Hallo!
In erster Linie gehts bei meinem Posting um meine Freundin bzw deren ziemlich dominante Mutter. Der Vater ist gestorben,als meine Freundin gerademal 1 Jahr alt war. Die Mutter hat sich allerdings danach keinen neuen Partner gesucht,sondern hat sich voll und ganz auf ihre Tochter,d.h. meine Freundin, fixiert und versuchte stehts und ständig, deren Leben zu bestimmen. Sie bestimmte von Kleinauf, mit wem meine Freundin zu sprechen hat,ob sie Freunde haben darf usw. Schon toll,wenn man als Kind zum Geburtstag ständig irgendwelches Spielzeug für 2 geschenkt kommt,aber keine da ist,mit dem man es auch benutzen kann,da "Mama" spielen natürlich für unnütze Zeitverschwendung hielt.
Auch später wollte "Mama" immer ein Mitspracherecht haben und hat ihre eigenen Vorstellungen,wie das Leben abzulaufen hat, fleißig aufs Töchterchen projeziert,was die gar nicht toll fand. Bloß immer auf Nummer sicher gehen, ja kein Risiko eingehen, schon gar nicht in beruflicher Hinsicht. Lieber mit einem Hungerlohn zufriedengeben,als irgendwelche Änderungen riskieren,obwohl man damit besser leben kann. Dummerweise hat meine Freundin nie wirklich viel Geld verdient, mit dem sie sich ein eigenes Leben aufbauen konnte,so war sie also immer auf die (finanzielle) Unterstützung von Mama angewiesen und musste sich das leider gefallen lassen. In "Mamas" Augen strengt sich jemand,der nicht genug verdient, beim Arbeiten einfach nur nicht genug an.
Unnötig zu erwähnen,daß die Mutter ihre Tochter auch verbal fertig machte. Was immer auch im Leben der Tochter schied ging, so war in den Augen der Mutter immer sie selbst dran Schuld: "Dein Chef kann dich nicht mehr bezahlen ? Dann hast du wohl nicht gut gearbeitet,wenn er nicht mehr genug verkauft,um dich zu bezahlen!". Solche und ähnliche Sprüche waren da an der Tagesordnung.
Als sich meine Freundin dann 2005 in ihrem erlernten Beruf selbstständig machte, war das "Mama" natürlich auch nicht recht,denn das war in ihren Augen natürlich ein unnötiges Risiko. Die wahnwitzigen 500 Nettolohn,die meine Freundin zuletzt in ihrem alten Job heimbrachte (für einen Vollzeit-Job!), waren "Mami" wesentlich lieber als eine ungewisse Zukunft als Selbstständige.
Auch sie selbst hat in den Folgemonaten ihr Leben umgestellt, hat sich nach 30 Jahren wieder einen Partner gesucht und wohnt seit 2007 bei ihm,d.h. meine Freundin (und inzwischen ich) wohnen allein im Elternhaus.
Dummerweise verdiene ich auch nicht gerade die Welt und meine Freundin wird mit ihrer Selbstständigkeit auch nicht reich,so daß "Mama" weiterhin einen Teil der Unterhaltskosten für's Haus tragen muss (es gehört ihr ja auch noch, wir bezahlen aber die Verbrauchskosten). Und das lässt sie uns auch regelmäßig spüren. Sie selbst hat einen ausgesprochenen Putzfimmel und hat absolut kein Verständnis,daß meine Freundin den Haushalt auch mal 2-3 Tage schleifen lässt und nach 12-13h Arbeit nicht noch Lust hat, stundenlang die Bude zu putzen. Denn in Mamis Augen ist Arbeit von Zuhause = Zeit zum Putzen.
Im Rahmen der Selbstständigkeit hat sich für meine Freundin mehrfach die Gelegenheit ergeben, für jeweils 1 Monat direkt bei einem Kunden in den USA zu arbeiten (legal natürlich). Der möchte sie nun ganz einstellen d.h. er will meine Freundin komplett in die USA holen (und mich als Anhängel gleich mit). Das Thema stand vor 8 Jahren schonmal im Raum,das war auch der Anlass für die Mutter,sich einen neuen Partner zu suchen (sie wollte wohl nicht alleine sein). Aber da es damals noch nicht klappte,hat sie das ganze vorhaben wohl für ein Windei gehalten, reagierte aber sehr gereizt,wenn man das Thema später mal wieder ansprach.
Von daher haben wir also nicht versucht,ihr unsere neuerlichen Pläne auf die Nase zu binden, daß da nun wirklich eine Auswanderung in Haus steht,sondern ihr das lediglich angedeutet. Sie wusste also,daß
-meine Freundin in Zukunft wesentlich länger in den USA bleiben wird,
-ihr künftiger Chef mal eben 10000$ für ein Arbeitsvisa locker macht
-ihr ne große Firmenwohnung zur Verfügung stellt,
-ich bald nach meiner Umschulung einen gutbezahlten Job brauche (den es hier in Thüringen nicht gibt) und
-ich wie ein Verrückter meine Englischkenntnisse auffrische.
Was wäre also das logische Fazit ? Doch wohl,daß da Veränderungen anstehen,oder ?
Wo ist das Problem ? Nun, wir haben unsere Pläne einer guten Freundin offenbart,die ausgerechnet die Friseurin der Mutter ist...und diese hat sich heute nun verquatscht,obwohl sie genau wusste,daß "Mami" davon noch nichts wissen sollte. Die Folge war ein wutentbrandter Anruf der Mutter bei uns ,wieso wir "allen anderen nur nich ihr" von unseren Plänen erzählen würden und ähnliche Vorwürfe. D.h. in den nächsten Tagen steht da ein ziemlich unangenehmes Gespräch an, mit dem weder meine Freundin noch ich selbst wissen, wie wir damit umgehen sollen. Natürlich werden die üblichen Vorwürfe kommen, daß wir undankbar seien und doch nicht einfach abhauen können usw. Das hat sie damals schon versucht,als 2007 erstmals eine Auswanderung im Raum stand.
Habt ihr irgendwelche Tips,wie wir mit dieser Situation weiter verfahren sollen ?
Mit persönlich gehts momentan echt bescheiden,weil mich die ganze Situation einfach nur noch ank*tzt (sorry!). Am liebsten würde ich meine Koffer packen und das Weite suchen,egal ob mit Freundin oder ohne.