Hallo ihr Lieben :)
Da ich momentan alleine mit meiner Situation da stehe, hoffe ich, hier vielleicht irgendwie Ratschläge oder hilfreiche Worte zu finden..
Ich (27) wohne mit meinem Lebensgefährten (Anfang 40) seit zwei Jahren zusammen.
Wir haben eine wundervolle Beziehung und jede Menge Spaß.
Ich tat mich immer schwer, jemanden zu finden, der meine Ansichten und Lebensweise teilt, ich bin sehr naturverbunden, spartanisch, konsumverweigernd, sportlich und reiselustig. Mit ihm kann ich eigentlich alles ausleben und fühlte mich nicht eingeengt.
Mein Freund hat eine Tochter (12), sie ist zwei Wochenenden im Monat und die Hälfte ihrer Ferien immer bei uns gewesen. Das war von Anfang an so und ich habe mich auch immer um alles gekümmert (von Frühstück, Mittag, Einkaufen, Hausaufgaben machen, lernen, Spiele spielen, Haare waschen, einfach alles was dazugehört), obwohl ich gar kein Kinderfreund bin, nie eigene Kinder haben wollte.
Sie hat im letzten Jahr immer mehr angedeutet, dass sie lieber bei uns ist und dass ich so eine tolle Mama wäre, was mir innerlich schon immer etwas den Magen verdreht hat.
Ich akzeptiere, dass sie ein Teil meines Lebensgefährten ist und will ihr die Zeit hier auch schön machen, aber ich schaffe es einfach nicht und will auch gar keine große emotionale Bindung aufbauen.
Nun kam mein Freund vor drei Wochen mit ihr abends an und sagte, sie wohne jetzt bei uns, sie wolle nicht mehr bei ihrer Mutter sein und ihre Mutter sei auch der Meinung, sie habe sich lang genug um sie gekümmert.
Ich musste mich in diesem Moment so zusammenreißen, mir wurde übel, Wut und Ärger stieg in mir auf ,alles zugleich. Ich weiß nämlich, dass mein Freund eigentlich auch nie Kinder haben wollte, vor mir nie ein Beziehungsmensch war und viel zu ungeduldig ist, sich mit ihnen zu beschäftigen.
Es sei vielleicht noch angemerkt, dass wir mit Hund in einer einer eineinhalb Zimmer Wohnung wohnen, weil wir mehr Wert auf den Garten und alles drumrum legen und uns nichts aus 'Luxus ' machen.
Aber mit Kind ist das definitiv ein Albtraum!
Wenn seine Tochter da ist, schlafe ich immer auf der Couch und die beiden in der Küche auf den beiden Matratzen. (Mir wäre das einfach too much, wenn wir auch noch zu dritt das Bett teilen müssten)
Mein Lebensgefährte will aber auf keinen Fall umziehen, weil ihm eben -wie mir eigentlich auch- das Drumherum so wichtig ist.
Außerdem arbeitet er 14h am Tag (hat dadurch Freiblöcke, was sonst eigentlich toll zum Reisen ist), das heißt, dass ich quasi komplett für seine Tochter verantwortlich bin und vom Wecken übers Frühstück, Einkaufen, Mittag, Hausaufgaben alles alleine erledige.
Ich habe damals eine sehr gute Stelle aufgegeben, als ich zu ihm gezogen bin und versuche mich nun mit großer Mühe selbstständig zu machen, weil ich mit meinem Studium hier in der Umgebung nichts finde .. nur wie soll ich so noch Zeit dafür finden?
Ich bin Momentan einfach am Ende.. Ich weiß, dass ich dem Kind keinen Vorwurf machen kann und lasse sie dies auch nicht spüren.. Sie ist meist so anhänglich, dass es mir oft die Luft zum Atmen nimmt.
Aber was soll ich nun tun? Ist das manchmal eine Laune bei Kindern? Ich kann mir nicht vorstellen ,dass ich mein Leben jetzt für ein für mich fremdes Kind komplett umstrukturieren/aufgeben soll?
Seid ihr schon mal in einer ähnlichen Situation gewesen? Seid ihr plötzlich Stiefmutter geworden und konntet damit umgehen?
Was meint ihr, wie ich mich verhalten soll?
Über ein paar Worte wäre ich wirklich dankbar :)
Viele liebe Grüße!