Hallo ihr,
ich habe öfter schon mitgelesen, jetzt würde ich gerne selbst eure Meinungen hören.
Mein Mann und ich wohnen im Haus seiner Eltern, allerdings haben seine Eltern und wir getrennte Wohnungen, die theoretisch mit einer (abgeschlossenen) Verbindungstür verbunden sind.
Nun verlangt Schwiegermama immer von mir, dass ich grundsätzlich kein Fenster gekippt lasse, wenn keiner im Haus ist, sondern alle Fenster brav zu mache. Das nervt mich ziemlich.
Nämlich: Wir wohnen im ersten Stock. Ich stelle mir dann immer vor, wie jemand am helllichten Tag mit Leiter ins Dorf und auf den Hof kommt, die Leiter seelenruhig an die Hauswand lehnt, ein schweres, gekipptes Fenster aushebelt und dann einsteigt.
Ehrlich, bin ich da so blauäugig? Ich bin der Meinung, so ein Einbruch unter den Umständen ist auch bei gekipptem Fenster absolut absurd.
Außerdem ist die Verbindungstür zu ihrer Wohnung, wie erwähnt, abgesperrt und der Schlüssel versteckt.
Ich würde ihr gerne sagen "wenn bei uns jemand mit der Leiter einsteigt, das Fenster aushebelt, die verschlossene Tür zertritt und euch beklaut, werde ich euch aus eigener Kasse den Schaden und den Diebstahl ersetzen."
Nur leider bringe ich das einfach nicht fertig, so etwas zu sagen! Sie hat eine keine Widerspruch duldende Art, jedenfalls ich kann das nicht, ich bin eher schüchtern, ganz besonders, wenn ich dieser starken Frau gegenüberstehe.
Ich weiß aber, dass es auch keine Lösung ist, den Frust (und hier geht es mir darum, in UNSERER Wohnung selbst bestimmen zu können, was wir machen. Anfangs hat sie uns sogar gesagt, wie wir putzen sollen.)in mich reinzufressen. Das habe ich lange genug gemacht und das eskalierte dann mit meinem vorübergehenden Auszug aus der Wohnung, von dem mich Schwiegerma sowieso abhalten wollte. Das war genug Drama.
Aber petzen will ich auch nicht schon wieder vor meinem Mann, meine SM meinte einmal, ich solle ihr direkt sagen, wenn mich was stört, aber das meiste, was ich mich traue, ist , zumindest nachzufragen, warum ich das Fenster schließen soll oder dies oder das! Dagegensprechen? Ich seh sie an und bring's nicht fertig. Mein Mut schmilzt sofort und versickert im Gras.
Zudem habe ich immer das Gefühl, hier nur Gast zu sein, und dankbar sein zu müssen, dass ich hier wohnen darf (sogar ohne Miete!), und da ist es wohl klar, dass ich nicht wage, groß Kontra zu geben. Ich weiß, ich hab wahrscheinlich einen an der Waffel deswegen, aber ich kann bei ihr einfach nicht das Gefühl entwickeln, ihr gleichberechtigt zu sein. Sie wohnt seit ihrer Geburt auf dem Hof, ich seit etwa einem halben Jahr. Und sie schafft oft genug an.
Aber das muss sich doch ändern, ich sehe nicht ein, warum ich in unserer Wohnung tun soll, was sie sagt! Oder muss ich das, was die Einbruchgefahr betrifft?
Ist das Einbrechen unter den gegebenen Umständen wirklich so leicht, bin ich wirklich nachlässig, wenn ich das Fenster gekippt (niemals ganz offen!) lasse?
Wie kann ich aus dem Zorn, dass ich mir sagen lassen muss, was ich zu tun habe, rauskommen?
Ausziehen will ich aber auch nicht, da wir vier Kaninchen haben, denen wir woanders nie soviel Platz und Natur bieten könnten wie hier. Die vier sind mir sehr wichtig.
Bitte helft mir, das nervt schon monatelang und ich weiß auch, dass ich schwierig und oft schlecht gelaunt wegen der Bevormundung bin! Mein armer Mann.
Marie