Ebenfalls "böse Stiefmutter" - es gibt sie ja doch...
...diese netten Muttis, die mit nicht leiblichen Kindern glücklich zusammenleben (mal abgesehen von den dabei vorhandenen Müttern, die alles können und wissen, doch nichts tun)...
Nun ja, mir gehts ähnlich! Als ich vor 10 Jahren meinen jetzigen Mann kennenlernte, war der verheiratet. Also da lief auch nichts, wir hatten einen großen Freundeskreis, in dem wir uns gelegentlich übern Weg liefen. 2000 wurde dann ein Junge, 2002 ein Mädchen geboren. Schon bei dem Jungen, bei der Lütten dann noch mehr, verfiel die Mutter in zunehmende Lethargie - Schwangerschafts - Depression würd ich meinen. Wir freundeten uns an, und bald war ich täglich dabei, die Kinder und den Haushalt zu versorgen. Das ging bald 3 Jahre, dann entstanden Gefühle und ich flüchtete Anfang 2003 dann 500 km weit weg. (Das Loslassen fiel mir sehr schwer, da ich doch von natur aus gern helfe...) Ein Jahr später zog die Mutter aus und reichte die Scheidung ein. Sie zog aus OHNE KINDER - "ich muß verlorene Zeit aufholen" "Selbstverwirklichung" waren die Begründungen. Ebenso fest manifestiert ist bis heute ihre Ansicht "ich kann die Kinder ja jederzeit allein bekommen, schließlich geben die Richter immer der Mutter recht". 8 Monate später wollte sie dann die Kinder wieder haben "jeder redet schlecht über mich - dann nehm ich sie lieber zu mir" Ende 2004 zog ich dann zu den Dreien, Anfang 2005 heirateten wir...
Mit den Kindern gabs kaum Probleme, sie kannten mich ja beinah von Anfang an. Aber mit meinem Einzug wollte die Mutter dann mehr Zeit mit den Kindern verbringen. Mein Mann hatte damals das alleinige Sorgerecht abgelehnt und auf Rat des Jugendamtes einem wöchentlichen Wechsel zugestimmt - d. h. gerade Woche bei Mama, ungerade bei Papa. Nur kümmern um alles "Drumherum" müssen wir uns. Es ist absolut kein Verlaß auf die Mutter - Essen für Kita & Schule wird nicht bestellt, Kleidung nicht gewaschen/repariert, Schulsachen nicht gepackt (1. Kl.), nichts geübt, zum Arzt gehen prinzipiell mir... Der große war im Winter ohne Jacke, mit Stoffturnschuhen in der Kita - "Mama hat kein Geld, Mama hatte keine Zeit zum Waschen" sagen die Kinder. Und da muß ich mich beherrschen und "NIE etwas negatives" über die Mutter sagen. Zu Festen, Elternabenden und Auftritten erscheint sie nur sporadisch und dann kommen auch schon mal um 15 Uhr so wichtige Entschuldigungen wie "ich habs verschlafen". Aber ständig Sonderwünsche: "am Donnerstag kommt ne Freundin, da können doch die Kinder kommen, Samstag besuch ich die Großeltern..." aber die Mutter meines Mannes zu besuchen duldet sie nicht in ihrer Zeit "Dann hab ich die Kinder ja noch seltener" Und egal worum es geht - ein vernünftiges Gespräch ist nicht möglich, da "wir ja schuld an der Situation sind und vor allem daran, daß die Kinder in zerrütteten Verhältnissen aufwachsen".
Das alles ist noch vertretbar, irgendwie bekommts mein Mann immer wieder hin, ihr eine Verantwortung nach der nächsten zu entziehen. Die Termine wachsen ja auch - wir haben geschafft, daß der beide Kinder ein Instrument lernen (Geige & Sax) - zur wirklich großen Freude & Begeisterung der Kinder. Kommentar der Mutter "Da seh ich sie ja noch seltener!" Mittlerweile gehen die Kinder Mittwoch bis Sonntag jede 2. Woche zu ihr, beide Kinder kommen täglich nach der Schule zum üben her, wir packen ihnen für Mama einen Koffer (ha - ha - mittlerweile ist es eine Wagenladung!).
Am schlimmsten empfinde ich jedoch die Reaktionen der Lehrer, Erzieher, Kinderärztin... Dort bin ich auch nach fast vier Jahren die böse Frau, die der armen leiblichen Mutter die Kinder wegnimmt. Die Kindergärtnerin sagte heute (nach 2 Wochen Urlaub bei Mama) zu meiner Tochter: "Schade, mußt du wieder zu Papa, ist die schöne Zeit mit Mama vorbei - aber Du mußt ja nur 6 mal da schlafen" Ich wollte platzen, brüllen, laut losheulen - und hab mich dann zuhaus für Letzteres entschieden - wie so oft... Was geht die das an?! Und eine 6jährige kommt dann an und sagt, daß sie mich lieb hat...
Die aktuelle Schulanmeldung für die Lütte wollt auch wieder die Mama machen: wir sagen "Klar, kümmer Dich"! Am Ende sprach mich die Direktorin am letzten Tag an, ob wir uns das anders überlegt hätten - es war keine Anmeldung da. Also bin ich die ganzen Wege abgefahren... Kein Danke, keine Entschuldigung - nur ein "wollt ich doch morgen machen, hättet ihr mir das mal sagen müssen..."
Es sind keine gravierenden Vernachlässigungen, keine körperlichen Mißhandlungen - "nur" 1000 Kleinigkeiten... und genauso oft hab ich mir vorgenommen, nichts mehr zu tun - wenn die Mama "alles kann", dann laß sie doch gegen die Wand laufen... Aber am Ende gehts auf Kosten der Kinder und dann kümmern wir uns doch wieder um alles.
Tja - gibts Empfehlungen, Tips... Jemand zum Quatschen wär toll!
Liebe Grüße in die Runde!
Bigi