Hallo Du ...
Ich hoffe mal Du bist nicht böse, wenn ich mich auch hier mit meiner Meinung einmische.
Ich hatte mit Buffy heute Morgen eine hitzige Diskussion auf das Thema in Deinen Beitrag hier und meine Meinung weicht doch um einiges von ihrer ab. Wir beide konnten hier überhaupt keinen Nenner finden.
Nun meine Meinung dazu:
Schmuck bei Kindern kann eine feine Sache sein und niedlich ausschauen. Dennoch denke ich, ist es kein Kleidungsstück sondern Körperschmuck. Und der tut sogar auch noch weh und (im ungünstigsten Fall) entzündet es sich und das Kind darf den Modewahn der Mama dann mit Schmerzen ausbaden.
Selbst beim direkten Wunsch des Kindes würde ich hier noch nicht weiter gehen, denn Kinder haben viele Wünsche, die eben kommen und gehen. Und ich denke das Kind kann weder den Schmuck (Ohrstecker) noch den Grund dafür wirklich verstehen. Ich denke hier drücken die Eltern den Kindern einfach nur ihre "Maske" auf ohne das sich das Kind wirklich zur Wehr setzten kann.
Ich weiß nicht wie ein Ohrstecker bei einem kleinen Jungen aussehen würde. Ich denke ein wenig versnopt. Jedenfalls ziemlich seltsam. Wem soll dieser Körperschmuck denn gefallen? Dem kleinen Mädchen aus dem Kindergarten? Oder den Eltern, die mit dem glitzerndem Schmuck im Ohr ihres Sprösslings seine Ausstrahlung für andere Eltern aufbessern wollen?
Ich weiß nicht so recht. Klar sieht ein winziger Ohrstecker bei einem kleinen Mädchen ... es bleibt dennoch ein vermeidbarer Eingriff in die Persönlichkeit und natürlich auch irgendwo in die Gesundheit des kleine Wesens. Und das nur aus reiner Eitelkeit der Eltern. Finde ich jedenfalls.
Bei einem Jungen finde ich es noch schlimmer. Jungs raufen, spielen ganz anders als Mädchen. Was, wenn sie dort dann hängen bleiben oder sich beim herum tollen und rangeln mal am Ohr anstoßen? Das ist doch alles ganz normal in dem Alter. Aber ist es der Körperschmuck auch schon? Ich denke nicht.
Ein Junge sollte ein Junge bleiben und nicht zum Bübchen der Mama gemacht werden, sonst steht er mit 10 Jahren spätestens vor dem Spiegel und betrachtet seine Schönheit, auf die ja schon so zeitig geachtet wurde. Ein Junge sollte tollen, spielen sich schmutzig machen, klettern, die Welt entdecken und nicht vor dem Spiegel stehen. Ein Lausbub eben sein und kein glitzerndes Schönchen. Aber mir ist klar, dass genau das der Mama besser gefallen würde, denn in ihr selbst steckt ja eine weibliche Person mit ganz anderem Empfinden für Optik und Lebensgefühl. Aber muss sie schon auf den kleinen Jungen übertragen werden?
Ich denke es ist normal, dass sich der Junge dafür interessiert, was er bei Mama entdeckt hat und das auch gern haben möchte. Aber er ist ein Kind und Junge mit dem Entdeckergeist von Marco Polo. Ob das Interesse an dem glitzerndem Ding in dem Ohr noch in einem Jahr da ist?
Ich weiß nicht. Wenn ich als Vater mit meinen kleinen Jungen auf den Spielplatz gehe und er läuft mit Schmuck im Ohr herum, dass wäre mir schon fast peinlich. Umgedreht würde ich etwas schief gucken wenn ich so einen Jungen dort sehen würde und dann erst mal die Eltern mustern. Und ein Stück würde mir der Bub dann Leid tun, einfach weil er nun kein frecher Lausbub mehr ist.
Nicht das man mich falsch versteht. Ich bin nicht gegen Schmuck bei Männern. Habe in Hochzeiten als Teeny auch Ring, Kette, Lederband usw. getragen. Und Schmuck ist auch heute kein Fremdwort für mich als Mann. Aber es sollte Typgerecht sein und ganz allein von mir entschieden werden. Ein Kind kann noch kein Typ sein, zumindest ist es noch in der Entwicklung. Daher wirkt es für mich etwas schräg, wenn ein kleiner Junge mit Ohrring daher kommt.
Aber es ist die Geschmacksache der Eltern, doch nicht die des frei entscheidenden Kindes. Und trotz aller Verschiedenheit der Meinungen zu diesem Thema und allerlei verschieden (zu akzeptierenden) Geschmäckern, so denke ich ist der entscheidenste Grund dagegen doch die Gesundheit des Kindes. Und so lange es nicht zu 1000% sicher ist das es nicht weh tut und keine schmerzenden Entzündungen hinterlässt, so lange sollte man seine eigene Eitelkeit nicht auf ein Kind übertragen.
Ich hoffe nun mal, man zerreißt mich jetzt nicht mit dieser doch so gegensätzlichen Meinung.
Zum Verständnis noch: Hab selber leider keinen kleinen Sohn oder Tochter. Ich denke nur wie es wäre wenn ...
Liebe Grüße
Bye, Stromer