Ich (44) habe mich von meiner Frau (38), mit der ich drei Töchter (10, 12 und 14) habe, vor über zwei Jahren getrennt. Ich hatte das Gefühl, dass es mir besser ginge, wenn ich mich auf keine Beziehung mit einer Frau einlasse, und mich stattdessen vorwiegend um meine Töchter kümmere.
Meine Frau hat die Trennung gut verkraftet, war sie doch bereits zwei Monate später von ihrem jetzigen Lebensgefährten schwanger. Der Sohn, den sie bekam, ist mittlerweile mein Patenkind... Alles war okay, ich lebte im eigenen Haus in meiner eigenen Wohnung, meine Frau mit ihrer neuen Familie eine Wohnung drüber und unsere drei Töchter ganz oben.
Das Drama begann, als ich mich entgegen meiner Vorsätze vor ca. 8 Monaten in meine Traumfrau verliebt habe.
Sie (36) ist seit sechs Jahren verwitwet und hat zwei Kinder im Alter meiner Töchter. Nun begannen Ränkespiele seitens meiner Frau. Es ging so weit, dass ich nach sechs Wochen zu meiner Freundin zwei Orte weiter zog. Das wollte ich eigentlich ursprünglich nicht so früh, aber ich sah keine andere Möglichkeit.
Diese neue Situation war sehr schwer für mich, da ich meine Kinder plötzlich nicht mehr - wie zuvor - ständig um mich hatte. Zudem musste ich mich nun mit zwei Kindern auseinandersetzen, die ich noch gar nicht wirklich kannte. Ich hatte ständig ein schlechtes Gewissen meinen Mäusen gegenüber und gefehlt haben sie mir auch sehr. Mittlerweile hab ich mich weitgehend an die Kinder meiner Freundin gewöhnt, vor allem der 9-jährige Sohn, ein richtig goldiger Rabauke, hats mir angetan. Ich geb mir auch wirklich Mühe mit Beiden.
Meine jetzige Freundin hat durchwachsene Gefühle meine Kinder betreffend. Manchmal mag sie sie, dann das eine oder andere wiederum nicht, weil es sich daneben benommen hat. Sie lehnte es bisher ab, dass eines meiner Kinder zu uns zieht. Auch mag sie es nicht, wenn ständig eines meiner Kinder bei uns ist, weil das ihre Familienidylle stört. Ich hätte mich für eine "neue" Familie entschieden und solle mich auch dementsprechend verhalten. Sie ist sauer, wenn sich eine meiner Töchter mal auf meinen Schoß setzt oder sonst irgendwie mal meine Nähe sucht. Sie lehnte es ab, wurde regelrecht sauer, als ich ihr erzählte, dass meine älteste Tochter den Wunsch äußerte, mal ab und zu ein paar Stunden mit ihrem Vater allein zu verbringen. Diese Möglichkeit habe ich auch gar nicht, weil es dann unweigerlich zum Streit mit meiner Freundin käme.
Überhaupt, wenn wir uns streiten, dann geht es nur um mein früheres Leben. Ansonsten sind wir zwei Menschen, die sich richtig lieb haben.
Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, wieder in meine alte Wohnung zu ziehen, um wieder für meine Kinder da zu sein... Habe ich übrigens erwähnt, dass ich meine Freundin sehr liebe? Das hält mich bisher davon ab - und die Hoffnung auf eine Änderung ihrer Einstellung gegenüber meinen Kindern.
Meine beiden Großen laufen scheinbar aus dem Ruder, so dass mich meine Frau ständig anruft und mir ihr Leid klagt und mich bittet, etwas zu tun. Dies zieht natürlich wiederum den Unmut meiner Freundin nach sich, so dass ich selten nur ein Problem auf einmal zu bewältigen habe.
Tatsache ist, dass ich meinen Kindern kein guter Vater mehr bin, so wie ich es vor meiner neuen Beziehung war.
Ich habe meiner Freundin des Öfteren versucht zu erklären, dass ich mich zunächst nur für sie entschieden habe. Ich habe keine neue Familie gegen meine alte eintauschen wollen. Ich hatte gehofft, dass sich alles irgendwie zusammenfügt. Dass es Probleme geben würde, das war mir natürlich klar. Dennoch kann ich das Denken und Handeln meiner Freundin nicht nachvollziehen.
Ich habe das Gefühl, dass mir alles über den Kopf wächst.
Wäre schön, wenn man mir weiterhelfen könnte.