Hallo,
ich habe Probleme mit meiner Familie und überlege mir auch ernsthaft, ob ich den Kontakt abbrechen soll.
Es ist auch nicht so, dass was traumatisches vorgefallen wäre, es ist eher so, dass viele Situationen vorgefallen sind, die ich so nicht mehr tragbar finde.
Es fängt zum einen damit an, dass ich mich bei meiner Familie meistens melden muss. Meldet sich mal jemand aus meiner Familie bei mir, ist es immer meine Mutter. Außerdem muss ich auch immer zu Ihnen zum Besuch, da ich ja 1 Stunde entfernt wohne und Ihnen das zu weit ist. Aber auch so ist es schwierig sich mit Ihnen zu unterhalten, meistens hören sie nicht richtig zu. Während dem Telefonieren macht meine Mutter meistens nebenher etwas (kochen, aufräumen etc.) und stellt das Telefon auf Lautsprecher (geht dann aber so weit weg, dass wir uns beide nicht mehr verstehen), oder sie unterhält sich mittendrin mit jemand anderem. Auch kommt es häufig vor, dass sie mich abwürgt, weil sie noch was zu erledigen hat. Ich habe das auch schon häufig angesprochen, dass sowas nicht wirklich wertschätzend ist, doch sie versteht nie wirklich, was ich meine bzw. bezieht sich darauf, dass sie eben viel zu tun hat, oder eben mal kurz die Frage beantworten musste.
Wir leben auch sonst irgendwie in völlig verschiedenen Welten, und haben völlig verschiedene Ansichten.
Die meiste Zeit, denke ich mir, so sind sie eben und belasse es dabei.
Meine (ich muss hinzufügen ältere) Schwester wurde durch ihre Schüchternheit und nervöse Art auch oftmals von meinen Eltern bevorzugt (durfte nach dem Umzug auf der alten Schule bleiben, man hat ihr vieles abgenommen, weil sie sich nicht traute irgendwo anzurufen usw.) muss aber hinzufügen, dass mich dass nicht störte. Neulich jedoch wollte ich mal zu Hause vorbeischauen, da hieß es dann aufgrund anstehender Prüfung meiner Schwester, die dann ziemlich hysterisch wird, und dem Stress bei der arbeit meiner Mutter, dass sie "mich dann nicht auch noch brauchen könne". Das war dann echt ein Tropfen, der dass Fass zum überlaufen gebracht hat, schließlich wäre ich ja nur kurz vorbeigekommen. Habe dann mich verabschiedet und aufgelegt. Natürlich kann ich den Stress meiner Mutter verstehen, aber sie hätte es aufjedenfall anders ausdrücken können. Späterhin rief sie nochmal an, aber auf meine Frage, was das soll, verstand sie nicht, was ich meinte.
Im allgemeinen muss ich sagen, dass ich schon früh selbstständig wurde, bin mit 17 wegen der Ausbildung 90 km weit entferntausgezogen und dann auch in der Stadt geblieben. Dennoch würde ich es vermissen, nicht hin-und wieder mal bei der Familie vorbeizuschauen und möchte auch die Kirche im Dorf lassen, schließlich sind es meine Eltern. Auch wenn ich auf eigenen Beinen stehe, etwas Rückhalt von der Familie ist ja schon immer schön (auch wenns nur wenig ist.) Allerdings geht mir diese Ignoranz und dieses Unverständnis mittlerweile so auf die Nerven und ich weiß gerade nicht, wieso ich dass überhaupt schon so lang mit mir habe machen lassen.
Wie würdet ihr reagieren?