hava_12920733Hmmm
Nunja, entscheidend wäre hier wohl, WARUM er sich nicht konzentriert. Wenn er es einfach nicht kann, damit überfordert ist, sich länger mit einer Sache zu beschäftigen, dann ist das ein Problem.
Kinder, die Probleme mit der Aufmerksamkeit und Konzentration haben, können sich PRINZIPIELL nicht konzentrieren, egal ob sie Spaß an der Sache haben oder nicht, egal ob sie wollen oder nicht.
Wenn es aber nur in bestimmten Situationen vorkommt, dass sie ein Kind nicht konzentrieren kann/will, dann liegt kein generelles Konzentrationproblem vor, das Kind ist also NICHT "noch nicht so weit", sondern es müssen andere Erklärungen gefunden werden.
Möglicherweise ist deinem Sohn die Aufgabe "zu einfach" gewesen, er hatte da im Moment einfach kein Interesse dran und wollte sich eigentlich lieber mit etwas ganz anderem beschäftigen, er hat sie schon mal (oder ähnlich) gemacht und sieht einfach nicht ein, es nochmal machen zu müssen.
Das heißt, dein Sohn hat eher weniger Probleme mit der Konzentration, als mit der Motivation etwas bestimmtes machen zu wollen. Ich schätze, er hinterfragt, allgemein viele Sachen, wenn sie ihm unlogisch oder unwichtig erscheinen, oder?
Zur Verdeutlichung: In der ersten Klasse müssen die Kinder sehr viele einfache Aufgaben rechnen, die im Endeffekt alle ähnlich sind. Das ist wichtig für den Großteil der Kinder, da sie mit dem Vorgang noch nicht vertraut sind und rechnen eben erst noch lernen müssen. Dein Sohn wird sich evtl. weigern (passiv oder aktiv), einfach, weil er es schon kann.
Du könntest ja mal gucken, welche der folgenden Punkte auf deinen Sohn zutreffen:
Merkmale des Lernens und Denkens
sehr hohes Detailwissen in einzelnen Bereichen
ungewöhnlich großer Wortschatz für ihr Alter
ausdrucksvolle, ausgearbeitete und flüssige Sprache
schnelles Merken von Fakten
schnelles Durchschauen von Ursache-Wirkung-Beziehungen
Suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden
schnelles Erkennen von grundlegenden Prinzipien
schnelles Herstellen gültiger Verallgemeinerungen
gute Beobachtungsgabe
denken kritisch, unabhängig und wertend
Arbeitshaltung und Interessen
gehen in Problemen völlig auf, wenn sie motiviert sind
sie wollen Aufgaben immer vollständig lösen
Routineaufgaben langweilen leicht
sie streben nach Perfektion
sie sind selbstkritisch
sie arbeiten gern unabhängig, um Probleme durchdenken zu können
sie setzen sich hohe Leistungsziele, die sie mit einem Minimum an Anleitung und Hilfe durch Erwachsene erreichen
sie interessieren sich für "Erwachsenen" -Themen (Umweltfragen, Politik, Religion,
Philosophie, Sexualität, Gerechtigkeit u. a.)
Soziales Verhalten
häufige Beschäftigung mit Begriffen wie Gerechtigkeit, Gut-Böse, Recht-Unrecht
ausgeprägtes Moralbewusstsein und grundsätzliche Ablehnung körperlicher Gewalt
Individualismus
prüfen Meinungen von Autoritäten, bevor sie sie akzeptieren
übernehmen Verantwortung
zuverlässig in Planung und Organisation
bevorzugen meist ältere Spielgefährten oder Erwachsene, sind auf der Suche nach Gleichbefähigten
wollen über ihre Situation selbst bestimmen,
können sich in andere einfühlen und sind daher für politische und soziale Probleme aufgeschlossen
Im Kindergarten fällt das Kind auf,
* weil es sich langweilt
* weil es manche Spiele "doof" findet und deshalb stört, um wahrgenommen zu werden
* weil es sich für Dinge interessiert, für die es andere für "zu jung" halten
* weil es sich in die Gruppe nicht einbringen kann und damit häufig zum Außenseiter wird.