Hallo, als einer der wenigen Männer hier im Forum möchte ich ein mich seit langer Zeit sehr bedrückendes Thema hier besprechen, da ich hier besonders viele Threads zu ähnlichen Problemen gesehen habe.
Gerne möchte ich das Problem auch mal aus weiblicher Sicht erklärt bekommen. Wenn Männer das lesen, aber auch sehr gerne den Austausch mit Leidensgenossen pflegen.
Also,...
seit ca. 7 Jahren bin ich mit meiner Partnerin (noch nicht verheiratet) fest liiert.
Seit 4,5 Jahren wohnen wir zusammen. Vor 2 Jahren ist unsere gemeinsame Tochter geboren, die wir beide sehr lieben.
Meine Mutter wohnt ca. 30 km entfernt, mit meinem Vater habe ich mein Leben lang schon so gut wie keinen Kontakt.
Die Eltern meiner Partnerin leben zusammen weit weg im Ausland.
Meine Freundin hat seitdem wir zusammen wohnen, aber vor allem, seit dem unsere Tochter geboren ist, massiv Probleme im Kontakt mit meiner Mutter (ihrer Schwiegermutter).
Wir haben schon oft darüber diskutiert. In bilateralen Gesprächen (die beiden, oder ich jew. mit einer der beiden) oder auch zu dritt.
Es ist noch heute so, dass meine Freundin nicht mal bereit ist, unsere Tochter für eine Stunde alleine meiner Schwiegermutter zu überlassen, wenn wir zu zweit zum Arzt müssen.
Das schmerzt mich sehr. Ich verstehe einfach nicht, warum sie so ein Misstrauen hat.
Ich finde es auch sehr schade, dass unsere Tochter ihre Oma (wohlgemerkt die einzige Oma, die in der Nähe ist) auch nur sehr selten sieht. Vielleich 1-2 mal im Monat und dann auch immer nur für max. 2-3 Stunden. Und nie ohne Aufsicht meiner Freundin.
Meiner Mutter hat das schon das Herz gebrochen. Es gab schon Zeiten, in denen die Stimmung zwischen den beiden so versaut war, dass meine Mutter den Kontakt für mehrere Monate komplett verweigert hatte, weil sie sich zu respektlos und unfreundlich von Ihrer Schwiegertochter behandelt gefühlt hatte.
Ich habe die Eskalationen zwischen den beiden oft sehr nahe miterlebt und muss sagen, dass ich fast immer meine Mutter in ihrem Verhalten viel besser verstehe, als meine Freundin.
Trotzdem habe ich mir immer größte Mühe gegeben, zu schlichten und meiner Freundin gegenüber Verständnis zu zeigen, bzw. mich wo es nur ging auch auf ihre Seite gestellt. Und das war gefühlt eigentlich schon in der Mehrheit der Fälle, obwohl ich mich dazu manchmal regelrecht zwingen muss, einfach um den "Hausfrieden" nicht zu zerstören.
Jetzt ist es aber auch so, dass meine Mutter alleinerziehend war und ich kein einfacher Jugendlicher war und ihr früher viele Sorgen und Stress bereitet habe. Dafür, dass sie mich dennoch großgezogen hat, bin ich meiner Mutter über alles dankbar und liebe sie auch sehr.
Nur finde ich mich nun leider allzu oft in einer Zwickmühle: wen liebe ich mehr? Meine Mutter oder meine Freundin? Noch dazu kommt jetzt unsere Tochter, für die ich eigentlich auch alles auf der Welt nur denkbare tun würde.
Wenn ich meiner Freundin vorschlage, eine gemeinsame psychologische Beratung zu dem Thema zu machen, sagt sie, das sei dann ja der Anfang vom Ende und das wolle sie nicht.
Mit ihren Verwandten komme ich, aus meiner Sicht, sehr gut zurecht. Da die alle im Ausland wohnen, kommt das weniger regelmäßig vor, aber wenn dann auch immer für längere Zeiträume.
Mit meiner Schwester hatte meine Freundin auch Probleme. Sie ertragen sich auch nicht so gut gegenseitig. Wenn ich mit meiner Schwester über unser Mutter rede, solidarisiert sie sich dann natürlich auch eher mit meiner Mutter als mit meiner Freundin.
Meine Freunde verstehen auch nur mich und nie meine Freundin, wenn ich ihnen davon erzähle.
Inzwischen Frage ich mich: wenn die meisten Menschen aus meinem sonstigen Leben meine Freundin nicht verstehen, dann kann doch was nicht stimmen.
Meine Fragen hierzu sind vielfältig:
Was bewegt eine Frau, so feindselig und Konkurrenzsuchen gegenüber der Schwiegermutter aufzutreten?
Warum kann sie nicht akzeptieren, dass es auch für unsere Tochter wahrscheinlich schön wäre, wenn es noch jemanden in der Nähe gibt (die Oma), der sie liebt und mit ihr Zeit verbringt.
Warum kann meine Freundin unsere Tochter mit einem Jahr in die Ganztages-Kita geben, aber noch nicht einmal mit zwei Jahren für eine Stunde bei der Schwiegermutter lassen?
Ich bin echt verzweifelt. Habe schon x mal darüber nachgedacht, mich nur wegen dem Schwiegermutterproblem von ihr zu trennen. Die Frage, ob wir mal heiraten, hängt für mich auch irgendwie damit zusammen.
Ich will auch unsere Tochter nicht verlieren. Habe mir auch vorgenommen, es besser wie mein eigener Vater zu machen und für meine Kinder da zu sein.
Warum ist meine Freundin so "arrogant" meiner Mutter gegenüber. Schließlich hat meine Mutter auch selbst zwei Kinder groß gezogen und sollte schon ganz gut wissen, was man im Umgang mit einem Kind beachten muss.
Was kann ich nur tun?