Hallo zusammen.
Ich bin nun seit 7 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir wohnen auch von Anfang an zusammen. Nach 3 Monaten durfte ich auch die Tochter meines Freundes sehen. Zu Anfang war ich sehr traurig, dass ich sie nicht sehen durfte - heute war es schon nach 3 Monaten eigentlich zu früh. Denn wir hatten bis heute keine Möglichkeit - uns mal so richtig - ohne Verpflichtungen kennen zu lernen. Immer war/ist seine Tochter da, obwohl sie nur alle 2 Wochen übers Wochenende kommt, gibt es kein anderes Thema mehr. Häufig auch von mir selbst, da die Erziehung der Mutter und von meinem Freund sehr zu wünschen übrig lässt. Ihre Mutter kümmert sich nicht genug, er kümmert sich, wie ich finde, zu viel. Ständig telefoniert er mit ihr. Dann immer die Sätze...ich vermisse dich auch....freu mich schon, wenn ich dich wieder sehe....hab dich auch lieb....etc. Ist im ersten Moment nicht so dramatisch, aber wenn ich mich dabei fühle, als wenn er nur glücklich ist, wenn seine Tochter bei ihm ist....ist es doch sehr schlimm mitzuerleben. Es fängt schon damit an, dass er Feiertage wie Geburtstag, Ostern, Nikolaus, Weihnachten, Valentinstag etc. mir keine Geschenke machen will. Ich aber schon. Er will es nicht, weil er eine Tochter hat und es ihm reicht ihr eine Freude zu machen....ich habe aber keine Tochter....somit ist er für mich die nr. 1 in meinem Leben. Das kann er nicht verstehen. Versteht ihr, wir hatten keine Möglichkeit diese Vorstufe von Kennenlernen bis hin zur Kinderplanung zu nutzen, da die kleine immer da war. Wir sind zusammengekommen und sie war dann sehr schnell alle 2 Wochen einfach da. Zu Anfang war es super schwer, da ich für ihn wie Luft war, wenn sie da war. Ich konnte da sein, oder auch nicht - es hat keinen Unterschied gemacht. Ausser dass er es gefordert hat, dass ich da war wenn seine tochter kam. Ich habe ihm diesen Gefallen getan, obwohl es für mich wie die Hölle auf Erden war. Da schon war es kaum für mich auszuhalten. Heute hat sich dahingehend etwas geändert, dass er mich schon sieht wenn sie da ist, dennoch ist es auch nach 7 Jahren immer noch so, dass Sie 24 h am Tag betreut werden will, inzwischen ist sie allerdings schon 10 Jahre alt. Sie kann sich nicht alleine Bettfertig machen, alleine Waschen nur mit vorheriger Ansage unsererseits. Wenn sie morgens aufwacht, kommt sie ohne ankopfen ins Schlafzimmer und fragt, was kann ich machen. Das nervt - sie ist doch inzwischen alt genug um sich für 1 - 2 stunden alleine zu beschäftigen oder etwa nicht. Sie benutzt alles ohne zu fragen. Reisst alle Verpackungen auf um den Inhalt anzugucken oder zu benutzen. Obwohl sie viele sachen definitiv nicht braucht. Mein Freund sagt, was uns gehört gehört auch ihr - ich sehe das anders. Denn diese Sachen habe ich mir gekauft. Und zumindest fragen kann sie doch, oder? Ich habe zur Zeit so einen Hass auf die Kleine, dass ich kurz vor der Entscheidung stehe, mich von meinem Freund zu trennen. Mein Freund und ich haben uns schon so oft über seine Tochter gestritten, dass sie inzwischen ein Reizthema bei uns ist. Ganz oft sagt mein Freund zu mir, dass er mit seiner Ex reden will, dass wir sie ganz zu uns nehmen, aber er tut es einfach nicht. Wenn sie bei uns wäre könnten wir viel mehr auf sie einwirken. Ich denke, dass uns es besser tun würde, da sich sein