Um Himmelswillen...
Bitte, bitte mach ganz, ganz dringend zusammen mit deiner Stieftochter eine Therapie.
Mit der Art wie du schreibst, vermittelst du mir den Eindruck, dass du deiner Stieftochter mit viel Feindseeligkeit gegenüber stehst.
Du schreibst schon früher hat sie immer die ganze Aufmerksamkeit gefordert. Empfindest du ihr gegenüber schon immer "negativ"? Das könnte eine Ursache sein... Kinder spüren es, wenn man sie nicht lieb hat, nicht gern hat.
Ein Kind spürt allgemein Spannungen innerhalb der Familie, es spürt Probleme, ist in dem Alter aber überhaupt nicht in der Lage, das zu verbalisieren, zu zuordnen.
Auch ist mir nicht klar, was mit der Mutter des Kindes ist. Offensichtlich muss die kleine in ihrem jungen Leben auch schon ganz schön viel erlebt haben. Trennung der Eltern, Umzug, Stiefmutter, neue Schule, neues Umfeld, womoglich wurde sie auch noch in Konflikte reingezogen. Muss den Verlust ihrer Mutter verarbeiten (welcher Weise auch immer) Wen wundert das?
Dann gibt es noch zwei jüngere Kinder um die sich klar intensiver gekümmert werden muss.
Kinder kommen nicht auf die Welt wie sie sind. Kinder sind IMMER ein Produkt ihrer Umwelt. Sie sind Symptomträger für Probleme die innerhalb des Umfeldes (meist Familie) liegen.
Oft ist nicht einmal Vernachlässigung oder Gewalt (wie häufig vermutet) der Auslöser - Unzufriedenheit der Eltern in verschiedenen Lebensbereichen werden durch Kids wahrgenommen.
Begeben sich Eltern in Therapie, beschäftigen sich mit den Problemen, müssen die Kinder durch ihr auffälliges Verhalten nicht mehr darauf aufmerksam machen. Das Verhalten normalisiert sich wieder sobald die Probleme bearbeitet werden.
Ein Beispiel aus meiner täglichen Arbeit als Erzieherin:
Nach Eintritt einer Schwangerschaft bei der Mutter einer 4-jährigen begann diese wieder regelmäßig einzunässen/einzukoten. Oft hatte sie Wutanfälle und ging auch agressiv ohne Vorwarnung auf andere Kinder los.
Durch die Schwangerschaft und die dazu gehörenden körperlichen beschwerden, die Belastung im Haushalt, Vollzeitjob streit mit dem Ehemann und Verantwortung für ihre Tochter war sie überfordert, gestresst unzufrieden.
Die Tochter nahm das veränderte Verhalten zu Hause wahr, konnte das ganze altersgemäß aber überhaupt nicht einordnen. Durch die für Sie unerträglichen Spannungen zu Hause entstand ihr Verhalten. Aber deshalb hat das ind weder ADHS noch ist es sonst gestört.
Nachdem ihre Mutter von der Arbeit zu Hause blieb, sich Unterstzützung im Haushalt durch die Schwiegermutter holte und die Probleme mit dem Mann bearbeitete, normalisierte sich das Verhalten der Tochter.
Kannst nachvollziehen worauf ich hinaus möchte?
Du berichtest nur, was das Kind die ganze Zeit anstellt, aber hinterfragst nicht einmal wieso?
Und Aussagen wie das Kind zerstört die Beziehung wie manche hier schreiben...Das Kind ist 7!!! Die Verantwortung liegt hier einzig und allein bei den Erwachsenen!!!
Das Kind macht auf ein Problem aufmerksam, dass es von den Erwachsenen zu lösen gilt...