Hallo Leute,
ich schreibe hier aus aktuellem Anlass, da eine gute Freundin (Nachbarin) von mir ein Problem hat, das ich schon seit Jahren verfolge: Ihr Sohn hat nachweislich ADHS und ist - nach meinem nicht-fachlichen Ermessen - schwer erziehbar.
Ziel dieses Threads soll sein sich mal etwas auszutauschen und Erfahrungen (v.a. über die gesamte Kindheit gesehen) zu teilen mit direkt und indirekt Betroffenen.
Ziel soll es NICHT sein irgendeine "Schuld" bei Beteiligten festzustellen. Dass etwas verkehrt gelaufen ist in der Vergangenheit, steht zweifellos fest. Dass die Beteiligten (incl. mir) momentan überfordert sind, ist offenkundig.
Zur Gesamtsituation:
Der Junge ist gerade 9 geworden und geht in die 4. Klasse der Grundschule. Er hat viele Interessen, spielt gerne draußen, liest, spielt gerne an Medien, spiel Instrumente, macht Sport und schreibt in der Schule gute Noten.
Die Mutter hat sich vor gut 5 Jahren vom Vater getrennt. Interessanterweise ist es danach wesentlich besser geworden.
Beide Eltern gehen geregelten Arbeiten nach, sie teilzeit und ist Mittags zu hause. Finanziell gibt es kaum Probleme.
Das Problem:
Puh, wo soll ich anfangen.... Es eskaliert einfach schnell. Dann schlägt der Junge um sich, schmeißt mit Dingen ohne Rücksicht auf andere Kinder oder Personen, er schreit und provoziert, er lügt - und er hat immer Recht, ergo: Er ist unbelehrbar. (Wobei, wenn es ihn weiterbringt, dann kann er Einsicht auch vorspielen, hält sich im nächsten Moment aber nicht mehr daran)
Was schon alles geschehen ist:
Er war in einer Spezialklinik mit ausgewiesen Experten (Psychologen), meine Nachbarin geht regelmäßig in Kuren (alle 1-2 Jahre) mit ihm, er hat temporär auch schon psychologische Betreuung gehabt, das Jugendamt arbeitet sich an der innerfamiliären Situation ab, da gibt es oft Spannungen.
Ich würde an der Stelle fast behaupten, dass nahezu alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind... zumindest weiß kein Beteiligter mehr weiter.
Sie hat jetzt die Sorge, da das die letzten Tage so eskaliert ist mit Schlagen usw., dass er sie in ein paar Jahren verprügelt und dann muss er ins Heim. Und das kann es ja nicht sein... also: Was sind eure Erfahrungen? Was kann man noch tun? (Vielleicht beachten: Da ich ja auch nur Ratschläge erteilen kann, sollte vielleicht auch darauf geachtet werden, dass es nur diplomatische Vorschläge sind... Vorwürfe zB. bringen gar nichts)