Guten Morgen,
diesen Eindruck erhielt ich einfach, als ich deinen Beitrag las.
Mittlerweile kenne ich sehr viele Lehrer, die meine Kinder unterrichtet und noch mehr Lehrer die mich auf meinem Schulweg begleitet haben.
Es gibt unglaubliche Unterschiede zwischen einem Lehrer und einem Lehrer.
Meine Tochter hatte nie zwischenmenschliche Probleme mit ihren Lehrern, während ich und mein Sohn permanent mit Autoritäten zusammen prallten.
Mein Sohn geht in die Hauptschule, allergings gibt es bei uns keinen Sozialen Brennpunkt und somit bleiben uns diese Ausnahmesituationen, wie in anderen Schulen erspart. Nichtsdestotrotz habe ich gelernt, dass Kinder nur in dem Maße lernwillig und integrierfähig sind, wie Lehrer in der Lage sind auf die Kinder einzugehen.
Für mich ist das wichtigste Kriterium bei einem Lehrer, dass er Kinder fasziniert, indem er nicht nur Fachwissen vermitelt, sondern (auch) über ein großes Maß an sozialer Kompetenz verfügt.
Viele Lehrer haben das nunmal nicht und es kann dadurch sehr viel in den Kindern schädigen. Letztes Jahr hat die Elternschaft der Klasse meiner Tochter erreicht, dass die Englischlehrerin, wegen sozialer Inkompetenz, die Klasse nicht mehr unterrichten durfte.
Bis wir zu diesem entgültigen Entschluss kamen, wurden sehr viele Elterngespräche geführt, was die Lehrerin nicht davon abhielt, die Kinder im selben Schema F zu unterrichten. Der Notendurchschnitt war unter aller Kanone, was nur dadurch zu erklären war, dass die Kinder mit dieser Lehrerin nicht klar kamen.
Auch sie wollte uns erklären, dass nur ihre Sicht- und Vorgehensweise die Richtige war. Dass sie ihr Fach sicherlich gut beherrschte, wollten wir nie anzweifeln, aber sie konnte nicht mit Kindern umgehen.
Und genau das wurde ihr zum Verhängnis. Ich fand es sehr gut, dass Eltern einer ganzen Klasse hier zusammen gehalten haben und darauf drängten, dass ihre Kinder etwas besseres bekommen.
Dass Studenten fachlich gut ausgebildet werden, bezweifle ich keineswegs, aber ich bin immer sehr vorsichtig mit Theoretikern. Die Klassenlehrerin meiner Tochter ist schlappe 10 Jahre jünger als ich und im gewissen Sinne kann sie, was die praktische Erfahrung anbelangt, mit mir und meinem Mann nicht das Wasser reichen. Gut, wir haben nicht viel mit ihr zu tun, da meine Tochter zu den Besten ihrer Klasse zählt und sie meine Tochter persönlich sehr schätzt, aber meine Tochter mag sie nicht, eben weil sie ( noch ) nicht die Größe erreicht hat, die ihre früheren Klassenlehrerinnen hatten. Diese waren nicht nur älter, sondern auch Lehrerinnen, die eine natürliche Autorität ausstrahlten, was sich dann auch im zwischenmenschlichen zwischen Lehrer, Schüler und Eltern widerspiegelte.
Ich will dir damit nur sagen, dass Studenten oft ein völlig falsches Bild dessen haben, was sie im realen Leben erwartet.
Es ist aus meiner Erfahrung immer eine Rechnung mit zwei Unbekannten und Lehrer neigen dazu, sehr unflexibel zu agieren bzw. zu reagieren. Was sich dann wieder in den großen Krankheitszahlen und Frühpensionierungen der Lehrer niederschlägt.
Beruf kommt von Berufung und viele Lehrer sind einfach zu diesem Beruf, nicht berufen.
Das ist meine Meinung, die ich in den letzten ca. 30 Jahren bilden konnte. Denn die schulischen Noten stehen und fallen mit dem Lehrer.
Grüße Kaffeemaus