Hallo,
ich bin mit meinem Latein am Ende.
Mein Sohn ist seit 4 Monaten im KiGa und es gibt permanent Nachgesprächen, weil wieder etwas vorgefallen ist.
Kurze Vorgechichte (ich schreibe hier Stichpunkte, sonst wird viel zu lang):
Trennung von Vater mit 8Monaten, Umzug zu meiner Familie zurück, wieder Arbeit angefangen mit einem guten Jahr- bis heute 25Stunden-Job.
Seit einem Jahr wieder neuer Partner, der fast immer bei uns ist. Mein Kind er lieben sich sehr! Kindesvater kümmert sich kaum, kommt alle 3 Monate mal vorbei. Vater selbst war ADHS und ist selbst keine stabile Persönlichkeit.
Zu mir: ich komme aus einem sehr guten Elternhaus, habe 2 jüngere, erwachsene Geschwister. Sehr große, herzliche und erfolgreiche Familia, legen viel Wert auf Zusammengehörigkeit, Liebe, Miteinander, großer Freundeskreis, alle sehr offen, intelligent und erfolgreich im Leben (nicht finanziell gemeint!)
Kurz über mein Kind:
sehr intelligent (macht Spiele ab 4 Jahre ohne vorher erklärt zu bekommen)
sehr offen, hat nie gefremdelt,
sehr liebenswürdig, leidet mit einem, freut sich mit anderen,
kann sehr ruhig und konzentriert sein, ausgeglichen und verständnisvoll. Tröstet andere im KiGa, wenn sie morgens weinen, weil sie nicht da bleiben wollen, kümmert sich um andere, sehr weit in der Sprache und im Wissen.
Motorisch normal, kein Draufgänger, sehr lebendig und oft auch stur.
an schlechten Tagen ist er:
aggresiv, laut, zerstört Spielsachen, haut uns beißt Kinder sehr stark! Hört trotz Strafe (aus der Gruppe nehmen, aus Stuhlkreis nehmen, darf nicht mit zur Turnstunde) im KiGa nicht auf, provoziert Erwachsene, schlägt wahrlos um sich, weiß nicht wohin mit seiner Wut. Spielt nicht sinnvoll mit anderen Kindern, sondern stichelt andere an, Blödsinn zu machen (Ausdrücke sagen, raufen, Spielsachen zu werfen) oder lässt sich von größeren anstecken, Blödsinn zu tun.
Seit ca. 1 Monat ist es sehr extrem, sodass ich tägliche Nachbesprechungen im KiGa habe, was alles passiert ist.
Neulich hat er ein Mädchen so gebissen, dass sie mit ihrer Mutter zum Arzt gegangen ist.
Es passiert meißtens dann, wenn er gerade nichts zu tun hat oder gerade nicht gefördert wird, indem die Kinder eine Aufgabe erteilt bekommen, die Sie alleine oder gemeinsam erldigen sollen. Sobald sich die Kinder zum Händewaschen anstellen sollen, flippt er aus, weil er nicht still stehen kann und macht irgendeinen Mist und fängt das beißen an.
Es passiert meißt im Affeckt heraus und es tut ihm auch danach schrecklich leid und entschuldigt sich meißtens gleich. Oft habe ich das Gefühl, er kann sich in dem Moment nicht anders ausdrücken, und reagiert dann so mit hauen und beißen. Wenn ihm ein Spielzeug abgenommen wird, rastet er völlig aus und wird wild und haut. Oft ist er schnell aus der Ruhe zu bringen und schmeißt sich dann am Boden.
Er ist dann wie ausgewechselt, mal Engel, mal Teufel!
Die Erzieherinnen sind sehr nett und drauf bedacht, dass er nicht immer der Blöde Junge bei anderen Kindern ist und sprechen sich mit mir täglich ab.
Letzte Woche war er super brav und es gab keinen einzigen Vorfall, wurde gelobt und hat es sämtlichen Eltern stolz erzählt. Er bekommt nach so eine tollen Woche entweder ein Eis oder wir gehen Pizza essen, was vorher mit ihm besprochen wurde. Er ärgert sich selbst, wenn er sich nicht dran gehalten hat und weiß auch, dass es dann keine Belohnung gibt.
Ich habe noch keine Variante herausgefunden, die bei ihm wirklich zieht, weil er keine Dinge besitzt, die für Ihn wichtig sind, außer sein Kuscheltier.
In der Woche, als es so sehr schlimm, mit dem Mädchen, hat er auch ins Bett gepieselt, hatte einen "Leckmund" und war sehr nervös. Ich habe mit meiner gesamten Famiele gesprochen, was es sein könnte, alle ratlos. Auch im KiGa war kein großer Vorfall. Von heut auf morgen war er wieder sehr liebevoll zu allen Kindern. Er hat Freunde, die Ihn wirklich mögen und die beißt er kaum. Ich habe sämtliche Konsequenzen ausprobiert, von bestrafen, schimpfen, ignorieren, loben(wenn er brav war). Er ist zu Hause oft bockig und unausgeglichen, aber dann auch wieder ganz brav und möchte beim Kochen, Staubsaugen, etc. mithelfen, war er immer darf. Solange er gefordert wird, ist er das brävste Kind.
Ich war diese Woche bei einem Psychologen, um mir einen Rat zu holen, was ich machen soll. Ich war einfach fassungslos über seine Ratschläge. Ich solle mein Kind absolut autoritär erziehen, es beim kleinsten Widerstand oder Widerspruch bestrafen. Ihn nach einem "Beiß-Tag" für den Rest des Tages in sein Zimmer sperren, darf nur für Toilette und Essen raus. Ich soll mit meinem Kind nicht diskutieren, soll kein Bitte sagen und ihm nicht beim Aufräumen helfen, wenn er sein Zimmer aufräumen soll...
Dass ich der Chef im Haus bin und das meinem Sohn zu verstehen geben soll, weiß ich selbst. Ich bin dennoch für eine Erziehung, in der kein Schlagen oder Willenbrechung oder Unterdrücken an der Tagesordnung liegt.
Ich bin eine liebevolle Mutter, die zwar oft von der Arbeit gestresst ist, sich aber auch am We teit nimmt, mit Ihrem Kind schöne Dinge zu erleben.
Ich akzeptiere viel und glaub nciht, dass mein Kind verhltensgestört ist. Aber was ich nicht akzeptieren kann, ist Beißen. Habt Ihr einen Rat für mich und mein Teufelchen?
Danke schon jetzt...