Ausnahmesituation
Hallo,
deine Situation kenne ich gut, da ich seit über 7 Jahren in einer ähnlichen Lage bin. Ich habe 3 eigene Kinder, mein Partner hat einen Sohn (jetzt 14), der sehr stark unter ADHS leidet, mit in die Beziehung gebracht.Die Mutter ist leider verstorben, sie hat allerdings bis zuletzt die Krankheit ihres Sohnes geleugnet und nicht akzeptiert. Die einzige Hilfe, die wir in den Jahren erfahren haben, war die vom Kinderpsychiater, wenn auch nur in Form einer Medikation, mit der es dem Kind möglich ist, überhaupt in die Schule zu gehen. Von Seiten der Schule und des Jugendamtes hat uns bisher keiner geholfen.
Wie alt sind den bei euch die einzelnen Kinder, wie lange sind die Eltern schon getrennt und wie lange bist du und dein Freund schon zusammen? Können deine Kinder überhaupt mit der Situation umgehen? Für sie ist es ja auch extrem schwierig, vor allem weil ja alle Regeln, die bisher in eurer Familie galten, sicher durch das ADHS-Kind außer Kraft gesetzt werden.
Ich glaube auch nicht, dass dein Partner dir nicht helfen möchte, oder alles auf dich abwälzen will, Männer gehen einfach mit dieser Sache total anders um, als Frauen - wahrscheinlich können sie nicht anders. Viele Probleme, die bei uns auftauchen - jetzt z.B. rauchen, Alkohol, Gewaltspiele, die ich finde, wo ich keine Ahnung habe, wo sie herkommen, kleine Diebstähle bei den Sachen meiner Kinder usw. erzähle ich meinem Partner nicht mehr, weil die einzige Folge ist, dass er sich Vorwürfe macht und glaubt, es sei alles seine Schuld. Dann geht der Blutdruck immer weiter rauf usw....
Wie wird denn das Mädchen behandelt? Geht sie in irgendeinen Verein/Sportgruppe? Das Eingliedern in so eine Gemeinschaft (bei uns Freiwillige Feuerwehr) finde ich sehr hilfreich, da dort Regeln gelten und sich einer auf den anderen verlassen können muss.
Auf jede Menge Erfahrungen kann ich im Laufe der Zeit zwar zurückblicken, aber reagieren kann ich auch heute nur auf die jeweilige Situation bezogen.
LG