Lass sie gehen
Liebe Mamelick
Meiner Vorrednerin möchte ich zustimmen, du kannst schwer loslassen. Tja, das ist leicht gesagt und du selbst weißt es ja längst, dass deine Tochter mit 18 kein kleines Mädchen mehr ist. Es würde dir auch alles leichter fallen, wenn sie nicht die Behinderung hätte.
Ich finde den Vorschlag mit Probeferien gut, das wäre nicht nur für sie, in erster Linie für dich ein sinnvolles Ausprobieren.
Was hältst du von der Regelung, dass sie solange nicht anruft, solange es ihr gut geht?
Sollte es ihr aber in irgendeiner Weise mulmig werden - sofort den Hörer in die Hand.
Meine Kinder sind beide ausgezogen, und ich auch, wir sind in alle Winde verstreut. Diese Telefonregelung gilt bei uns.
Kannst du dir vorstellen, dass ich wochenlang nichts, aber auch gar nichts von meinen beiden gehört habe? Ich sagte mir immer, dann wird es ihnen gut gehen. So ist es auch.
Nun ist meine Tochter für ein halbes Jahr in Wien, sie ist nur vier Jahre älter als deine Tochter. Es war sehr schwierig für sie und da hingen wir ständig am Telefon. Da machte es auch nichts, dass meine Tel.Kosten in schwindelerregende Höhe schnellte.
Nun hat sie es gepackt, ich schaue auf das stille Telefon und frage mich, was wohl los ist. Ach ja, ich weiß doch was los ist, es geht ihr hervorragend. Ich muss nicht wissen WIE hervorragend, es reicht mir, dass ich weiß, es ist alles paletti.
Das würde dir sicher auch genügen, oder?
Das innige Verhältnis zu meinen Kindern hat sich intensiviert, seit wir auseinander sind. Ich erlebe jetzt, dass sie zuerst zu mir kommen, wenn sie nicht weiter wissen.
Ist das nicht eigentlich schon alles, was du willst?
Verzauberin grüßt
Übrigens: Wenn du dich bei einer 18jährigen Tochter wie eine Rabenmutter fühlst, passt es.