Guten Tag alle zusammen!
Ich weiß nicht recht, ob ich in diesem Forum richtig bin, hoffe aber trotzdem, dass ich an paar Ansprechpartner finde.
Ich bin eine Frühchenmutter, mein Sohn ist schon erwachsen, trotzdem habe ich aber heute noch Sorgen um ihn.
Er ist in der 26. Ssw zur Welt gekommen, lag monatelang im Kubator, dazu musste man ihn künstlich mit Sauerstoff versorgen, da bei Frühgeborenen in der Regel die Lunge noch nicht richtig entwickelt ist. Dabei haben besonders die Augen enormen Schaden mitgenommen (Netzhautüberwuchung), so dass er im ersten Monat operiert werden musste. Ein Auge konnte leider nicht verheilen, mit diesem sieht er so gut wie nichts mehr.
Neben diesen Problemen erlitt er damals auch häufig Krampfanfälle und musste von daher auch viele Medikamente einnehmen. Das war keine einfache Zeit.
Wenn man ihn heute betrachtet erkennt man äußerlich überhaupt nicht, dass er Probleme hatte, lässt man sein leicht schielendes Auge außer Betracht . Körperlich hat er sich sehr gut weiter entwickelt, er ist kräftig und fit. Wir haben dafür auch ziemlich viele Therapien durchlaufen, und ihn viel mit Sport beschäftigt etc. .
Zwar tragen seine Augen noch die Folgen von damals (er sieht schlecht), aber er selbst kommt damit bestens zurecht.
Meine eigentliche Sorge gilt seinem Verhalten.
Er war schon immer sehr unkonzentriert, hat Verständnis und Lernprobleme. Zudem kann er nicht ruhig sitzen und ist sehr hibbelig
Manchmal wird er ganz plötzlich aggressiv, sprich er wird lauter oder seine Bewegungen werden hektischer.
Er klagt zudem sehr oft über Kopfschmerzen und Magenschmerzen.
Eigentlich ist er sehr redegewandt, trotzdem: er ist sehr verschlossen und zurückgezogen. Kontakte knüpft er nicht gerne. Seitdem er klein ist redet er mit niemandem über seine Probleme. Er kritisiert sich immer selbst, sobald aber jemand, ganz egal wer, versucht mit ihm zu sprechen blockt er ab, wechselt das Thema, oder gibt keine Reaktion. Psychologen haben über die Jahre auch nicht viel weitergeholfen. Ich sehe, dass es ihm nicht gut geht, kann aber nichts dagegen tun. Gegen seine Aggressivität und Hyperaktivität, haben wir schon oft versucht ihn wieder zum Sport zu überreden, er lässt sich aber nicht dazu bewegen aus dem Haus zu gehen. Im Gegenteil er ist die meiste Zeit in seinem Zimmer und beschäftig sich mit seinem Computer ( Er hört und komponiert Musik). Selbst wenn wir ihn aus seinem Zimmer mal rauskriegen, will er nichts anderes als wieder zurück in seine vier Wände.
Ich bin verzweifelt. Natürlich ist er alt genug, um auf sich selbst zu achten, jedoch sehen wir keinen Fortschritt in ihm. Ich habe enorme Angst um seine Zukunft. Diese Probleme haben die Folge, dass er nicht arbeiten kann. Mit der Lernschwäche haben wir uns in der Schule so weit durchgeschlagen, dass er seine Fachhochschulreife bekommen hat, aber in der Arbeitswelt kommen wir nicht weiter. Wir sind am Ende unserer Kräfte...
Meine Frage an euch: Gib es vielleicht Mütter, die sich in einer ähnlichen Situation befinden? Hat irgendjemand Ratschläge für mich oder weiß, wie ich meinem Sohn noch weiterhelfen könnte?