Ich habe eine 14-jährige Tochter. Sie ist eigentlich ein liebes Mädchen, so mit ihren Phasen der Pubertierenden. Ich versuche ihr in der Zeit viel beizustehen. Sie ist selbstbewusst und offen, auch sehr empfindlich. Sie hat viele Freunde, trifft sich gerne mit ihnen. Manchmal am WE darf sie bei ihren Freundinnen übernachten oder sie bei uns. Manchmal darf sie zu den Homeparties , wo Jungs und Mädels sind (obwohl ich es ihr immer schweren Herzens erlaube). Sie erzählt mir schon einiges, alles will ich auch nicht wissen. Vor einigen Monaten hat sie einen Jungen (er 16) kennengelernt und sich in ihn verliebt. Sie war überglücklich. Der Junge ist nett und mir hat er auch gefallen. Früher sagte mir meine Tochter, dass sie in ihrem Leben vieles ausprobieren möchte, ich habe es akzeptiert, ich war selber jung. Ich sagte ihr immer: ausprobieren ja, aber den Kopf dabei nicht verlieren, vernünftig bleiben. Dann sagte sie mir, dass sie auch bald sex mit ihrem Freund haben will. Ich war schockiert, habe ihr nicht gezeigt. Ich sagte dass ich es zu früh finde, zuerst muss sie sicher in der Beziehung sein, dass er der richtige ist. Die Beziehung schien gut zu laufen, meine Tochter war glücklich. Ich habe mit ihr viele Aufklärungsgespräche geführt. Irgendwann kam sie nach hause, sie leuchtete vor Glück. Sie erzählte mir, dass sie mit ihrem Freund geschlafen hat und es war so toll. Ich war nicht begeistert, habe ihr auch gesagt, aber musste die Tatsache schlucken. Die Beziehung dauerte drei Monate, er machte auf einmal Schluss mit Erklärung, er hat ein anderes Mädchen getroffen und möchte meine Tochter nicht hintergehen. Meine Tochter war am Boden zerstört. Sie weinte mehrere Tage, ich stand ihr bei, wie ich konnte. Nach paar Wochen hat sie sich äußerlich beruhigt, aber im Inneren wurde sie auf diesen Jungen so wütend. Sie fing an mit anderen Jungs zu flirten. Wollte ihren ExFreund eifersüchtig machen. Sie blieben noch im Kontakt, aber sie hat mit ihm sehr rumgezickt. Ich sah, dass meine Tochter mit sich selbst kämpfte. Sie war sehr enttäuscht, aber versicherte dass sie über den Jungen hinweg war, er interessierte sie nicht mehr. Aber ich denke so war es nicht, sie hat immer noch gelitten. Sie hatte eine neue Einstellung: so viele Parties wie möglich und mit so vielen jungs zu flirten wie möglich. Ich bekam Angst, dass meine Tochter abrutschen konnte, aber dass es so schnell passieren konnte.
Bei einer Silvester Party bei uns zu Hause (wir haben unserer Tochter erlaubt mit ihren Freunden zu hause Party zu feiern, wir selber waren woanders, aber nicht weit und kamen ab und zu nach hause vorbei) hat meine Tochter unglaubliche getan. Sie hat an dem Abend mit zwei Jungs geschlafen und den beiden und noch einem Jungen geblasen , und Alkohol war da auch im Spiel. Das hat uns nachher unser Sohn erzählt, er war dabei und hat alles mitgekriegt. Wir ( mein Mann und ich) haben unsere Tochter zur Rede gestellt , sie hat alles zugegeben. Sie selber war so von sich selbst enttäuscht, ihr war sehr peinlich, sie ekelte vor sich selbst , weinte tagelang, hatte Suiziedgedanken. Ich war schockiert, enttäuscht von der Tochter zugleich hatte Angst um sie. Ich verbiete ihr zu Parties zu gehen, aber wie scheint sie will dass nicht mehr. Sie sagte in ihrem Kopf hat sich alles umgedreht, sie will von den Jungs und feiern nichts mehr wissen. ( wie lange aber?). Zu hause herrscht eine bedruckende Stimmung, ich komme irgendwie mit der Situation nicht klar., das muss ich alles noch verarbeiten. Ich versuche mit meiner Tochter viel zu reden, Sie sagte dass sie auf einmal über ihre frühere Beziehung hinweg ist, die Rachegefühle sind weg und sie ist jetzt nur mit dieser neuen Situation beschäftigt, wie geht es weiter. Jetzt sitzt meine Tochter zu hause, denkt viel nach, versucht mit der Situation klar zu werden. Sie beteuert, die Einstellung zu Leben und ihren Verhalten zu sex und Jungs verändert zu haben. Es tut so weh zu wissen, dass meine Tochter mit 14 solche erfahrungen gemacht hat. Ich überlege, wo habe ich bei der Erziehung meiner Tochter versagt. War ich in einigen Situationen nicht konsequent genug?