Liebe Gofemin-Forum
Es ist der erste Beitrag den ich hier verfasse, Traurigkeit und Nicht-wissen-was-tun treiben mich dazu. Ich bin verzweifelt. Es wäre schön von Euch Ratschläge und Erfahrungen zu bekommen. Ich versuche Euch kurz mal meine Ausgangslage zu schildern:
- Bin jetzt 41 und seit anderthalb Jahren und auch zum ersten Mal verheiratet - eine Traumliebe beiderseits, deswegen aber auch stets sehr emotional und gefühlsgeladen.
- Mein Mann hat einen jetzt 8,5 jährigen Sohn, der bei der Mutter lebt.
- Wir leben in Frankreich, der Sohn hat VIER Monate Ferien pro Jahr (bis heute dachte ich nur drei, aber ich habe alle Tage ohne jegliche Feiertage gezählt), diese vier Monate verbringt er bei uns
- Das heisst nonstop, er geht während vier Monaten nicht zur Schule, mein Mann und ich gehen nicht in die Ferien, da ich fast das ganze Geld verdiene (verdienen muss, dies ist eine andere Geschichte). Wir leben bescheiden, aber schön auf dem Land mit eigenen Pferden, also doch sehr gut :)
- Der Sohn war von Anfang an hyperaktiv, anfangs verstand ich dieses "Aufmerksamkeitssysndrom" noch, dachte er muss sich an uns gewöhnen, will seinen Papa auch für sich alleine haben usw. Das zieht sich aber nun seit bald zwei Jahren ohne Ende hin. Sein Sohn mag mich sehr, inzwischen habe ich ihn auch etwas "erzogen", sodass es eigentlich mit dem Zusammensein wunderbar klappen könnte.
Nur: Er kann sich bis heute nicht mehr als eine Viertelstunde beschäftigen (das ist ein Rekord), wenn mein Mann zu mir kommt, kommt er dazwischen, umgekehrt auch bei mir. Dasselbe passiert aber auch, wenn andere Leute zu uns kommen, zu denen er keine Bindung hat. Oder er macht Lärm. Dasselbe passiert auch bei anderen Kindern. Letztes Jahr hatte ich in den Sommerferien Kinder eingeladen, die Kinder, die ihn kannten, haben sein Verhalten immer mal wieder abgelehnt. Es ist schwierig zu beschreiben, aber ich erlaube mir zu sagen, dass er mich HEUTE nur noch NERVT.Das ich mir wünsche, dass er überhaupt nicht mehr mein Haus betritt. Soweit bin ich nun, weil ich es nicht mehr aushalte.
Mein Mann sieht das Problem und gibt sich auch Mühe, aber es ändert sich nicht wirklich etwas. Ich habe inzwischen feste Schlafzeiten, Zeit zum Spielen, Zeit auch nur mit meinem Mann kurz am Abend etwas organisiert, aber ich kann nicht mehr umswitchen zu der Beziehung, die wir sonst haben:
- Eine höchst tiefe, romantische, auch leidenschaftliche Beziehung
- Eine Liebe, die extrem aber das schönste Geschenk unseres Lebens ist
- Wir machen fast alles zusammen (ein ander sagt: langweilig), sind glücklich dabei, leben fast ein wenig in Symbiose
- das heisst: 8 Monate im Jahr eine extreme Liebesziehung, vier Monate im Jahr das andere Extrem
Ich habe mich zuerst gefragt, nervt mich sein Sohn deswegen, weil ich nicht die Beziehung haben kann, die wir eigentlich haben. Ich sage klar nein, ich halte einfach kein Kind mehr aus, dass kaum stillsitzen kann, dass krankhaft überall immer im Mittelpunkt stehen will,das mich nur noch nervös macht, weil es ständig um einen herumbandelt. Wenn man es bittet, das Gespräch nicht zu unterbrechenm, wurstelt es zwei Meter hinter dir herum und macht Lärm.Ich beginne das Kind, dass ich wirklich lieben wollte, langsam zu hassen. Ich habe mit ihm zusammengespielt etc. , aber ich halte es heute nicht mehr aus.,
Diese Sommerferien habe ich ihm drei Wochen tagsüber ein Camp mit anderen Kindern ermöglicht, wir sahen uns morgens und abends. Alles ging gut. Nun warten weitere vier Wochen auf mich, wo er wieder nur zuhause ist. Von morgens um 7 Uhr bis abends um 9 Uhr.Und alle sechs Wochen geht dass dann mit zwei Ferienwochen oder mehr weiter.
Zur Info: wir haben einen Pferdehof, ich arbeite nur vier morgen in einem Büro zusätzlich, kann also nicht tagsüber wegflüchten.
Ich habe meinem Mann gesagt, dass ich es nicht mehr so aushalte. Ich riskiere ihn zu verlieren, weil sich wohl niemand gegen seinen Sohn stellt und auch nicht sollte.
Eine Wochenendlösung könnren wir nicht finden, dass sein Sohn drei Stunden Autofahrt von uns bei der Mutter lebt.
Habt Ihr eine Idee? Ich bin verzweifelt. Ich bin äussert stark und lebenstüchtig, aber ich bin daran keine Energie mehr zu habenm, zumal ich auch sonst das ganze Leben meines Mannes ziemlich manage (er ist leider nicht zum arbeiten geboren, leider , das kommt manchmal noch hinzu, einfach dass ihr wisst, dass ich schon einer Doppelbelastung trotz glücklicher Liebe ausgesetzt bin).
Ich freue mich über alle Ideen, Ratschläge! Danke!