Als mein Sohn 4 Jahre alt war, hat mir die Erzieherin geraten, mit meinem Sohn zu einem Logopäden zu gehen, da er mit der Zunge anschlägt. Diesen Rat habe ich auch befolgt. Mein Sohn hatte nun 30 Stunden beim Logopäden, dann hatte er 1/2 Jahr Pause und nun hat er vom Arzt nochmals 10 Stunden verschrieben bekommen, da dieser meinte, dass er nicht mehr benötigt. Der Logopäde ist der gleichen Meinung und will vielleicht nicht mal alle 10 Stunden voll machen. Das S und SCH, sowie geübte Mitlautfolge (Knopf usw.) klappt jetzt ganz gut und das Lispeln kann man nicht ganz in den Griff bekommen. Er meint jedoch, dass es noch besser werde, wenn mein Sohn erst mal seine sehr kleinen Milchzähne verliert. Mit den zweiten Zähne würde mein Sohn evtl. besser spüren, wie weit er mit der Zunge gehen kann. Nun hakt aber wiederholt eine andere Mama auf mir herum, dass ich meinen Sohn zum absoluten Aussenseiter mache, wenn ich dieses Sprachproblem nicht in den Griff bekomme. Meinen Sohn würde man absolut nicht verstehen. Die Erzieherin dagegen meint, dass die anderen Kinder absolut kein Problem haben, meinen Sohn zu verstehen und ausserdem hat er sowieso sehr viele Freunde, ist also im Kiga trotz seines Handycapes sehr beliebt. Ich habe jetzt auch andere Mütter beobachtet, wie sie auf meinen Sohn reagieren. Ich habe dabei festgestellt, dass eigentlich gar niemand ein Problem hat, meinen Sohn zu verstehen. Nur die eine Mama. Jetzt hat sie mir sogar noch versichert, dass auch ihr Mann kein Wort von meinem Sohn verstehen würde. Dazu muß ich aber sagen, dass ihr Sohn genauso alt (3 Wochen Unterschied) wie mein Sohn ist, Integrationskind ist und ebenfalls lispelt. Sie soll deshalb zusätzlich ebenfalls zum Logopäden, worüber sie jetzt entsetzt ist, da ihr Sohn keine Sprachschwierigkeiten habe. Hat er sehr wohl. Ich würde es der Mama jedoch nciht unter die Nase reiben, da ich weiss, dass man als Mama manchmal sehr empfindlich ist, wenn es um die lieben Kleinen geht. Ich ärgere mich jedes Mal grün und blau über ihr Rumgemeckere an meinem Sohn. (Mein Sohn geht im Herbst zur Schule, ihrer kann nicht gehen, weil er einfach noch nicht so weit ist). Alle stellen (auch Test bei der Frühförderung und Kinderarzt) haben mir bestätigt, dass mein Sohn ohne weiteres zur Schule gehen kann. Sie vermittelt mir jedoch, dass mein Sohn dort wegen seiner Sprachschwierigkeiten scheitern wird. Wie kann ich ihr klipp und klar sagen, dass sie mich damit sehr verletzt (vor allem da andere nichts davon merken), ohne sie zu verärgern. Ansonsten ist sie nämlich eine sehr liebe.