Ich, 38 J., bin seit Anfang des Jahres mit einem Mann zusammen, 43 J., der mit seiner 11-jährigen Tochter zusammen lebt und noch einen 1-jährigen Sohn hat.
Ich selbst habe auch zwei Kinder, 3 und 6, der sechsjährige hat eine geistige Behinderung.
Wir leben beide in getrennten Wohnungen und was mir tatsächlich fehlt ist die Zukunfts-Perspektive dieser Beziehung.
Das Problem ist, das seine Tochter auf keinen Fall mit uns zusammenziehen möchte, was ich sogar verstehen kann, da sie wohl schon zwei Beziehungen, mit den verbundenenTrennungen inkl. zusammen und auseinander ziehen - mitgemacht hat + die Trennung von der Mutter. Hinzu kommt, daß sie keinen Kontakt zur Mutter hat und auch nicht haben will, so daß sie tatsächlich immer beim Vater ist. Wir also auch nie alleine sind, immer mindestens zu dritt, ausser ab 23 Uhr, wo die Tochter dann mal ins Bett muss.
Meine Kinder sind jedes zweite Wochenende beim Vater. Ich bin dann immer bei meinem Freund + Tochter, allerdings fühle ich mich da auch oft wie das fünfte Rad am Wagen. Die beiden sind so ein zusammengeschweißtes Team und mein Freund fragt immer zu allem seine Tochter was sie will und sie bestimmt dann sozusagen alles. Ich bin da mehr so Randprogramm, darf zwar auch meine Meinung sagen, aber wenn die Tochter das nicht will, dann wird es eben anders gemacht. Ich habe nur allerdings wenig Bock mein Leben von einem 11jährigen Mädchen bestimmen zu lassen. Im Sommer waren sie im Urlaub, er wollte gerne das ich mitkomme, sie auf gar keinen Fall. Ich bin natürlich nicht mitgefahren, hätte auch gar keine Zeit gehabt. Hat mich aber trotzdem gekränkt.
Den Sohn habe ich übrigens noch gar nicht kennengelernt. Der kommt immer in der Woche und da sehen wir uns ja sowieso fast nie. - Finde ich auch komisch, zumal ich auch das Gefühl habe, daß er seiner Ex-Freundin sowieso noch hinterher trauert. Wenn ich das anspreche, gibt es allerdings sofort superstreß und das wird natürlich total abgestritten.
An den Wochenenden, an denen ich meine Kinder habe, kommen die Beiden auch mal vorbei, wenn die Tochter aber keine Lust hat, dann kommen sie eben nicht.
Aber wir unternehmen mit meinen Kinder so gut wie gar nichts, sondern meistens nur was mit seiner Tochter.
Er mag meine Kinder schon, wobei ihm das auch oft zu nervig ist, weil beide eben noch klein sind und besonders der dreijährige seine Trotzanfälle hat und quakig ist.
Dann muss ich mir immer noch anhören ich wäre nicht konsequent genug und seine Tochter hätte so was nie gemacht...
Wenn ich mit meinem Freund über diese mir fehlende Zukunftsperspektive spreche, sagt er immer, das es eben so ist und wir an der Situation nichts ändern können, weil seine Tochter auf gar keinen Fall zusammenziehen will. Stimmt ja auch, nur weiß ich nicht, ob ich so leben möchte auf Dauer... Auch ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, mit seiner Tochter zusammen zu leben.
Wir telefonieren jeden Tag mehrmals, so daß ich zwar alles mit ihm besprechen kann, aber eben nur am Telefon.
Das Problem an der ganzen Sache ist, daß ja nun mal Gefühle für diesen Mann entwickelt habe, aber ganz genau weiß, wenn wir zusammen bleiben, lebe ich mindestens die nächsten 7 Jahre hier mit meinen Kinder alleine und das finde ich schon ziemlich frustrierend, zumal ich mir natürlich auch für meine Kinder etwas anderes wünschen würde. Im moment ist es zwar noch o.k., weil ich bedingt durch meine Kinder auch nicht viel Zeit habe und abends auch froh bin, meine Ruhe zu haben. Aber ich befürchte, das mich irgendwann der Frust des Alleinseins einholt.
Und obwohl ich weiß, das die Beziehung zu meinem Freund mich auf Dauer nicht glücklich machen wird, aufgrund der Umstände, tue ich mich sehr schwer, mich zu trennen, weil ich eben auch viel für ihn empfinde.
Der Auslöser dieser Gedanken und dieses Gefühlschaos ist ein anderer Mann, den ich auch kennengelernt habe und der gerne eine Beziehung möchte.
Ich mag den wirklich auch sehr gerne, er hat auch eine Tochter, 13J., die allerdings bei der Mutter wohnt. Mit diesem Mann könnte ich - vorausgesetzt es läuft alles gut - das haben was ich mir eigentlich für meine Zukunft und die Zukunft meiner Kinder wünsche. So eine Art Familie eben, mit zusammenleben und allem was dazu gehört.
Wobei mir das auch Angst macht und ich mich frage, ob das gut gehen kann, ob er mit meinen Kindern klar kommt, vor allem auch mit der Behinderung des ältesten Kindes.
Mein Problem ist, das ich auch so ein Verstand-Mensch bin und auch immer Probleme habe meine Gefühle zu definieren. Bin mir nicht sicher ob ich meinen Freund wirklich liebe und tatsächlich bereit bin, deswegen bei ihm zu bleiben, trotz dieser Hindernisse. Kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, daß das auf Dauer gut gehen kann über so lange Zeit.... Bei dem anderen Mann bin ich mir nicht sicher, ob die Gefühle reichen, aber das ist wohl zur Zeit auch noch zu viel erwartet, weil ich ja noch in einer anderen Beziehung stecke. Ich überlege eben ob ich mich jetzt trennen soll und einfach ausprobieren sollte, ob es mit dem anderen Mann klappt und sich eine feste Beziehung entwickeln kann. Was ich natürlich auf keinen Fall möchte ist jetzt ständig meine Beziehungen wechseln. Ich wünsche mir, wie jeder andere wahrscheinlich auch, einfach einen Partner mit dem ich dauerhaft glücklich sein kann.
Vielleicht hat jemand Erfahrung oder kann mir mal aufgrund meines geschriebenen Wirrwarrs auf die Sprünge helfen, was ich tun soll, was die beste Entscheidung wäre... Zusammen bleiben oder trennen oder Abwarten, wie es sich entwickelt??