Hallo zusammen,
ich habe jetzt mehrer Beiträge über das Thema "Patchwork" gelesen und mich einfach mal angemeldet, um mal was loszulassen :cry:
Ich bin 27 Jahre alt und habe vor einem halben Jahr meinen jetzigen Partner (41 Jahre) kennengelernt. Er hat schon ein großes Päckchen hinter sich. 2 Scheidungen und 3 Kinder. Ich hingegen habe nur eine langjährige Beziehung vorne drangehabt, ohne Scheidung, ohne Kinder.
Dementsprechend wurde ich auch gefühlsmäßig und nervenmäßig überstrapaziert, als ich die Kinder dann kennenlernte. :shock:
Er ist ein wunderbarer Mann und die 2. Ehe hätte es, wenn die kleine Tochter nicht durch ein Unfall gekommen wäre, sehr wahrscheinlich nicht gegeben. Versucht-gescheitert.
Die Kinder aus 1. Ehe sind 15 und 17. Aus 2. Ehe 6 Jahre. Die 15 jährige lebt bei ihrem Papa, die 17 jährige bei ihrer Mama (kommt selten) und die 6 jährige ist alle 2 Wochen bei ihm.
Ich habe die Kinder sehr schnell kennengelernt und dachte anfangs, das es klappen könnte. Ich mag sie und sie mich, die Kleine hat mich gut akzeptiert und ist auch sehr froh, wenn ich da bin (wir wohnen getrennt) und sie ins Bett bringe, mit ihr spiele, schmuse...wir haben auch schon feste Rituale zusammen für s Bett gehen oder frühstücken, wo ich miteingebunden bin.
Manchmal habe ich das Gefühl, alles ging zu schnell, aber wir waren uns beidel sicher, das wir es versuchen wollen, sonst hätte er die Kinder nicht "ins Spiel" gebracht.
Besonders die Kleine habe ich sehr in mein Herz geschlossen und ich opfere sehr viel Zeit in dieser Familie.
Doch die negativen Gefühlen lassen mich nicht los.
Die 15 jährige ist in der Pubertät und unerträglich im Moment. Manchmal habe ich das Gefühl, sie wäre froh, ich wäre nicht da. Sie spricht aber auch mit ihrem Vater nicht darüber und ich mag sie, jedoch fällt es mir schwer einen Draht zu finden. Ich will ihr Vertrauen gewinnen, aber ohne mich aufzudrängen. Das was kommt ist gut und wenn nichts kommt, bin ich oft frustiert und halte mich dann sehr zurück. Die
Kkleine ist auch sehr schwierig. Sie verkraftet die Scheidung (ist noch sehr frisch her) nicht und dann die Schule jetzt und auch wenn ich ihr vielleicht gut tue, die neue Partnerin von Papa...das alles ist zuviel für diese kleine Seele und dadurch ist sie sehr aggressiv und frech. Ich muss mir oft Gemeinheiten anhören von ihr, weil sie ihrer innere Wut dann rauslässt, aber sie ist auch im Moment zu ihrer Mutter genauso wie zum Vater..Ich bin dann oft soweit, das ich nach Hause fahre und erst mal tiiief Luft holen muss oder ja, auch mal weinen, weil ich das Gefühl habe, diesem Druck nicht gewachsen zu sein. Mein Freund steht sehr hinter mir, versucht viel von mir wegzuhalten und sagt immer, das ich mir nicht soviel Verantwortung aufbraten soll. Alles braucht Zeit.
Anfangs war ich sogar richtig eifersüchtig auf die kleine Maus, weil ich sah, wie wundervoll mein Partner mit ihr umgeht. Genauso wie ich es von meinem Papa gewünscht habe. Das ist doch bescheuert? Ich bin eigentlich ja total glücklich zu sehen, wie er zu den Kinder ist, denn ich will ja einen liebevollen Familienvater als Freund. Manchmal habe ich das Gefühl in Konkurrenz mit der mittleren zu stehen und weiß noch nicht einmal warum.
Wenn er viel Zeit mit irh verbringt oder alles tut, damit es ihr gut geht, bin ich eifersüchtig. Dabei möchte ich ja, das es ihr gut geht, es geht dann auch nicht um sie, sondern um mich. Habe dann das Gefühl, das seine Kinder ihm wichter sind, als ich.
Mich stören sehr viele Sachen und manchmal habe ich das Gefühl, egal wie sehr sich mein Partner anstrengt, das es mir gut geht und mich eingliedert, das es einfach "Familien-macken" gibt, an die ich mich gewöhne muss und sie nicht an meine.
Zudem mache ich mir große Gedanken, wie das in Zukunft alles weiter gehen soll. Wir haben beide schon gefühlsmäßig viel investiert für diese kurze Zeit, aber ich denke immer, haut das finanziell hin, Kinder machen ständig Sorgen und kann ich das schaffen, obwohl es nicht meine eigenen sind? Wieviel Toleranz kann man mitbringen?
Toleranz, das die Ex immer aktuell ist wegen der Kinder, Toleranz, das er ein Leben schon hatte, das ich noch haben will....
Wir leben in ständiger Organisation. Er fährt von A nach B und von B wieder nach A. Ist bei dem einen Kind alles i.O. fehlt dem anderen was. Ich als Partnerin komme da oft kurz, weil ich muss ja Veständnis haben, ich bin ja die Erwachsene....
Ich stehe ganz hinter der Aussage: Kinder brauchen liebe und kommen an 1. Stelle, doch manchmal reicht diese Toleranz nicht, da schaue ich auf mich und sage:
Mir geht es scheiße, ich kann die Kleine jetzt nicht in den Arm nehmen, sie geht mir auf den Geist, wäre sie nur bei ihrer Mutter, wäre sie doch erst gar nicht.....dann wäre alles einfacher?
Ich weiß, das hört sich richtig schlimm an, aber manchmal kommt so ein Gedanken hoch.
Ein Punkt der mich auch sehr belastet sind diese Meinungen von Freunden und Eltern..es sollte mir egal sein, aber ich spüre wie skeptisch alle mir gegenüber sind und meine Eltern haben ein klarer Haltung: Zu alt, Kinder, wie kannst du Dir das auflasten...Das tut manchmal weh.
ich tue mir sehr schwer mit allem und dabei wünschte ich mir so sehr, das es funktioniert.
Ich würde mich freuen, Gedanken und Erfahrungen von anderen zu hören.
Gibt es denn auch gute, positive Erfahrungen..? :cry:
vielen Dank im vorraus!