Deine Mutter ist wohl von ihrer Einstellung her verantwortlich, so dass sie sich tagsüber zusammen reißt und eine gute Mutter ist.
Der nächtliche Alkoholkonsum, den Du beschreibst, ist bedenklich, Deine Mutter ist als suchtkrank zu betrachten.
Zum Krankheitsbild gehört leider die falsche Selbsteinschätzung der Abhängikeit. Das heißt, sie nimmt ihre Sucht selbst nicht so realistisch wahr, so wie Du es tust.
Ihr Konsum wird schon länger angehalten haben und sie wird es bislang vor Dir verheimlicht haben. Das gelingt ihr, im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr.
Deine Mutter wird ohne weiteres nicht vom Alkohol lassen. Richtig ist, wenn ihr die Umwelt die Situation nicht bequem macht. In diesem Fall wärst Du eine sogenannte Coalkoholikerin. Das einzige was hilft, ist Deine Mutter mit ihrer Abhängigkeit zu konfrontrieren. Am besten tagsüber wenn sie klar die Situation reflektieren kann. Es ist ein heikles Thema.
Wichtig wird sein, dass Deine Mutter versteht, dass Du sie liebst und sie als Mensch sehr schätzt. Dass Du jedoch ihre Abhängigkeit ablehnst und siehst und nicht zu übersehen bereit bist. Das ist nicht leicht für Dich. Deinem Freund solltest Du die ganze Wahrheit sagen. Wenn man sich liebt, dann kann man sich auch mitteilen, dass ein Familienmitglied unter einer Krankheit leidet. Das ist es auch. Es ist nicht ehrenrührig, eine Alkoholabhängigkeit bei sich festzustellen. Das passiert sehr vielen Menschen, sehr häufig zum Beispiel Politikern.
Jemand, der das Problem sieht und etwas dagegen unternimmt, verdient Respekt.
Entschlossene Hilfe durch die Familie hilft dabei.
Das ist ein großes Thema, das eigentlich viel Hintergrundwisen voraussetzt. Frag ruhig nach, wenn Dir etwas unklar ist. Hier im Forum oder als PN