Hallo alle zusammen,
langsam weiß ich echt nicht mehr weiter, deswegen suche ich jetzt mal Rat bei euch.
Mein Freund und ich sind jetzt seit fünf Jahren zusammen. Bevor wir zusammen waren, waren wir schon befreundet, und so lange hatte ich eine sehr gute Beziehung zu seinen Eltern. Mit dem Tag, als wir zusammen waren, fing das Drama dann an...
Sie hat sich früher für ihre Kinder nicht interessiert. Mein Freund hat sich mit über 20 noch eine Zahnspange verpassen lassen (die wirklich dringend erforderlich war), weil seine werten Eltern es einfach versäumt haben sich darum zu kümmern. Jedoch seitdem ich mit ihm zusammen bin, werden wieder komische Kosenamen vergeben etc. Ich fühle mich zu alt und es ist mir zu albern, dass meine Schwiegermutter eifersüchtig auf mich ist, deswegen habe ich das alles zu Beginn ignoriert. Auch dass sie ständig alles besser wusste und sich überall einmischen musste konnte ich verkraften. Es gab hin und wieder kleinere Auseinandersetzungen, aber insgesamt nichts ernstes....
Im Herbst 2010 zogen wir in unser Haus, welches meine Eltern gekauft und an uns vermietet haben. Meine Schwiegereltern taten beim Umzug keinen Handschlag und redeten alles mies...geschweige denn dass wir Brot und Salz oder einen Strauß Blumen zum Einzug geschenkt bekommen hätten. Nichts dergleichen war zu erwarten.
Im Dezember 2010 erkrankte meine Mutter schwer an Darmkrebs. Ich hatte fortan 1,5 Haushalte zu führen, meinen eigenen und den meiner Mutter, in dem auch noch meine behinderte Schwester und mein minderjähriger Bruder wohnen. Wir fuhren zu meinen Schwiegereltern, ich saß weinend am Esstisch und erzählte ihnen davon. Der Kommentar meiner Schwiegermutter: "Ich will dir ja jetzt nicht den Spaß (welchen Spaß zur Hölle?) nehmen, aber mein Bruder war auch ganz schnell tot". Vielen Dank, genau das wollte ich hören...
Im Juni 2011 ging es meiner Mama dann zum Glück besser. Bis zu diesem Tage erfolgte keine Nachfrage oder Interesse nach mir, ihr, meiner Familie oder was sonst damit zusammen hing...es war schlicht und ergreifend unwichtig für sie.
Im Juni 2011 trennte sich mein Schwiegervater und pendelt seitdem zwischen Hamburg, wo seine Neue wohnt, und NRW hin und her. Sie fiel natürlich in ein tiefes Loch und wollte gerne von ihren Kindern aufgefangen werden, was diese natürlich nicht leisten konnten...dementsprechend katastrophal verliefen auch die nächsten Familienfeiern. An Heiligabend saßen sie im "trauten Familienkreis" zusammen...so viel dazu.
Sie kann sich auch einfach nichts merken. Fahren wir eine Woche nach Norderney, fragt sie anschließend, wie es auf Sylt war....sie fragt nach Ergebnissen von Klausuren, die mein Freund erst in zwei Wochen schreibt, etc...mein Freund sagt, dies war immer so und es stört ihn schon gar nicht mehr (ob ich das glauben soll?).
Wir haben vor drei Monaten bereits ein "Krisengespräch" mit ihr geführt, wo ich all die oben genannten Punkte genannt habe, und darauf kamen so Äußerungen wie "sie lehnt mich nicht ab" (aber leiden kann sie mich auch nicht) und ich wäre "intolerant, nur weil bei ihnen nicht alles so wäre wie bei mir". Ich komme nun mal aus einer intakten Familie, die ich aber ganz sicher auch nicht heilig sprechen möchte. Probleme gibt es immer und überall, aber ich kann mich auf meine Eltern eben immer und zu jeder Zeit verlassen, und sie sich auch auf mich...
Nun haben wir am vergangenen Donnerstag, der ein Feiertag war, mit ihr und dem jüngeren Bruder meines Freundes einen Ausflug in einen nahe gelegenen Park gemacht. Den Parkeintritt in Höhe von 4,00 konnte oder wollte sie für uns nicht zahlen, jedenfalls hat sie uns an der Kasse stehen lassen. Dann erzählte sie von ihrer Freundin, die an der Ostsee wohnt und nun schwer an Darmkrebs erkrankt ist....natürlich war sie voller Verständnis und wie schrecklich dass doch jetzt auch für die beiden Töchter sein müsste....ach neee....
Zu guter Letzt redete sie dann noch die neue stelle und das zukünftige Gehalt meines Freundes mies, wobei er für einen Berufsanfänger nach dem Studium ein kleines "Vermögen" verdienen wird. Sie hatte hier kein Wort der Anerkennung oder des Lobes für ihren eigenen "Mausebär" übrig...
Langer Rede, kurzer Sinn, ich bin einfach nur entnervt und fühle mich vereimert. Ich zwinge niemanden mich zu mögen, aber ist ein wenig Sensibilität und Toleranz wirklich zu viel verlangt? Ich finde es unmöglich, wie sie sich uns gegenüber verhält. Natürlich tut sie mir leid, aber andere Frauen werden auch von ihren Männern verlassen, und sie hat sicher ihren Teil dazu beigetragen...
Tut mir leid, dass es so lang geworden ist, aber ich musste es mir mal eben von der Seele schreiben. Irgendwann die Woche werden wir wieder zu ihr fahren und ich werde dann meinen Unmut auch noch mal zum Ausdruck bringen...helfen wird es vermutlich wie immer nichts...
Danke fürs Lesen und vielleicht hat ja jemand eigene Erfahrungen oder Tipps für mich ;)