Verhalten der kleinen gegenüber auch mit der Zeit normalisieren würde. Inzwischen frage ich mich, ob er sie wirklich hier haben will. Sagen, dass man jemand gern für immer bei sich hätte, kann man ja immer schnell - umsetzen allerdings ist schwieriger. Zur Zeit bin ich diejenige, die sich mit seiner Tochter hinsetzt und versucht, Defizite aus der Welt zu räumen. Wir vereinbaren gemeinsam auf eine Sache zu achten, die die kleine lernen soll. Aber wer achtet am Ende darauf und spricht sie an...ICH...dann bin Ich bin die böse Stiefmutter - er der tolle Papi. Er und seine Ex haben gemeinsam eine Sache beschlossen dass sie etwas nicht bekommt, sie bekommt es trotzdem von ihr - er sagt nichts dazu. Lässt es einfach weiterlaufen. Er ist so extrem inkonsequent, dass ich bald wahnsinnig werde. Ich weiss einfach nicht mehr weiter. Ich kann seine Tochter einfach nicht mehr um mich haben. Sie kann ja eigentlich gar nichts dafür, aber es ist sehr schwer für mich, zur Zeit unmöglich, dass nicht an sie auszulassen. Wenn sie hier ist - verhalte ich mich ihr gegenüber normal - aber ich kann sie einfach nicht liebhaben. Sie ist so anstrengend und mein Freund spielt dabei eine sehr grosse Rolle - weil er mitspielt. Sie ist auch sehr vewöhnt. Er hat halt ein sehr schlechtes Gewissen - Scheidungskind - etc. Aber das ist doch auf Dauer keine Lösung. Sie ruft er macht. Er macht alles für sie, was auch dazu führt, dass sie auch mit 10 Jahren noch so unselbständig ist. Schuhe zubinden, alleine Duschen, Brötchen holen, alleine anziehen - alles nicht zu schaffen für sie. ABER: Nintendo DS spielen, Fernsehen gucken, Computer spielen das kann sie. Es gibt doch wichtigeres als Computerspiele oder. Wenn man Kinder hat, hat man doch auch die Verantwortung diese auf die Welt vorzubereiten und das geht nicht so wie ihre Eltern es versuchen. Wenn ich etwas gegen diese Erziehung sage, dann heisst es nur, woher will ich denn wissen, dass mein Erziehungsstil die Richtige ist. Dennoch hat er inzwischen zugegeben, dass seine Methode in die falsche Richtung läuft. Wenn zumindest seine Ex, bei der die Kleine lebt die Erziehung gut durchziehen würde, wäre es dann alle 2 Wochen gar nicht so schlimm. Nur so hat sie zu hause shon keine Erziehung und erlebt hier dann auch keine. Ich alleine kann nur gegen Windmühlen ankämpfen, was ich bislang auch getan habe. Nur habe ich schon so viel Energie in siene Tochter gesteckt und habe bislang nur Tritte dafür geerntet. Wer bin ich denn, dass muss ich doch gar nicht machen, oder?! Wo ist denn die Grenze. Ich glaube die habe ich bereits extrem überschritten. Es ist unheimlich schwer für mich - es ist schon so viel passiert - darüber könnte ich schon einen Roman schreiben. Zu Anfang unserer Beziehung hat mein Freund immer mir die Schuld gegeben, in dem er immer gesagt hat, du bist eifersüchtig, du stellst dich an, du übertreibst. Inzwischen sehen ich das anders - ich kann nunmal nichts für meine Gefühle. Er hat sie sich anzuhören und wir müssen gemeinsam einen Weg finden. Es ist zwar nicht schön, dennoch bin ich froh, dass es nicht nur mir so geht, denn wie ich hier und im Netz lesen kann, geht es vielen Frauen so wie mir. Schliesslich können wir ja nicht alle spinnen, oder?
Ich würde mich über Antworten freuen. Übertreibe ich, oder sind meine Gefühle normal?
Danke euch
pringel