Hallo,
ich überlege schon öfter, ob ich meinen Mann mal auflaufen lassen soll, was meine Arbeiten im Haushalt betreffen.
Als wir zusammenzogen, war es so, dass er darauf bestand, dass wir beide alles teilen, was Aufgaben angehen. So weit so gut. In den ersten 1,5 Jahren hat er definitiv mehr gemacht als ich, da ich durch meinen Job länger außer Haus war. (Bin quasi zu ihm gezogen und hatte dadurch einen längeren Arbeitsweg.) Hinzu kamen noch eine OP, die mich lange außer Gefecht gesetzt hat, sowie dann meine Schwangerschaft. In unserer gemeinsamen Elternzeit (halbes Jahr), habe ich dann mehr gemacht und auch, als er wieder gearbeitet hat und ich zu Hause war.
Nun ist es seit einem Jahr so, dass wir beide arbeiten. Er voll, ich Teilzeit. Seitdem macht er gefühlt nichts mehr, außer ab und an mal die Küche aufräumen und den Saugroboter anstellen. Ach ja, und mit nem Handtuch über die Amaturen wischen. Richtig putzen, mit wischen etc. hat er, seitdem wir im Herbst in ein neues Haus gezogen sind, noch nie. Er sagt ständig, dass ich auf Dauer mehr arbeiten soll (gerade 60%,ich soll mind 75% machen). Und er meckert ständig, dass ich Dinge im Haushalt nur unzureichend mache. Mir reicht das inzwischen, denn er bekommt gar nicht mit, was ich alles an Kleinigkeiten mache. Betten beziehen, Müll leeren, richtig putzen, Wäsche, Kleinigkeiten wie Toilettenpapier nachfüllen. Er lässt seine Klamotten und die unseres Sohnes im ganzen Haus fallen. Wäsche wird einfach an die Waschmaschine gekippt anstatt in die Wäschebeälter. Ich habe mir schon oft vorgenommen, die Sachen einfach nicht mehr wg zu räumen, habe es aber dann doch gemacht, meistens, weil jemand zu Besuch kam oder es mich nervte oder dann Klamotten für den Kleinen fehlten.
Er war jetzt das Wochenende mit dem Lütten weg. Normalerweise kümmere ich mich um das Packen, aber da ich nicht mitkommen wollte (waren sechs Wochen lang unterwegs an acht verschiedenen Orten, da habe ich gestreikt), habe ich ihm das überlassen. Er wusste bis Freitag gar nicht, ob er überhaupt weg fährt. Hat Donnerstag den ganzen Nachmittag geschlafen und war abends mit nem Freund weg. Dann war Freitag natürlich Stress mit Packen und anscheinend fehlten Sachen. Prompt wurde ich heute angemeckert, dass Sohnemanns Taschen nicht vollständig gepackt waren. Ich habe ihm letzte Woche und heute gesagt, dass ich mich nicht darum kümmere /gekümmert habe, zumal ich am Donnerstag das ganze Haus auf den Kopf gestellt habe, da unser Vermieter kam. Hochschwanger war es mir dann irgendwie zu viel, mich noch um seine Wochenendgestaltung zu kümmern.
Ach ja, dann würde noch gemotzt, dass wir doch ein Mal in der Woche den Müll rausbringen, vor allem die Windeln... ICH mache das alle 3-4 Tage, er so gut wie gar nicht und jetzt einmal.
Ich überlege jetzt echt, dass ich mal nichts mehr für die Allgemeinheit, vor allem für ihn, mache. Sohnemann soll nicht darunter leiden, aber einfach mal nur mein Bett beziehen, kein Toilettenpapier nachfüllen etc. So Kleinigkeiten, die ich immer mache.
Ist das kindisch und kontraproduktiv für unsere Beziehung oder meint ihr, dass das mal hilft, damit er sieht, was ich mache? Ich sage ihm auch häufig, was ich gemacht habe, finde es aber auch blöd, jeden Abend aufzuzählen, was ich doch alles erledigt habe. Und er beruft sich immer noch auf die ersten 1,5 Jahre unseres zusammenlebens, in denen er mehr gemacht hat. (Dabei nur angemerkt, dass zwei voll arbeitende und außer Haus essende Erwachsene längst nicht so viel Dreck produzieren wie eine Familie mit Kleinkind, die fast alle Mahlzeiten zu Hause einnimmt. Muss ich hier nicht erklären.)