Ich kenne
das!
hi erstmal!
als ich deinen beitrag gelesen habe, musste ich sehr an mich selber denken, da ich als mädchen ähnliche "probleme" hatte.
intwischen weiss ich, dass ich hochbegabt bin und ein sog. underachiever war.
ich kann mich meinen vorrednerinnen nur anschliessen,- intelligenz bedeutet noch lange keine guten noten.
bei mir war das problem, dass ich, ohne viel zu tun, sehr lange mit sehr mäßigen noten durch die schule gekommen bin, bis ich mit 16 sitzen blieb.
ich habe kein abitur gemacht, heute bin ich 24 und studiere schlagzeug/musik.
erst vor ca 2 jahren, als ich gemerkt habe, wieviel stress und überwindung mich das üben kostet und alle meine versuche, mehr disziplin usw. zu entwickeln, scheiterten, bin ich selber losgezogen und habe nach der ursache gesucht, weil mir klar wurde, dass ich eine art lern-problem habe. da dachte ich erstmal nicht an meinen iq.
im nachhinein war es so, dass ich durch das irgendwie-durchkommen nie gelernt habe, mir geduldig etwas anzueignen, trotzdem hohe anforderungen an mich selber stellte und ihnen nicht gerecht werden konnte, da die umsetzung einfach nicht geübt und der schulstoff zu langweilig war.
das brachte mich allerings zum nächsten problem: irgendwann habe ich den langweiligen schulstoff wirklich nicht mehr gut verstanden, da ich z.b. keine grundlagen in mathe hatte (habe ich mal hausaufgaben gemacht??HAHA :-)).
spätestens da kam ich mir nicht mehr intelligent, sondern nur noch unpassend vor, da ich es weder geschafft habe, zu lernen, noch zu begreifen, trotzdem auf ein gymnasium ging und einfach dachte, mit mir stimmmt was nicht, ich bin nur faul und ungeschickt und die anderen sind toller und fleissiger.
meine eltern haben versucht, mir arbeitsdisziplin beizubringen und mir auch viel zugetraut, was das drama nicht kleiner machte, da sie einfach dachten, irgendwie müsse man mich ja zum lernen kriegen könnnen, ich müsste mich nur überwinden.
doch es war eine sackgasse.
ich kann eltern solcher kinder jetzt nur empfehlen, verständnis zu haben, wachsam zu sein und zu versuchen, dem kind klarzumachen, dass ein minimum aufwand nötig ist, um die schule zu bestehen, und es evtl. auch dabei zu unterstützen durch zuhören und vorschläge("in einer halben h gibt es mittagessen, bis dahin könntest du kurz mathe machen, was glaubst du, wie schnell die vorbei ist?" oder "ich muss die nächste stunde am schreibtisch sitzen, komm, arbeiten wir gemeinsam, jeder an seinem schreibtisch!").
ohne gute noten von ihnen zu erwarten. wichtig ist die offenheit, um viel von dem kind zu erfahren, und die entsteht nicht mit strenge oder unterschwelligem druck.
selbstvertrauen zu entwickeln ist für solche kinder machnmal schwerer und sollte unbedingt geschult werden. auch durch das herantasten von disziplin und wie man daraus was positives machen kann. dadurch, dass sie selber oft nicht wissen, was mit ihnen los ist, sich teilweise sowieso "anders" fühlen als ihre altergenossen, werden sie leicht verunsichert.
v.a. ab einem gewissen alter ist es die angelegenheit vom kind, was es aus der schule macht und mir hat eigenverantwortung, die mir meine eltern leider nicht oder nur kaum übertragen haben, immer wahnsinnig gut getan, auch wenn sie mich manchmal direkt mit dem problem konfrontiert hat. diese ist aber wichtig, um zu lernen, mit sich und seinen anlagen umzugehen,- je jünger, desto besser!
ich meine damit ausdrücklich nicht, dass den eltern egal sein soll, was mit dem kind passiert, gar nicht. das miteinander OHNE erwartungen ist meiner meinung nach der schlüssel. dann fällt auch schon mal der stress und das dauernde schlechte gewissen den eltern gegenüber ab, was einen zusätzlich unter druck setzen kann (den man sich, obwohl es keiner merkt, eh evtl macht..:-))und vom lernen bzw. nachholen abhält.
tätigkeiten wie musik etc. neben der schule können auch sehr gut sein, um zu lernen, mit seinem kopf klarzukommen,- hauptsache, irgendwo wird das erlernt und gefördert. motivation durch erfolgserlebnisse in dingen bzw. fächern, die einem wichtig sind, hat einen unbeschreiblichen wert.
das ist, was ich aus meiner erfahrung erzählen kann. ich mache meinen eltern jetzt keine vorwürfe deswegen, denn sie haben einfach ihr bestes versucht. allerdings ist es kein leichter weg, irgendwann im studium zu stehen und festzustellen, dass man nicht lernen bzw. üben kann. aber selbst heute ist das erlernen dieser dinge zum glück noch möglich.
so, das war jetzt ein langer text. ich hoffe, er ist nicht zu lange zum lesen! auf jeden fall wünsche ich euch sehr viel glück!
viele grüße,