemeinsamen Treffens ihr zu sagen, dass sie dir wichtig ist und ihren Chaos-Bereich akzeptierst und nur bittest, dass sie ihre Sachen wegräumt, die vielleicht sonst noch in anderen Zimmern rumliegen
5 Reagiere nicht gleich über, falls sie nicht sofort etwas wegräumt, lass ihr die Zeit (wenn es nach 5 Tagen immernoch rumliegt, kannst du sie immernoch daran erinnern^^)
5. Offensichtlich willst du nicht, dass sie schon auszieht oder?
sag ihr das ruhig!!
Ich finde es toll, dass du dich bemühst und etwas tun möchtest!!!! Bei meiner Mutter und mir war immer ich diejenige, die ruhig mit ihr reden wollte und SIE hat nicht zugehört =) Ich hab es so oft versucht, aber sie wollte prompt nichts von meiner Situation wissen. Und so wohne ich zurzeit quasi bei meinem Freund, zu dem ich geflüchtet bin, das ist das, was auch deine Tochter tut oder eben verstärkt tut, wenn du sie unter Druck setzt
Sie geht jetzt ihren eigenen Weg!
liebe Grüße