Hallo,
ich habe ein wirklich ernstes Problem und ich bin am Ende meiner Weisheit.
Ich bin seit zwei Jahren mit meinem Partner zusammen. Und ja, wir hatten es bestimmt nicht einfach und viele Schwierigkeiten. Und wenn ich die alle hier aufzählen würde, würde man mich entweder für einen Fake halten, oder mir raten das Weite zu suchen.
Aber wie dem auch sei, wir sind immer noch zusammen. Mein Partner hat ein Kind aus erster Ehe, die vor ein paar Wochen geschieden wurde. Als wir uns kennenlernten, wußte ich weder von seiner Ehe, noch von seinem Kind. Nach einem halben Jahr kam alles raus und er hat sich für mich entschieden und ist aus der ehelichen Wohnung ausgezogen.
Tja, eigentlich könnten wir so glücklich sein. Wenn da nicht seine Schuldgefühle gegenüber seinem Sohn (4) wären. Das fing schon am Anfang unseres Zusammenlebens an. Da musste ich alle 14 aus unserer Wohnung über das Wochenende in's Hotel ziehen, weil seine Ex nicht wollte, dass das Kind und ich uns über den Weg laufen. Er hat es akzeptiert und ich musste halt mitspielen.
Irgendwann hat es mir gereicht und ich habe mich geweigert da länger mitzumachen. Ich wurde seinem Sohn vorgestellt, und dieser wußte auch, dass ich Papas neue Freundin bin.
Eigentlich hätte alles toll werden können. Ich mag seinen Sohn, wobei er sicher alles andere als leicht ist, und einem schon echt den letzten Nerv rauben kann. Aber ich liebe Kinder und hatte nie ein Problem mit seinem Sohn.
Aber ich habe ein Problem mit meinem Partner. Er ist so von Schuldgefühlen gegenüber seinem Sohn zerfressen, dass ich das Gefühl habe, ich bleibe auf der Strecke. Ich weiß, dass muss sich schlimm anhören. Ich will mich ganz bestimmt nicht zwischen ihn und seinen Sohn stellen. Aber alles muss seine Grenzen haben. Auch Vaterliebe oder Schuldgefühle.
So hat er mir zum Beispiel gesagt, dass er keine Kinder mit mir haben will, weil er schon einem Sohn hat und er nicht weiß, wie dieser damit umgehen soll. Er hat das dann zwei Monate später wieder relativiert. Aber ich denke, im Grunde seines Herzens sieht er das immer noch so.
Und vor vier Tagen kam der nächste Hammer. Er will nun aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen. Nur für ein halbes oder ein ganzes Jahr und ich soll solange in eine kleinere Wohnung oder ein WG-Zimmer ziehen. Man muss dazu sagen, dass ich nicht von hier bin und 500 km hinter mich gebracht habe, um mit meinem Partner zusammen zu wohnen. Und nun soll ich in der Fremde auch noch allein wohnen? Und wieso? Weil er der Meinung ist, er schuldet es seinem Sohn wieder näher bei ihm zu wohnen ( wir wohnen 20 Minuten von seinem Sohn entfernt ) und mehr Zeit mit ihm zu verbringen.
Sein Sohn ist eigentlich in der Regel alle 14 das Wochenende von Freitag bis Sonntag bei uns und einen Tag unter der Woche. Ich kann verstehen, dass ihm das nicht reicht. Aber niemand hindert ihn daran nach der Arbeit noch Zeit mit seinem Kind zu verbringen. Und ich ganz sicher nicht.
Ja, ich gebe zu, ich habe hin und wieder gesagt, dass es mir an bestimmten Wochenenden nicht passt, dass sein Sohn kommt. Aber wenn mein Geburtstag nun mal auf ein Wochenende fällt, und ich Gäste eingeladen habe, ist es dann okay, dass er mich ein egoistisches ... nennt, wenn ich ihn bitte seinen Sohn an dem Wochenende nicht zu holen ?
Diese Beziehung kann nur funktionieren, wenn wir zu dritt miteinander auskommen. Und das geht nur, wenn ich nicht immer wieder das Gefühl habe völlig überflüssig zu sein. Ich bin nicht eifersüchtig auf das Kind. Aber auch ich habe Bedürfnisse. Und ich finde nicht, dass es mir zuzumuten ist, nun allein zu wohnen, weil mein Partner denkt, dass er damit seinem Sohn etwas gutes tut.
Und offenbar hat er auch nicht verstanden, dass sein Sohn einen völlig normalen Trennungsschmerz hat. Natürlich würde er sich wünschen, dass Papa und Mama wieder zusammen sind. Aber das ist nun mal vorbei. Der Schmerz seines Sohnes hat nichts mit mir zu tun. Er ist nicht traurig, dass Papa eine neue Beziehung hat. Er ist traurig, weil Papa und Mama keine mehr haben.
Wie dem auch sei. Er will nun in seine Wohnung ziehen, die er auch schon OHNE MEIN WISSEN angemietet hat, und er sagt mir ganz klar, dass sein Sohn nun Vorrang hat und wenn ich bei der Sache nicht mitmache, dann bedeutet das halt die Trennung.
Ich weiß mir nicht mehr weiter.Ich heule mir seit 4 Tagen die Augen aus dem Kopf. Wie gehen andere Väter mit dem Schuldgefühl um? Ist das Handeln meines Partners etwa normal? Oder läuft hier irgendetwas ganz gewaltig schief ?
Liebe Grüße und Danke fürs Zuhören...
Patricia