Mit Ende 4 hat doch jeder so seine Probleme mit Besteck, aber doch nicht mit 14 oder?
Was ich mit leicht und spielerisch meine, ist dass ich beim Salat essen sie gefragt habe, ob sie einen Trick für das Essen von Blattsalat sehen wollen. Und als dann ein freudiges Ja kam, habe ich mir ein Blatt auf meinen Teller geben lassen und gezeigt, wie man es ohne mit der Hand anzufassen oder zu zerschneiden zu einem kleinen Paket falten kann und dass es praktischer ist, wenn die Gabel so statt so gehalten wird. Ich erkläre lieber in dem ich angebe was praktisch ist, wie man seine Kräfte am besten einsetzt und so als dass ich sage "in einem eleganten Restaurant muss man das so machen können". Ich denke, die Kinder sind schon intelligent genugt, das aufzunehmen, was man logisch erklärt (physikalische Kráfte beim Aufspiessen im gegensatz zum lose auf der Gabel balanzieren, Haltung der Gabel in der Hand etc....) als dass ich Kindern im jugendlichen Alter sage, so und so muss das gemacht werden und was sollen die Leute bloss denken. Man kann ja an der Verstand bei so grossen Kindern appellieren und es nutzen, dass sie gerne lernen und mitmachen und positive Dynamiken und alles mit einem liebevollen Lachen erklärte, gerne aufnehmen.
Es hat ja geklappt und sie fanden das gut. Schon als sie klein waren, habe ich ihnen beigebracht, lautlos zu schreien. Die hatten damals einfach immer geschrieen und gebrüllt, als sie so drei oder vier waren. An das lautlose Schreien erinnern sie sich immer noch ... und ich nehme es als grosses Kompliment.
Die Woche des Besuches ist heute übrigens vorbei. Ich bin k.o. und endlich wieder besuchslos und meine Freundin und die Mädchen waren gerne hier.
Zu den Tischmanieren denke ich immer noch - man sollte alles gut können, dann fühlt es sich auch bequem beim Essen an. Sich von diesem Habitus entfernen kann man ja sich ja immer noch. Aber andersrum, es nie gelernt haben und dann anwenden müssen, ist schon schwierig bis unmöglich.
Nochmal eine andere Frage in die Runde hier - an die Mütter unter uns gewandt. Ich habe ja immer so meine Probleme, wie meine Freundin ihre Aufgabe und Rolle als Mutter sieht - wir haben halt ein etwas unterschiedliches Verständnis vom Umgang mit Kindern und der Rolle der Eltern. Und gestern abend hatte ich wieder so einen Schreckmoment... und zwar hat die eine Tochter sich irgendwann zur Mutter gewandt und ihr gesagt, sie hätte Hunger - es war abends und es kam raus, dass sie nur ein spätes Frühstück mit Rúhrei gegessen hatte an diesem Tag. Die Mutter meinte dann, was die Kinder erwarten, dass sie doch auch selber Verantwortung übernehmen könnten und nicht immer alles an ihr (der Mutter) hängen bleiben könnte .... so ähnlich spricht sie auch bei anderen Dingen. Ich habe leider ein ganz anderes Verständnis von der Rolle der Mutter und bin Anhängerin von relativ festen Essenzeiten udn erinnere mich eh selber noch an dieses Alter in dem man doch eigentlich ständig Hunger hat. Nunja, ich bin in die Küche gegangen und habe etwas sattmachendes und anhaltendes und gesundes gekocht. Beide Kinder sind übrigens sehr dünn und eben mit 14 voll im Wachstum.
Meine Frage ist nun, inwieweit hat ein jugendliches Kind Verantwortung in diesem Zusammehang? Sie sind zu besuch mit ihrer Mutter bei einer Freundin der Mutter. Da ist es doch eigentlich logisch, dass die Kinder sich dann an die Mutter wenden, wenn sie Hunger haben und es keine festen Essenszeiten gibt. oder sehe ich das falsch?