Schulverweigerung
Hey,
ich war jetzt auch keine klassische Schulverweigerin, auch wenn ich mir so manche Stunde "erspart" habe *hust*
ich denke diese verweigerungshaltung entsteht oft aus mangelnden Erfolgserlebnissen gepaart mit verdammt viel frust. Es gibt einfach einen Punkt, da gehts so mies dass es nimmer schlimmer werden KANN. Und da fängt das schwänzen an.
Bei Schülern welche sowieso kaum mehr den unterricht besuchen wirds schwer- man muss sie irgendwie in die Schule locken und ihnen dort auch erfolgserlebnisse bescheren. Gute Noten, ein Lob,..
Ich erinnere mich nur zu gut daran- ich habe Mathe GEHASST wie die Pest. Aber wirklich, wenn die Mathestunden nicht immer mitten am Tag gewesen wären hätte ich mir wahrscheinlich so manche erspart. Aber dann kam ein Thema dass ich- wunder oh wunder- mal verstanden habe und mir auch wirklich leicht damit tat. Da machte der Unterricht plötzlich wirklich spaß, ich war motiviert und hab gerne viel mitgearbeitet.
Meiner Meinung nach wird sowieso viel zu wenig auf die Schüler selber eingegangen, die Lehrer peitschen den vorgegebenen Stoff durch und wer dabei auf der Strecke bleibt hat im Grunde genommen pech gehabt.
Natürlich ist es nicht einfach da den Mittelweg zu finden zwischen Spaß und Ernst. Aber meine Englischprofessorin war da WIRKLICH ganz ganz toll. Sie hat uns einfach immer sehr aktuelle, kritische Themen vorgelegt. Das empfand ich als viel angenehmer als stumpf irgendwelche uralten Bücher zu wälzen die mich im grunde genommen eh nicht interessieren (so kam es dass ich maturiert habe ohne jemals auch nur 2 Zeilen von Shakespear gelesen zu haben :mrgreen: )
Dazwischen vielleicht auch einfach Dinge einbauen die die Schüler schon können- einfach um ihnen ein gewisses Erfolgserlebnis zu verschaffen.
Tatsache ist- lernen ist ernst. Aber manchmal ist dieses "ernst" so unglaublich ÖDE.. Und da ist das schwänzen sicherlich aufregender. Man muss etwas alternatives schaffen zu 6,7,8 Stunden dasitzen und sich vom Lehrer mit Infos berieseln lassen. Dazu müssten allerdings viele Lehrer ihr Lehrkonzept überarbeiten, denn nur vorn stehen, die Tafel stunde für Stunde vollkritzeln und schülern eine 5 (oder 6) nach der anderen reindrücken hilft nicht.
Auch das Argument "aber auf der Uni ists nicht anders" zieht für mich einfach nicht. Denn zur Uni ists mit 14,15 noch laaaaang hin, so weit voraus denken die meisten Jugendlichen doch gar nicht! Die leben im hier und jetzt, und ihnen ist JETZT langweilig bis hin zur schmerzgrenze.
Fazit meines textwalls: mehr Erfolgserlebnisse, mehr action und spannung im Unterricht, weniger stumpfes dasitzen.
Und noch eines: teilweise ein auswechseln der Lehrkörper. Auch wenn du es als Lehramtstudentin nicht hören willst.. ich behaupte gut 40-50% der Lehrer sind aufgrund ihrer Einstellung oder ihres Verhaltens einfach nicht dazu geeignet mit Jugendlichen im Allgemeinen zu arbeiten. Diese müssten sich auch ändern oder ihr Konzept überdenken.