Hmm.
Hi,
natürlich kann ich von hier aus nicht beurteilen, ob mit deinem Sohn vielleicht doch irgendwas nicht stimmt... Ganz spontan aber kommt mir bei diesem Selbstbehauptungs-Gesülze echt das K...! Ich kann dich gut verstehen. Natürlich soll ein Kind (ebenso wie ein Erwachsener) nicht pausenlos seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse verleugnen. Aber so extrem ist er doch nicht, oder? Warum soll es nicht Menschen geben, die sich nach anderen richten, die sich anpassen, die nachgeben? Wie soll denn eine Welt aussehen, wo alle Häuptling spielen und den Ton angeben wollen? Vielleicht hat dein Sohn einfach eine besondere soziale Ader und spürt die Bedürfnisse seiner Mitmenschen. Dafür spricht übrigens auch seine Gewohnheit, mit Jüngeren zu spielen. Und: Wieso um alles in der Welt sollte er denn lieber allein spielen, statt seinen Freunden nachzugeben und sich ihnen anschließen??? So ein Käse (mit Verlaub).
Ich kenne diese Situation bestens aus Erfahrung. Meine Älteste hat ein ganz hervorragend entwickeltes soziales Bewusstsein, und das eigentlich von Anfang an (also auch schon im Kindergarten). In Gruppen gibt sie niemals den Ton an, sie schwingt sich nie zum Bestimmer auf (obwohl ihre Intelligenz es hergeben würde), sondern sie wirkt eher ausgleichend - sie versucht, den kleinsten gemeinsamen Nenner für die anderen zu finden. Ich ermuntere sie, auch ihre eigenen Bedürfnisse zu analysieren und mal auszuleben, aber ich könnte sie niemals dazu bringen, das auf Kosten anderer zu tun! Und sie spielt schon immer am liebsten mit Jüngeren (zum Glück hat sie zwei kleine Brüder) - noch lieber allerdings redet sie mit Erwachsenen :-)
Lass dir nur nicht einreden, dein Sohn sei unnormal, sondern sei stolz drauf, dass du ein Kind hast, das seine Wünsche nicht auf Biegen und Brechen ganz obenan stellen muss. Davon gibts auch so genug.
Viele Grüße!
Tiny
(die sich bei diesem Thema echt in Rage reden kann)