quyen_12324641Wo fängt man an zu erzählen?
also grundsätzlich fühle ich mich sehr wohl in meiner partnerschaft. ich hatte gleich am anfang in einer situation klare konsequenzen gezogen und das hatte bei ihm gefruchtet.
also hier ein paar eckdaten zu mir und meiner situation:
als wir uns kennenlernten war ich ende zwanzig und wollte nix festes. einen mann mit kindern schon gar nicht. er hat zwei und sie waren damals drei und sieben. und die beiden taten mir voll leid. da ich selber aus einer patchworkbeziehung komme und weiß wie schlimm das ist, wenn der papa geht, habe ich ihn gefragt, ob er nicht zurück gehen möchte. aber seine ex war zu krass, so kam das nicht in frage. als wir uns verliebten, schlossen wir einen deal: ich akzeptiere, dass er schon kinder hat und er akzeptiert, dass es mich nur gibt, wenn noch kinder folgen.
wir heiraten sehr schnell, ein paar jahre später folgte unser gemeinsamer sohn und da stehen wir jetzt.
bereits nach wenigen monaten war mir klar, dass ich nie wieder einen mann mit kindern wählen würde, auch wenn ich bis heute das gefühl habe, dass ich echt glück mit meinem partner habe, wenn ich immer höre, wie es woanders läuft. da wird ständig mit der ex telefoniert und agestritten, sich vor gericht gezerrt, über einander gelästert...das gibt es bei uns nicht. wenn, dann bekomme ich es nicht mit. und das ist gut so.
am anfang habe ich meine nase auch immer noch da hinein gesteckt und wollte mitreden. zum beispiel wollte die ex nicht, dass die kinder mit auf unsere hochzeit kommen. da kamen sprüche wie: was sollen die kinder auf eurer party, was hat die hochzeit mit den kindern zu tun, ok ihr bekommt die kinder, aber nur wenn ihr den unterhalt verdoppelt, die kinder dürfen mit, wenn ihr sie mit auf eure hochzeitsreise nehmt. die dame ist einfach widerlich. am ende haben wir tatsächlich gezahlt und übernahmen die kosten für irgendwelche reiselager. so hatten die kinder wenigstens was davon, aber ich habe (innerlich) getobt. das trage ich ihr bis heute nach. da kamen noch so viele andere sprüche in bezug auf mich.
dabei habe ich mir am anfang echt mühe gegeben, denn ich wollte keinen stress und konnte nix für die trennung.
das tolle ist, dass er halt echt hinter mir steht, selbst wenn ich mich nicht richtig verhalte. manchmal bin ich zu streng zu seinem sohn. er klärt das mit mir hinterher, nicht aber vor den kindern. mir war auch immer wichtig, dass er mich auch vor den kindern mal in den arm nimmt und ich nicht nur für die logistik zuständig bin, wenn langes kinderwochenende ist. und das klappt echt. so koche ich auch gerne für uns oder gehe auch mal mit den kindern alleine spazieren.
es gab und gibt aber auch zeiten, da habe ich einfach keine lust und mache meine ding. vor allem bevor mein sohn geboren wurde. da hatte ich manchmal keine list auf gemeinsamen abendbrottisch und kindergeschmatze. also habe ich vorm fernsehr gegessen. diese rechte konnte ich ganz selbstverständlich leben und in diesem phasen haben die kinder auch oft gefragt, ob ich heute mitesse oder nicht. ohne terz und so. echt schön. und er konnte much verstehen.
natürlich weiß ich, dass das nicht immer geht, aber ab und an ist das halt so. sind nicht meine kinder. wichtig ist halt nur der respektvolle umgang miteinander. die kinder wissen, dass ich sehr direkt bin und meine meinung frei heraus sage. somit bin ich für sie auch berechenbar, wenn auch manchmal streng. aber es läuft echt gut.
nun, es bleibt ein leben mit kompromissen und manchmal auch langen gesichtern. wir halten zusammen und er ist nicht so ein "ich hab ein schlechtes gewissen papa" das ist mir echt wichtig, weil ich ihn ja respektieren möchte.
so, das war jetzt eine ganze menge und ich könnte noch viel mehr schreiben!
es tut mir leid, dass sich die situation und deine beziehung zu deinem "stiefsohn" nachteilig entwickelt haben. aber das muss nicht so bleiben. es hat sicher eine weile gedauert, bis es sich so verschoben hat, also bedarf es auch an investment es wieder zu richten. wo genau liegt denn das problem deiner meinung nach? darf er tun und lassen, was er will?
viele grüße,
laufzettel