Hallo zusammen,
ich lese jetzt schon länger mit und wollte mal meine Situation schildern:
Ich komme gut mit meiner Familie zurecht, allerdings gibt es immer wieder Momente, in denen mich meine Mutter innerlich zur Weisglut bringt. Sie ist cholerisch und kritisiert alles. Wenn sie uns besuchen kommt, kommt es mir vor, als würde sie richtig nach Fehlern suchen. Wenn in zB in der Spüle ein Glas steht, was nicht mehr in die Spülmaschine passte, oder am Fenster ein Fliegenfänger hängt (sieht ja nicht schön aus), wenn Fenster trotz putzen Schlieren aufweisen oder Unkraut im Beet wächst. Es ist ganz egal, ich kann nen ganzen Tag vorher alles schön herrichten und sie findet trotzdem das Haar in der Suppe. Dazu muss ich sagen, dass es hier bei uns wirklich sauber und ordentlich ist.
Andersrum herrscht in ihrem Haushalt ein für mich fürchterlicher Zustand. Sie schaut am liebsten Fernsehen und tut so gut wie nichts. Nicht dass es dreckig bei ihr ist, aber äußerst unaufgeräumt. Das muss sie aber ja selbst wissen.
Nun war es in meiner Kindheit so, dass sie damals schon cholerisch und nicht kritikfähig war und ihre Meinung immer durchsetzte. Wenn wir "ungezogen" waren gab es feste Klatsche auf den Po. Das war für mich total erniedrigend und tat teilweise richtig doll weh. Auf der Küchentürzarge lag ein Weidenstöckchen, mit dem gedroht wurde.
Ich hätte das Thema nicht wieder aufgewirbelt, wenn ich nicht folgende Situation gehabt hätte:
Mein Mann und ich bemühen uns um ein Pflegekind, da ich keine eigenen Kinder bekommen kann. Hatten auch schon Gespräche mit Jugendamt und Leitern des Seminares. Bei dem Gespräch bzw beim Schreiben unserer Biografien habe ich erzählt wie meine Kindheit war. Die Kursleiter haben mir nahegelegt, mit meinen Eltern (meiner Mutter) zu besprechen, dass es auch schwierige Situationen mit dem Kind geben kann. Ich sollte sie fragen wie sie reagieren würde, wenn das Kind nen "Bock" bekommt oder nicht hört oder oder oder - alles darauf hinaus, dass es eben GARNICHT geht, ein Kind zu schlagen. Das habe ich mit meinen Eltern besprochen. Ich habe ganz deutlich gesagt, dass es keine Gewalt in meiner Erziehung geben wird. Daraufhin fing sie an zu weinen und hielt mir vor, dass ich so tun würde, als hätte sie mich früher geschlagen und dass es für sie klar wäre, ein enkelkind nicht zu schlagen. Und man könnte Kinder nicht in Watte packen und ich solle nicht alles ausdiskutieren.
Ich war total enttäuscht von dem Gespräch, weil mir wieder die Schuld zugeschoben wurde.
Warum tut sie das? Es ist total frustrierend.
Viele Grüße und ein schönes WE
Hummel