Hallo,
ich brauche dringend Rat
Mein Mann und ich kennen uns seit 3,5 Jahren, im letzten Monat haben wir geheiratet. Nun möchten wir zusammen ziehen. Mit in die Ehe bringt mein Mann auch zwei Kinder im Alter von 7 und 12 Jahren. Diese werden 11 tage im Monat bei uns wohnen. Bisher lebten wir noch in getrennten Wohnungen, vielleicht auch, weil ich mir noch nicht vorstellen konnte, mit zwei Kindern zusammen zu leben. Nun sind wir aber bereits in der eigenen Familienplanung und möchten endlich eine gemeinsame Wohnung. Mein Mann und ich sind ein Traumpaar, nie hätte ich gedacht, dass es solch Liebe überhaupt gibt, das Problem sind die Kinder bzw. ich.
Nun möchte ich zuerst die guten Seiten an mir als Stiefmutter aufzeigen. Ich beschäftige mich mit beiden Kindern, spiele und höre zu, ich lese vor oder liege im Bett nebenan, wenn mein Mann vorliest, wir essen gemeinsam, malen, lachen, machen Hausaufgaben, sehen mal ne Teeny-Sendung und auf meinen Rat hin, treffen sich nun mein Mann und der 12-jährige Sohn auch mal ohne die kleine Schwester, um eine richtige Vater-Sohn-Beziehung zu pflegen. Ich bin nicht eifersüchtig, das war meine Idee.
Jetzt zu meinen Gefühlen, tief vergraben in mir: Ich fühle mich hilflos den Erziehungs-Macken der Beiden gegenüber, weil ich nicht dafür verantwortlich bin und die auch nicht ändern kann. (Der Sohn kann mit 12 noch keinen Apfel schneiden, von anderen Unselbständigkeiten ganz abgesehen.)
Ich habe in mir negative Gefühle ihnen gegenüber.
Nun richten wir ihnen ein Zimmer ein in unserer ersten gemeinsamen Wohnung und sie haben uns noch nicht einmal zur Hochzeit gratuliert. Wir tun und machen und zumindest zu mir kommt nichts zurück Als mein Mann und ich uns kennen lernten, habe ich 1 Jahr nicht bei ihm geschlafen, wenn die Kinder da waren, um sie nicht zu verstören. Die einzigen Streitpunkte, die wir hatten, waren die Kinder. Es ist sicherlich so, dass dieses Gefühl viele Eltern kennen, wenig Anerkennung für viel Leistung, nur habe ich sie nicht geboren, es überwiegt kein Gefühl der Liebe in mir, dass das alles ausgleichen würde.
Könnte ich zaubern, so wären sie nie geboren worden und innerlich wünsche ich, dass sie nicht so oft im Monat bei uns sind. Ich tue das alles für meinen Mann, auch für die Kinder, weil sie ja nichts dafür können wie sie erzogen sind und in welche Konstellation wir sie gebracht haben (mein Mann war jedoch schon drei Jahre ausgezogen, bevor ich ihn traf). Ich weiß, dass sich das schrecklich anhört, aber ich glaube, ich bin nicht alleine...
Der Prozess ist übrigens ein langsamer; zuerst glaubte ich noch, dass alles gut wird, besser, dass es Zeit braucht, dann liebte ich zu sehr, um mich von meinem Mann zu lösen Und nun habe ich Angst vor der Zukunft.
Was kann ich tun, außer die nächsten 15 Jahre zu leiden, bis sie ein eigenes Leben führen?
DANKE FÜR EUREN MEINUNGEN!! (Das ist das erste Mal für mich in einem Forum...)