Hallo alle zusammen.
Ich lebe mit meinem Freund und meinen Eltern unabhängig voneinander in einem Haus. Das klappt eigentlich ganz gut. Meine Schwester (5 Jahre älter) hat vor einigen Jahren wenige Straßen entfernt von uns in einer Wohnung gelebt. Sie ist verheiratet und hat schon in jungen Jahren für sich festgelegt, dass sie irgendwann ein Haus besitzen will und ganz viele Kinder jung bekommen möchte. Sie hat auch recht jung geheiratet und hätte am liebsten direkt Kinder bekommen. Vor 3einhalb Jahren ist ihr erstes Kind zur Welt gekommen. Wenige Monate nach der Geburt hatten ihr Mann und sie angefangen davon zu reden, dass sie in ihrer Wohnung nicht glücklich sind und sich gerne ein Haus bauen wollen oder kaufen möchten. Meine Schwester ist aber noch mitten in ihrem Studium, das durch die Geburt komplett ins Stocken geraten ist. Generell macht sie sich nicht viel aus ihrer beruflichen Perspektive, sie hat immer alles andere vorgezogen. Da ich in der gleichen Uni studiere und auch eine ähnliche Fachrichtung habe, bittet sie mich immer in ihre Vorlesungen zu gehen, Notizen zu machen etc. Ich habe auch generell kein Problem ihr zu helfen, aber es ist jetzt schon häufig vorgekommen, dass ich ihre Vorlesungen und Seminare besucht habe und sie am Ende die Prüfungen nicht mitgeschrieben hat oder das sie die Veranstaltung abgewählt hat. Anfang letzten Jahres haben meine Schwester und ihr Mann ganz plötzlich verkündet, dass sie sich ein altes sannierungsbedürftiges Haus gekauft haben und dass sie erneut schwanger ist. Meine Eltern, die kurz vor der Rente sind, haben dann alles stehen und liegen gelassen und Tag und Nacht geholfen, sodass das Haus fast fertig sanniert und renoviert wurde. Mein Vater hat nun durch die ganzen Anstrengungen körperliche Probleme bekommen. Trotzdem ruft meine Schwester immer an und möchte, dass mein Vater vorbeikommt und bei ihnen im Haus hilft. Die beiden haben auch manchmal so unmögliche Wünsche, die sie selber niemals aus eigenen Kräften umsetzen könnten, schieben das dann aber lieber jemand anderen zu, der das dann für die beiden umsetzen darf. Und obwohl wir alle ihnen helfen so gut es irgendwie möglich ist, meckern die beiden immer regelmäßig rum, dass ihnen niemand hilft und wie schwer die beiden es haben, besonders mit den beiden kleinen Kindern. Meine Schwester beschwert sich zudem immer, dass ich ja auch ihre Hausarbeiten für die Uni schreiben könnte, ich hätte ja eh nichts besseres zu tun und keine Kinder. Das Haus ist noch immer nicht fertig und jetzt kam anfang des Jahres die nächste Überraschung. Die beiden erwarten das dritte Kind. Ich bin einfach nur geschockt. Ich finde das Verhalten von den beiden komplett egoistisch. Die haben sich früh irgendwelche Wünsche in den Kopf gesetzt und realisieren diese jetzt, ganz egal was es für die Kinder bedeutet, für die selbst aber auch für ihr Umfeld. Meine Eltern tun mir dabei besonders leid. Sie sind schon älter und möchten sich einfach nur ein entspanntes Leben machen, können das aber nicht, weil immer wieder etwas bei meiner Schwester ansteht. Das ganze Umfeld tut so dermaßen viel für die beiden und trotzdem finden die beiden immer einen Grund um zu meckern. Ich habe mich damals immer sehr gut mit meiner Schwester verstanden und habe mit ihr über alles reden können. Jetzt ruft sie nur an, wenn sie etwas von uns möchte oder wenn ich mich einmal melde, bekomme ich gleich tausend Aufgaben, die ich für sie erledigen soll. Anfangs habe ich nichts dazu gesagt, auch wenn es mich aufgeregt hat, mittlerweile sage ich ihr aber auch direkt was ich davon halte und dann tut sie so, als hätte ich ihr niemals einen Gefallen getan und das ich egoistisch sei, weil mein Leben eben nicht so chaotisch verläuft. Aber da habe ich ehrlich gesagt kein Verständnis für. Die beiden haben sich bewusst für jeden Schritt entschieden. Sie haben sich aber nicht dafür entschieden alles aus eigenen Kräften zu schaffen. Vor einigen Tagen hatte meine Schwester uns eröffnet, dass sie ihr ältestes Kind am liebsten in die Grundschule schicken möchte, die bei uns in der Nähe liegt statt der Grundschule bei denen in Ort. Sie meinte, dass ihre Kinder dann jeden Tag bei uns vorbeikommen und zu Mittag essen können, bei uns Hausaufgaben machen können und sie die dann im Laufe des Tages abholen. Damals, als sie umgezogen waren (der Ort andem sie jetzt leben ist ungefähr 20 min von hier weg) meinten sie, dass sie selbst ihre Kinder überall hinfahren werden. Mich stört total mit was für einer Selbstverständlichkeit sie ihre Kinder immer überall abladen und meinen, dass wir alle eh nichts zu tun hätten und nichts stressiger sein kann, als das was die beiden aktuell durchmachen. Meine Eltern haben sich die Tage auch endlich mal getraut etwas zu sagen, da hieß es dann seitens meiner Schwester und ihrem Mann, dass meine Eltern nichts mit ihren Enkeln unternehmen wollen. Ich weiß nicht, ob ich das alles zu eng sehe aber mich regt das alles zunehmend auf und ich hätte gerne mehr Abstand von dem Ganzen. Nur weiß ich nicht wie. Ich weiß, dass Familie wichtig ist und man sich auf Familie verlassen kann aber das ist schon echt zu viel meiner Meinung nach. Wie seht ihr das? Hat jemand etwas ähnliches erlebt und kann Tipps geben, wie man sich hier richtig verhalten soll?
Liebe Grüße Rosa :-)