Hallo zusammen,
zuerst möchte ich mich kurz vorstellen, ich bin 50 Jahre alt und habe ein großes Problem mit meiner Mutter und ich weiß nicht mehr aus- noch ein...
Einiges habe ich hier gelesen und mir scheint es die richtige Plattform für Hilfe oder wenigstens Resonanz zu sein, wie es scheint, stehe ich nicht alleine, alleine das Lesen, daß es anderen Frauen auch so geht hat mir schon geholfen.
So versuche ich, mich so kurz wie möglich zu fassen...
Mein Vater ist vor drei Jahren verstorben und meine Mutter hatte vor zwei Jahren einen Fast-Schlaganfall. Ich war gerade in Trennung von einer grausamen Beziehung von einem Borderliner und selber am Ende.
Ich besuchte meine Mutter täglich im KH, sie kam nach 10 Tagen nach Hause und tyrannisierte mich und meine ältere Schwester. Ich schreibe tyrannisierte, weil sie besonders meine Angst um sie ausgenutzt hat, wie ich nach einem halben Jahr, in dem sie immer noch nur im Bett lag und sich bedienen lies und nichts für sich tat, was die Ärzte ihr rieten. (Ich baute mir zu der Zeit gerade eine neue Beziehung auf, in der ich noch heute glücklich lebe). Am Anfang machte ich ihr Spiel mit, aber jetzt, nach über zwei Jahren habe ich einfach genug von meiner Mutter. Ich kann nicht mehr schlafen, der ständige Driss mit Ihr fängt an, meine Beziehung zu belasten. Meine Schwester hat vor ein-einhalb Jahren den Kontakt zu meiner Mutter völlig abgebrochen, sie wurde selber unter der Last der Launen meiner Mutter krank, aber sie ließ auch mich im Stich mit meiner Mutter. Ich habe auch keinen Kontakt mehr zu meiner Schwester, weil sie mir alles aufgebürdet hat.
Meine Mutter ist von meinem Vater bodenlos verwöhnt worden seit sie mit 49 Jahre in Frührente gegangen ist, mein Vater tat alles für sie und seit seinem Tod verlangt sie das auch von mir. Sie erhebt sich höchst selten mal aus dem Bett auf das Sofa, und verlangt, daß ich und mein Lebensgefährte ihr alles auf das Sofa bringen, seien es Einkäufe, Geld aus dem Automaten, alles eben, wofür sie von Sofa aufstehen müßte. Meine Mutter hat schlimme Rückenprobleme, auf denen sie sich aber ausruht, sie kann nicht... Allerdings kann sie zu einem Brunch mitgehen, nicht aber einkaufen mit uns. Immer wieder häufen sich in den letzten Monaten die Streitigkeiten mit ihr, ich verlangte, daß sie was für sich tut, daß sie sich wenigstens Mühe gibt, wieder auf die Beine zu kommen, um wenigstens etwas! selber zu machen. Aber es passiert nichts. Neuerdings bekomme ich auch noch Vorwürfe von ihr, wenn ich nicht mehr bereit bin, die kleinen Dinge, die sie selber machen könnte, für sie zu erledigen. Mit meiner Mutter ist nicht zu reden, sie jammert dann nur, was sie als Kind alles für mich getan hat. (Was nicht allzuviel war, ich war ein Schlüsselkind und selbständig, meine Mutter tat nur das für mich, wofür sie nicht vom Sofa aufstehen mußte. Sie ist keine schlechte Mutter gewesen, sie hat sicher einiges falsch gemacht, von heute betrachtet, aber sie verlangt ewige Dankbarkeit, daß sie mich großgezogen hat. Im letzten Jahr häuften sich ihre KH-Aufenthalte, bei einem dachte man an Herzinfarkt und der Doc bestellte mich nachts her, er sähe schlimm aus. Wir fuhren sofort hin, aber es ging ihr da schon besser. Immer wieder versprach sie mir, ihren Lebenswandel zu ändern, was für sich zu tun, immer wieder passierte nichts. Nun ist es so, daß sie von mir verlangt, daß ich ihren Lebenswandel, (Bett, Sofa, Kochshows..) akzeptiere, nichts mehr dazu sage, aber ich soll sie weiterhin versorgen. Das Resultat ist, daß ich nur noch Vorwürfe bekomme, wenn es mir inzwischen ziemlich egal ist, wenn sie mit einer Erkältung flachliegt, oder wenn sie wieder jammert, daß es ihr nicht gutgeht. Wir haben ihr vor einem halben Jahr gesagt, daß wir nicht mehr nachts kommen, sie auch nicht mehr aus dem KH holen, umnebelt von Beruhigunsmitteln, daß sie den 112-Knopf wohl noch finden kann, wenn sie uns anrufen kann.
Die derzeitige Situtation ist die, daß ich einfach nicht mehr die Kraft habe, diese Tyrannei auszuhalten, ich mag aber aus Gewissensgründen auch nicht den Kontakt ganz abbrechen, wie meine Schwester. Zudem wohne ich gleich ein Haus weiter..
Habt Ihr einen Rat für mich, wie ich mich verhalten soll? Diese Sache raubt mir inzwischn meinen ganzen neugewonnen Lebensmut, den ich mit meinem Partner wieder habe, ich schlafe kaum noch, Lache wenig.
Danke für`s Lesen, wenn Ihr soweit gekommen seit.